Chance Vought F4U-1A Corsairvon Stefan Zimmermann (1:48 MACKIT)Zum Vorbild:Die Corsair wurde 1938 nach Vorgaben der US Navy entwickelt, die sich einen schnellen einsitzigen Jäger wünschte, der von einem Flugzeugträger aus operieren und bei dem der leistungsstärkste Motor, der zur damaligen Zeit verfügbar war (Pratt & Whitney XR-2800 Double Wasp), zum Einsatz kommen sollte. Der Motor machte allerdings einen Propeller mit großem Durchmesser nötig, was wiederum, um ein hohes Fahrwerk zu vermeiden, zur Entwicklung der sog. "Möwenflügel" führte. Der Prototyp flog erstmalig am 29. Mai 1940. Die erste Maschine aus der Serienproduktion (F4U-1) absolvierte ihren Erstflug am 25. Juni 1942. Die frühen Corsairs eigneten sich allerdings nicht für den Einsatz auf Trägern und wurden somit von der US Navy und den Marines ab Ende 1942 landgestützt eingesetzt. Erst ab April 1944 wurden die Corsairs auch von Trägern aus in den Einsatz geschickt. Die am weitesten verbreitete Version war die F4U-4, die 1944 bei der Truppe eingeführt und noch bis 1947 weiter produziert wurde. Ab 1946 wurde sie allerdings von der F4U-5 verdrängt, bei der es sich im Grunde um eine F4U-4 handelte, die mit einem zweistufigen Pratt & Whitney R-2800-32W Double Wasp Motor mit 2300 PS ausgerüstet war und dadurch eine Höchstgeschwindigkeit von 760km/h auf 8160m Höhe erreichen konnte. Diese Version konnte man gut an ihren einzigartigen, seitlich an der Motorverkleidung angebrachten Lufteinlässen und den vier 20mm Kanonen erkennen. Während des Koreakrieges wurden die Corsairs als Jagdbomber eingesetzt. Die Luftkämpfe wurden allerdings von den neueren Jets der Navy und Marines ausgefochten. Viele der späteren Versionen wurden bis weit in die 1950er Jahre eingesetzt. Die letzte Version, F4U-7, diente ausschließlich bei der französischen Marine.Meine Corsair soll eine der beiden berühmten "Weiße 29", VF17, geflogen von Lt. Sg. Ira C. Kepford, Bougainville 1944 darstellen. Zum Modell:Beim Durchstöbern meines Bausatzlagers bin ich auf diesen etwas ungewöhnlichen Kit gestoßen. Ungewöhnlich deshalb, da die beiden Hauptparts und das Fahrwerk aus Metall bestehen. Das Modell besticht nicht unbedingt durch feine Details, gibt aber ein stimmiges Endprodukt ab. Auch hier verlief der Bau ohne Probleme, da die beiden Hauptbauteile aus Metall (Rumpf und Tragflächen) einfach nur verschraubt werden mussten. Das Gleiche gilt für die Fahrwerksbeine. Alle restlichen Teile (Zusatztanks, Höhenruder, Canopy etc.) bestanden aus Kunststoff und wurden mit Sekundenkleber an die Metallparts geklebt. Wie man unschwer erkennen kann, sind die Gravuren echte Canyons. Wie schon gesagt, ist der Bausatz etwas grob ausgeführt. Auch fehlte eine Abgasanlage, die ich dann selber aus Gussast hergestellt habe. Nun ging es an die Lackierung. Für das Cockpit verwendete ich "Zink Chromat" von ModelMaster, ebenso für die Fahrwerkschächte. Die Unterseite besteht aus zwei Farbtönen: Weiß von Vallejo und "Intermediate Blue" von Gunze (Navy-Set). Für die Oberseite fehlte mir leider der passende Farbton (FS 35045) und so nahm ich "Blau 53" von Revell (Aqua Colour) und dunkelte es ein wenig ab. Überraschend für mich war die Tatsache, wie gut sich Revells Aqua Colour mit der Airbrush verarbeiten ließ...natürlich nach entsprechender Verdünnung. Vielleicht eine weitere Alternative zu teureren Fertig-Airbrushfarben?! Nach dem Trocknen der Farben gab es die obligatorische Schicht Emsal Glänzer. Es folgten die Decals, die zwar sauber gedruckt aber relativ dick waren. So floss Decal-Weichmacher in Strömen, damit sich die Nassschiebebildchen auch gut an die Oberfläche und in die Canyon-Gravuren legten. Nach einer weiteren Schicht Emsal bemerkte ich, dass die zuvor mit zwei Tropfen Sekundenkleber befestigte Canopy von innen her etwas angelaufen war. Also wieder runter mit der Kanzel! Nur leider ist mir dabei ein ordentlicher Murks passiert, denn die Canopy ist an ihrer linken Seite eingerissen...da war der Ärger groß! Trotz intensiver Politur gelang es mir nicht, den Riss vollständig zu kaschieren. So entschied ich mich, beim Altern eine Schippe drauf zu legen, da es ja eine Einsatzmaschine darstellen soll und so ist halt der Riss in der Canopy als Schussschaden anzusehen. ;-) Das Altern erfolgte mit Hilfe von verdünnter Ölfarbe und Pastellkreide. Die Lackabplatzer habe ich per Trockenmalen mit silberner Farbe erstellt. Hier hätte es sich gelohnt, das Modell vor der Tarnlackierung komplett in Silber zu brushen, um später dann die Lackabplatzer heraus zu kratzen...hätte einen realistischeren Eindruck gegeben. Die Versiegelung erfolgte hier mit mattem Klarlack von Revell (Aqua Colour), da dieser die Eigenschaft hat, auf der Modelloberfläche einen leicht Grauschleier zu hinterlassen. Das steigert den Verwitterungseffekt noch zusätzlich. Da das Modell ein ordentliches Gewicht hat, war ich neugierig und habe es mal auf eine Haushaltswaage gestellt. Das offizielle Wiegeergebnis lautet: 712g! Für eine 48er Corsair doch schon ganz beachtlich, oder?! Stefan Zimmermann, Publiziert am 30. Juni 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |