Henschel Hs 129 B-2von Kay Koglin (1:48 Revell)Zum Original:Resultierend aus den Erfahrungen des ersten Weltkrieges zeigte sich die Notwendigkeit ein Flugzeug zu entwickeln, was zur Erdkampfunterstützung eingesetzt werden konnte. Die Firma Henschel konstruierte darauf hin ein kleines zweimotoriges Flugzeug mit der Typenbezeichnung Hs129. Die Grundbewaffnung der Hs129 bestand aus 4 MGs im Bug, konnte jedoch durch den Einsatz verschiedener Rüstsätze, welche in einer Unterrumpfgondel untergebracht werden konnten, den verschiedenen Einsatzzwecken angepasst werden. Am häufigsten kam eine MK103 3cm Waffe zum Einsatz, aber auch eine 75mm PAK 40L konnte unter die Henschel gehangen werden. Unter Testbedingungen bewies die Waffe, dass sie ca. einen Kilometer im Anflug 90 Grad zum Ziel eine Panzerung von 130mm durchschlagen konnte. Mit dieser Waffe war die Henschel ein Alptraum für alle russischen Panzer. Leider konnten die Schwächen der zu leistungsschwachen französischen Motoren und auch deren Empfindlichkeit bis zum Kriegsende nicht ganz behoben werden. Das Modell:Schon seit längerem gibt es das Modell der Hs129 von der Firma Hasegawa auf dem Markt, der nun auch unter dem Revell-Logo vertrieben wird. Damit war das Schicksal des betagten Esci-Modells besiegelt, und konnte nur noch zu Dekorationszwecken in der Restteilkiste dienen. Der Bausatz-Inhalt besteht aus ca. 115 Einzelteilen in hervorragender Qualität, was bei Hasegawa zum Standart gehört. Die Klarsichtteile sind schlierenfrei gespritzt, jedoch kann das bewegliche Hauptteil durch ein Tiefziehteil ersetzt werden. Wobei wir gleich beim Thema wären. So bietet CMK drei Detaillierungssätze an. Zum einen ein Detaillierungssatz für den Fahrwerksbereich, wo der Fahrwerksschacht und alle relevanten Teile super detailliert wieder gegeben werden, aber dies bei meinem Modell nicht zum Einsatz kam, weil er derzeit auf dem Markt noch nicht verfügbar war. Empfehlenswert auf jeden Fall ist das Detailset Nr. 4066 für den Cockpit- und Rumpftankbereich. Wobei ich auf den Einbau des Rumpftanks verzichtete, zum einen aus Bequemlichkeitsgründen und weil zum anderen die Silhouette des Modells unterbrochen wird und mir ein Diorama- Konzept fehlte, um eine realistische Situation darzustellen, um eine Henschel mit geöffneten Tanks darzustellen. Leider ist es heute gang und gebe, dass Modelle sinnlos zersägt werden, um diese mit Detailsetz vollzustopfen, um sie dann so zu präsentieren. Der eigentliche Sinn – ein Model realistisch darzustellen – geht hierbei leider verloren. Die Silhouette eines Models wird dadurch unterbrochen, wenn nicht gar zerstört. Viel schöner ist es kleine überlegte Details nachzubauen, und diese sauber und dem eigentlichen Zweck entsprechend darzustellen. Bei der Bausatzqualität heute am Markt befindlichen Modelle kann ein sauber aus dem Kasten gebautes Modell mehr überzeugen, als ein Versuch sinnlos herum zu detaillieren. Dies führte auch bei mir zu der Überlegung, das Model nur an notwendigen Stellen und nach eigenem Ermessen zu detaillieren, was ich auf den Cockpitbereich und die linke Rumpfklappe beschränkte. Das Cockpit ist sehr realistisch wiedergegeben. Beim Sitz wurde jedoch auf die zahlreichen Details weitestgehend verzichtet, da diese im eingebauten Zustand ohnehin nicht zu sehen sind. Der Vergleich mit Originalfotos zeigt den Verzicht, den Klappmechanismus des Sitzes darzustellen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dank dem dezenten Hinweises meines Freundes Jörg Bohnstett, dass bei fast allen Henschelmodellen - so wie bei mir beinahe auch - der Fehler gemacht wurde, dass bei geöffnetem Haubenteil die Panzerplatte hinter dem Sitz fast senkrecht am Model angebracht wird (Teil C5). Dies ist nicht korrekt, denn die Panzerplatte war beweglich und wurde um ca. 20 Grad nach hinten geneigt, um das Einsteigen des Piloten zu erleichtern. Das Cockpit wurde komplett mit RLM66 lackiert. Nach dem Abtrocknen der Extracolorfarbe wurde stark verdünnte Farbe in den Cockpitbereich eingelassen, anschließend mit Mattlack versiegelt und nach zweitägigem Abtrocknen mit einer Mischung weißer Ölfarbe und RLM66 durch Trockenmaltechnik aufgehellt. Im Anschluß können dann alle Schalter und Hebel farblich dargestellt werden. Allen Befürchtungen zum Trotze ließ sich das Cockpit problemlos einbauen. Zuvor wurde das Seitenruder mit Hilfe eines scharfen Skalpells herausgetrennt und die Luke auf der linken Rückseite geöffnet. Beim Heraustrennen eines geöffneten Teils sollte mit äußerster Sorgfalt vorgegangen werden, da dieses später den Gesamteindruck des Models entscheidend mit beeinflußt. Ich hab für mich eine Methode entwickelt, um Fehler beim Heraustrennen zu vermeiden. Beim Heraustrennen kann es schnell passieren, dass versehentlich die Laubsäge über das Ziel hinaus wandert und ein späteres Retuschieren sich nicht nur schwer umsetzen läßt und eine Prozedur von Schleif, Spachtel und Nachgravierarbeiten nach sich zieht. Soll eine Luke ausgearbeitet werden, so setzt man an allen Eckpunkten eine Bohrung von ca. 1mm, was beim Sägen als Orientierungshilfe dient. Im Anschluß wird die genaue Kontur der offenen Luke am Modell mit Hilfe von Schlüsselfeilen verschiedener Formen (rund, eckig, dreieckig) sauber nachgearbeitet und später mit einer Minifräse von Innen das Rumpfteil dünner gefräst, bis optisch eine dünne Blechstärke erreicht ist. Das Anpassen des dahinter liegenden Resinteils, was die Funkanlage darstellt, gestaltet sich recht problemlos. Zuvor wird auch dieses jedoch mit RLM02 lackiert, wobei das Funkgerät in RLM66 bemalt wurden ist. Hier kann genau so verfahren werden, wie bei der Bemalung des Cockpits. Kay Koglin Publiziert am 21. November 2004 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |