Henschel Hs 129 B-2von Max Hauswald (1:48 Revell)Zum VorbildBei der Henschel 129 handelt es sich um ein deutsches Erdkampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges, von dem nur knapp 900 Exemplare gebaut wurden. Die Entwicklung der Maschine lief schon vor Kriegsbeginn, jedoch mit mangelhafter Flugleistung. Mit der Eroberung Frankreichs konnte eine große Anzahl an Motoren des Typs Gnome et Rhône 14M erbeutet werden, was aus einer „lahmen Ente“ ein einsatzfähiges Fluggerät machte. Da diese Motoren sowohl rechts- als auch linksdrehend verfügbar waren und somit ein Drehmomentausgleich gewährleistet war, lag die Hs 129 äußerst stabil in der Luft. Das Cockpit der Maschine war so eng konstruiert, dass das Visier des Piloten vor der Windschutzscheibe auf dem Nasenrücken und die Triebwerksinstrumente an den Triebwerksgondeln installiert werden mussten. Sicherlich eine Besonderheit. Die Auslegung der zweimotorigen Luftnahunterstützungsmaschine mit gepanzerter Cockpitwanne, schwerer Panzerglasscheibe und starrer Kanonenbewaffnung wird häufig dazu genutzt, um aus der Hs 129 einen Vorläufer der A-10 Warthog zu formulieren. Das ModellBei meinem Bausatz handelt es sich um die 2003er Revell-Auflage des Hasegawa-Bausatzes. Meiner Meinung nach immer noch ein hervorragender Bausatz, für den jedoch gierige Verkäufer auf Online-Auktionsplattformen teilweise astronomische Preise verlangen. Bei günstigen Angeboten kann man jedoch gerne zuschlagen, es lohnt sich. Wer hier Geduld hat, der wird sicherlich belohnt. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, die Details sind sehr schön. Es gibt überhaupt keine Probleme beim Zusammenbau. Aufpassen muss man am Ende bei der Montage der Propeller, da es sich ja um zwei unterschiedlich drehende Motoren handelt. Das Cockpit weist beim Vorbild eine etwas komplexere Auslegung auf: hinter dem Pilotensitz befindet sich eine bewegliche Rückenpanzerung, durch diese die Gurte bis an die Rückwand des Cockpits geführt werden. Da relativ viel Platz hinter dem Sitz ist, sollte man dies darstellen, in meinem Fall durch dünne Streifen aus lackiertem Klebeband. Auf dem Sitz kamen vorlackierte Eduard-Ätzteil-Gurte zum Einsatz: weil es einfach gut aussieht. Bei der Vorbildwahl muss man jedoch sagen, dass es nicht sehr viele unterschiedliche Lackierungen in der Luftwaffe gab, jedoch eine Reihe kleiner, äußerlicher Veränderungen im Laufe der Produktion. Hier muss man aufpassen, es liegen beispielsweise weitere Auspuffrohre, Antennenmasten, Landelicht, Kanonenbehälter, Nasenverkleidung etc. bei. Leider ist bei vielen Vorbildern auf Grund der schlechten Fotos schwer zu sagen, welche Teile nun exakt verbaut waren. Oft ist auch nur eine Ansicht vorhanden und somit unmöglich, alle Details prüfen zu können. Lackierung und AlterungBei der Recherche stolperte ich in einem Buch über eine sehr interessante Darstellung eines „Büchsenöffners“ der Panzerjägerstaffel des Jagdgeschwaders 51, eingesetzt an der Ostfront 1943. Die Maschine wurde scheinbar im Winter ordentlich weiß getarnt und steht nun (vermutlich im Frühjahr) in einem sehr dreckigen Zustand auf einem Feldflugplatz. Lackiert wurde das Standard-Tarnmuster mit Mr. Color-Farben. Nach einer Alterung der Grundtarnung mit aufgehellter Farbe wurden die Decals aufgebracht, wobei ich möglichst auf die alten Revell-Decals verzichtet habe und moderne von Eduard nutzen konnte. Hier ist Silvering beinahe ausgeschlossen. In meiner Restekiste fand sich die "gelbe Sechs" in passendem Design und entsprechender Größe, jedoch leider keine passenden Staffelabzeichen (deshalb sollte die Cockpithaube clever positioniert werden). Das Vorbildfoto zeigt die Maschine mit der "gelben Drei", jedoch nutze ich gerne weniger dokumentierte Vorbilder der gleichen Einheit, um kleine Abweichungen später besser erklären zu können: künstlerische Freiheit im Rahmen des Denkbaren. Im Anschluss wurden die Triebwerksabdeckungen mit off-white lackiert und leicht angeschliffen/abgekratzt, um den gewünschten Zustand darzustellen. Alle Oberflächen wurden mit weißem Pigmentstaub, einem Pinsel und Wattestäbchen bearbeitet, bis das Ergebnis gefiel. Aufbringen von Abgasfahnen, Darstellen der Positionslichter, Installieren von Kleinteilen und ein paar Benzinflecken um die Tankeinfüllklappen. Und fertig! Max Hauswald Publiziert am 01. Februar 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |