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T-72M

NVA, 9. Panzerdivision

von Nenad Kostic (1:35 Zvezda)

T-72M

So, nun zu den ersten Schritten. Ein großer Fehler, den keine der Modellbaufirmen jemals korrigieren konnte oder wollte: Der Turm und seine Form entsprechend der zu bauenden Version. Die T-72A Version hat einen leicht abgerundeten Turm am Bug, der T-72M/M1 jedoch eine mehr kantige und bullige Form. Da der Bausatz als T-72A gehandelt wird, mit seinem Turm aber mehr einen T-72M andeutet, musste ich wichtige Korrekturen vornehmen.

Zuerst werden die Verkabelungen der Nebelwurfanlage weg geschliffen und die Oberfläche aufgeraut. Danach kommen Plastikplatten aus 0,5mm und 1mm Plastik-Sheet zum Einsatz. Etwas viereckig zurechtgeschnitten und dann in Position geklebt. Nach ca. 4 Stunden kam dann die Spachtelmasse zum Einsatz. Ich verwende ausschließlich 2K Universal-Spachtelmasse aus dem Kfz. Bereich. Die Spachtelmasse schön gleichmäßig auftragen und über Nacht trocknen lassen.

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Ein wichtiger Schritt beim Bau einer bestimmten Version eines T-72 Derivates ist das Chassis. Der T-72A hat z.B. unten am Bug acht Befestigungspunkte/ Platten, jeweils zwei außen und vier mittig. Beim T-72M/M1/M2 entfallen jedoch die vier Mittleren (siehe alle Bilder zu diesem Thema). Also werden diese Löcher zugespachtelt und anschließend fein verschliffen. Bei allen Spachtelarbeiten gilt immer der Grundsatz: Immer mehrere Schichten Spachtelmasse hintereinander auftragen und verschleifen. So hat man immer einen besseren Überblick über die Oberfläche und mögliche Lücken. Dieser Grundsatz ist vor allem anzuwenden, wenn es um Turmkorrekturen geht.

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T-72M

 

Die Position der Antenne wurde korrigiert, sowie die Befestigungspunkte für den Schnörkel. Da die Turmkontur jetzt nach vorne gezogen ist, muss auch die Kanonenhalterung angepasst werden. Deshalb kamen wieder Plastikstückchen zum Einsatz, 1mm dick.

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Des Weiteren wurden Befestigungspunkte bzw. Löcher für die Kistenaufhängung angefertigt, da die vorhandenen Details aus dem Bausatz ein Produkt der faulen Haut sind. Daher kurz einen 0,7mm Bohrer gezückt, die Kiste mit Klebeband von Tamiya fixiert (dazwischen ein 1mm Abstandsplättchen), und dann jeweils die Löcher angebohrt. Vorher mussten jedoch die alten Stangen/ Bügel aus dem Bausatz entfernt werden.

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Die Unterseite der Chassis ist jetzt auch fertig. Wie man sieht sind die Löcher zu. Ich habe die Löcher jetzt nicht komplett plan geschliffen, da am Ende ja sowieso Erde und Matsch darauf kommen.

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Die Rahmen der Frontscheinwerfer bekamen im Fuß ein Schweißimitat mit Hilfe von Spachtelmasse. Ein großer Fehler aller T-72 Bausätze ist der V-förmige Schmutzabweiser am Bug. Der kleine Steg muss weg, daher muss auch das eine Loch am Bug verspachtelt werden. Der T-72A/M hat vier Querrippen, der T-72M1/M2/AV nur zwei. Um ein lebhaftes Gefühl des T-72m herüberzubringen wurden die Schürzen teilweise vertikal aufgetrennt und die einzelnen Segmente per Hand verdreht. Jetzt ist mehr Schwung in der ganzen Sache und man hat das Gefühl, als ob sich der T-72 wirklich in Manöverfahrt befindet.

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Das 12,7mm MG bekam eine bewegliche Grundachse. Dafür habe ich die Auflagefläche der MG-Halterung und des MGs selber mit einem 0,7 mm Bohrer aufgebohrt und mit einem Stück Edelstahldraht 0,65 mm verbunden. Von unten kam noch eine kleine Konterscheibe, auch aufgebohrt, und von der äußersten unteren Seite mit etwas Sekundenkleber fixiert. Die größte Kunst beim Bau eines T-72 ist die Positionierung der Rauchwerfer. Da kannst du jeglichen Modellbauhersteller vergessen, egal wie dieser heißen mag oder wie teuer und renommiert dieser auch ist.

Als erstes klebe ich den Sockel auf die Rauchwerferunterseite. Am nächsten Tag, wenn alles gut getrocknet ist, wird der Sockel mit einem Schnitt und etwas Feilen begradigt. Vier Rauchwerfer wurden als verbraucht dargestellt. Dafür wurde mit einem 0,7 mm Bohrer vorgebohrt. Anschließend wurde mit einem 3 mm Bohrer aufgebohrt, so dass nur eine dünne Wand übrig blieb. Die anderen Rauchwerfer bekamen von der Oberseite eine andere Extrabehandlung. Dafür verwendete ich einen kleinen Nagel. Der Kopf wurde plan abgeschliffen. Anschließend über eine brennende Kerze gehalten und aufgewärmt, und dann sofort auf die Kopfoberseite aufgedrückt. Hierbei ist mit höchster Vorsicht zu arbeiten, da man den Rauchwerfer zerschmelzen/ versauen kann, da das Plastik ziemlich weich wird.

T-72M

Nach dieser Therapie erhält man auf der Rauchwerferoberseite den typischen Kranz. Wie du siehst geht der komplette Bau ohne Zurüstteile vonstatten. Jetzt kommt die Montage der Rauchwerfer an die Reihe. Von unten in den Sockel ein 0,7 mm Loch gebohrt, Sekundenkleber rein und dann ein 15 mm langes Stück Draht rein. Ein Vorbiegen des Drahtes ist von leichtem Vorteil für die spätere Positionierung. Wenn alle Rauchwerfer fertig geklebt sind kann die Höllenarbeit beginnen. Man nehme Originalbilder von einer Drauf-, Front- und beiden Seitenansichten für die Rauchwerferanordnung. Man nimmt einen dünnen Stift und markiert das erste Loch der Positionierung. Dann mit einem 0,7 mm Bohrer aufgebohrt, Sekundenkleber rein, Rauchwerfer einstecken und zu recht drehen und biegen. Bitte dabei auf die diagonale Frontausrichtung der Rauchwerfer achten, sowie eine gleichmäßige 90 Grad Anordnung zur 125mm Kanone.

T-72M

Das drehbare Segment des Kommandanten musste auch auf Niveau gebracht werden. Die drei Ausgucke mussten mit zusätzlichem Plastik umgestaltet werden, damit am Ende auch richtige Öffnungen zu sehen sind und nicht nur Andeutungen. Plastik drauf, Spachtel drauf, trocknen lassen und am nächsten Tag mit einer Schlüsselfeile und Wasserschleifpapier 400 und 800 eben bzw. rund schleifen.

Ein extra Bonus von mir sind die sechs Befestigungsgriffe an der linken Turmseite, sowie der dritte und zusätzliche Befestigungshaken hinter dem Schnörkel. Am meisten bin ich auf die selbst angefertigten Scharniere und bewegliche Luke stolz. Dafür musste der komplette Grundaufbau seitens des Herstellers überarbeitet werden, da dieser komplett falsch ausgelegt war, angefangen vom Frontausguck vor der Luke bis hin zur Lukenhalterung selber. Also wieder schnipp schnapp. Frontausguck schräg gefeilt (wegen der Turmneigung), und dann in die richtige Position gebracht. Vom Spritzgussrahmen wurde ein flaches Segment herausgetrennt, da wo die große Beschriftung der Rahmen liegt, z.B. „A oder B in 1/35 DRAGON/ITALERI/ZVEZDA“. Eine Kante wurde abgerundet und anschließend ein schmales Stück herausgeschnitten. Dann wurden diese kleinen Segmente zwischen die freien Lukenscharniere in Position gebracht. Ein 0,5 mm Bohrer erledigte dann die Arbeit zur Anbringung der Achse. Danach ein Stück 0,45 mm Draht, um das Ganze zu fixieren. Anschließend wurden die zwei kleinen Segmente abgeschnitten und mit der Luke in die korrekte Position gebracht und die neuen Scharniere am Turm festgeklebt.

Die Befestigungsgriffe wurden aus 0,45 mm Draht hergestellt, mit Hilfe eines Mini-Flach-Schraubendrehers zurechtgebogen. Die Befestigung am Turm erfolgte durch einige Tropfen Sekundenkleber.

Tja, soweit zum Bau des T-72M.

T-72M

Nenad Kostic

Publiziert am 02. März 2011

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