Hawker Sea Hawkvon Roland Sachsenhofer (1:48 Trumpeter)Zum VorbildDie Planungsarbeiten für den ersten Jet aus dem Hause Hawker Aircraft Ltd. gehen auf das Kriegsjahr 1944 zurück. Das Team um Sir Sydney Camm modifizierte dabei ursprünglich die Zelle und das Tragwerk der gerade neu eingeführten Sea Fury, um einen Einbau des eben die Einsatzreife erlangenden Turbinentriebwerks B.41 Nene von Rolls-Royce zu ermöglichen.Früh im Entwurfsprozess wurde festgelegt, die Turbine mit zwei Lufteinläufen und zwei Schubrohren zu versehen. Dies ermöglichte einerseits einen kompakten Einbau nahe am Schwerpunkt der Maschine, die verdoppelten kurzen Schubrohre sorgten andererseits für eine gute Umsetzung der Schubkraft - ein entscheidender Punkt, auf den in den frühen Jet-Entwürfen mit ihren relativ leistungsschwachen Triebwerken immer sorgfältig geachtet wurde. Die Royal Navy konkretisierte mit dem Auftrag für drei Prototypen ihr Interesse am Potential dieser Maschine - und rettete damit das Projekt, nachdem das zögerliche Interesse der RAF schließlich ganz abgeflaut war. Der Erstflug der Sea Hawk erfolgte am 2. September 1947, nach der erfolgreichen Trägererprobung erging im November 1949 die Bestellung einer ersten Serie von 151 Sea Hawks an die RN. Als erste Einheit übernahm die 806 NAS im März 1953 ihre Maschinen. Die Royal Navy sollte ihre Sea Hawks mit großem Erfolg von den Decks ihrer Träger aus einsetzen, bevor dieser Typ 1960 aus den Einheiten der ersten Linie ausgemustert wurde. Die Geschichte dieses Einsatzmusters reicht aber über dieses Jahr hinaus, denn sowohl in der niederländischen, der indischen wie der Marine der Bundesrepublik Deutschland leistete dieser Typ noch jahrelang wertvollen Dienst. Die letzten Sea Hawks der indischen Marine sollten gar erst in den beginnenden 1980er Jahren durch Sea Harrier ersetzt werden, einem weiteren Hawker Produkt. Die klaren und sauberen Linien der Sea Hawk finden sich übrigens auch an der Hawker Hunter. Nicht zufällig, denn das Konzept dieses Flugzeuges geht auf Studien, zu einer Sea Hawk mit nur einem Schubrohr zu kommen, zurück... Meine Interpretation zeigt eine Sea Hawk der 804 Sqn, wie sie 1956 im Zuge der Operation "Musketeer" vom Träger HMS Bulwark aus geflogen worden ist. Zum Modell:Trumpeters Bausatz bietet eine sehr gute Passgenauigkeit sowie einen recht durchdachten Teileaufbau. So sind, was bei diesem Modell durchaus Sinn macht, die Rumpfhalbschalen im vorderen Rumpfbereich nicht wie üblich vertikal sondern horizontal zweigeteilt.Die Detaillierung ist relativ einfach gehalten, bietet allerdings für weitergehende Detaillierungen eine recht gute Basis. Nachdem das Cockpit gut einzusehen ist, habe ich mich für den Einsatz eines Detailsatzes von Eduard entschieden. Wollte man die Tragflächen hoch geklappt darstellen - die getrennten Tragflächenbereiche machen dies leicht möglich - müsste man wohl das Innenleben der Klappmechanismus noch etwas nachdetaillieren. Als Mankos sind mir recht grobe Auswerfermarken an den Radschachtabdeckungen aufgefallen. Aber mit etwas Spachtelmasse und Schleifpapier ist auch dem abzuhelfen. Desweiteren sollte man unbedingt die Läufe der Bordwaffen im unteren Bugbereich aufbohren: diese sind, obwohl sehr deutlich das Erscheinungsbild mitbestimmend, nur als flache "Gruben" angedeutet. Die "Suezmarkierungen" wurden von mir auflackiert, ansonsten habe ich die ausgezeichneten Decals aus dem Bausatz verwendet. Alle, die Interesse am Bau meiner Sea Hawk haben, darf ich zum Besuch der entsprechenden Seite auf dem "Werkstattbereiches" des JAM-Forums einladen. Als Fazit kann ich diesen Bausatz als Basis für ein gelungenes Modell dieses interessanten und eleganten Marineflugzeuges uneingeschränkt empfehlen.Fragen und Anmerkungen bitte an: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at Weitere Bilder
Roland Sachsenhofer Publiziert am 21. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |