Messerschmitt Me 262von Andreas Beck (1:48 Tamiya)Vor zwei Jahren bescherte Tamiya den 48er Fans zwei Bausätze der Me 262 im Maßstab 1:48. Zunächst erschien der Jabo Me 262 A-2a mit einem SdKfz 2 Kettenkrad (61082, 3200 Yen), später der Jäger Me 262 A-1a (61087, 2800 Yen). Die Bausätze bestechen durch ihre hervorragende Passgenauigkeit und fein ausgeführte Oberfläche. Spachtelmasse wurde beim Zusammenbau nicht benötigt. Die Abziehbilder beider Bausätze sind sauber und im Register gedruckt und in dieser Hinsicht vielen Produkten des Aftermarktes überlegen. Mit den bekannten Verarbeitungshilfen (Set und Sol) sind sie durchaus brauchbar, auch wenn sie auf den ersten Blick auf dem Trägerpapier etwas dick erscheinen. War dieser Bausatz nach der Me 262 Serie von Dragon nötig? Der Bastelspass mit den Tamiya Kits ist für machen Modellbauer größer und führt schneller zu einem ansehnlichen Ergebnis als es bei den Dragon-Kits der Fall ist. Außerdem sind die Revell bzw. Italeri Varianten der Dragon 262 aufgrund „ausgeleierter“ Formen nahezu unbrauchbar. Wer allerdings einen günstigen, originalen Dragon Bausatz ergattert, kann daraus ein Modell bauen, das den Vergleich zu Tamiya nicht zu scheuen braucht. Meine 262 ist nach dem Vorbild einer Maschine des Kommando Schenk gebaut. Diese Maschinen waren noch mit der Standardbemalung in 74/75/76 versehen. Der Zylinder der Hauptfahrwerksbeine wurde um etwa die Hälfte gekürzt, da das Modell sonst mit dem Heck zu hoch steht. Im Cockpit erhielt der Sitz Gurte aus dem Zubehörhandel, das Staurohr besteht aus Injektionskanülen und die ausgefahrenen Vorflügel kommen ebenfalls vom Aftermarket (Cutting Edge oder auch Eagle Parts). Am Boden stehende Me 262 mit eingefahrenen Vorflügeln sind fotographisch sehr selten dokumentiert. Die Bemalung erfolgte nach einer Grundierung mit einem matten Humbrol – Grau ton mit Schmincke Airbrush Farben. Die Decals wurden teilweise dem Kit entnommen, andere entstammen Decalbögen aus meiner Sammlung. Zu meckern und anzumerken gibt´s aber auch einiges: Das Seitenleitwerk hat eine zu geringe Profildicke und sollte an der Hinterkante ein wenig aufgedickt werden, da sonst das Seitenruder etwas übersteht. Die Kontur der Kabinenabdeckung gefällt mir nicht, sie wirkt zu flach. Da hat Dragon besser hingeschaut. Der Antennenmast (C 44) ist viel zu fett geraten. Entweder wird er selbst angefertigt oder ein entsprechendes Ätzteil (Fine Molds, www.hlj.com) kommt zur Anwendung. Der Konus mit dem Riedelanlasser ( C 4) mit der Verdichterschaufel muss um 90° gedeht werden. Die Griffe für den Anlasser liegen waagerecht. Hauptärgernis aber bleibt der viel zu hohe empfohlene Verkaufspreis, vor allem der des Kits mit dem Kettenkrad... Andreas Beck Publiziert am 03. November 2004 Die Bilder stammen von "Det" Hoffmann. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |