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Minensuchboot Typ 1935

von Mathias Carl (1:400 Heller)

Minensuchboot Typ 1935

Zum Original:

Nach dem der Marine am Ende des 1. Weltkrieges rund 88 Minenräumboote des Typs 1916 belassen worden waren, um damit die während des Krieges gelegten Minensperren zu räumen, wurde in den 30er Jahren der Bedarf an Ersatz aufgrund des Alters der Boote immer dringender.

Als Antwort entstand der Entwurf des „Minensuchboot 1935“, der sich an die Konstruktion der Boote des Typs 1916 anlehnte. Allerdings wurden die Einsatzmöglichkeiten für Sicherungsaufgaben gegen Unter- und Überwasserstreitkräfte und gegen Luftbedrohung wesentlich erweitert. Die Minensuchboote 35 erwiesen sich trotz der anfälligen Maschinen als ausgezeichnete Seeschiffe. Ab M25 wurden das Schwerkraft-Davit Paar gegen die charakteristische Bootsschwinge, auch „Fußballtor“ genannt, ausgetauscht. Aufgrund ihrer recht starken Bewaffnung in Form von 2x 10,5 cm SK und 1x 3,7 cm Flak, alternativ auch 1x 2cm Vierling und 2x 2cm Einzelflak sowie Wasserbomben, wurden sie von alliierter Seite auch als „channel destroyers“ bezeichnet.

Minensuchboot Typ 1935

Einige Einheiten wurden später im Kriege mit einer verstärkten Flak-Bewaffnung versehen und liefen ab diesem Zeitpunkt als „Kampfboote“.

Von den 69 gebauten Einheiten gingen elf durch Luftangriff, sieben durch Minentreffer, sechs durch Torpedotreffer, drei im Gefecht, eine durch Kollision und sechs durch Selbstversenkung verloren, während der Rest nach Kriegsende unter den Siegermächten aufgeteilt wurde. 1956 erwarb die junge Bundesmarine fünf Einheiten in der „Kampfboot“-Version von Frankreich als Grundstock für die Erstausstattung zurück.

Nach einigen Modifikationen wurden diese als Geleitboote Klasse 319 klassifiziert und fuhren bis zu ihrer Außerdienststellung sechs Jahre später zunächst im 1. Geleitgeschwader und dann ab 1960 im Schulgeschwader.

Minensuchboot Typ 1935

Zum Bausatz:

Das Modell entstand auf Basis des Bausatzes der Firma Heller. Der Bausatz hat zwar die typischen Schwächen eines solch betagten Musters und entspricht nicht den heutigen Standards, ist aber der einzige Bausatz eines deutschen Minensuchbootes aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Mit etwas Zeit und Mühe kann man aber trotz der Schwachpunkte ein ansehnliches Modell bekommen.

Minensuchboot Typ 1935

Zum Modell:

Es wurde die gesamte Brückensektion neu aufgebaut, inklusive Verglasung des Steuerstandes, PE-Teilen, Ersatz der Signalscheinwerfer und Umbau des Mastes. Die Schutzschilde der 10,5 cm SK wurden ausgedünnt und mit einer Persenning versehen. Der vordere Artillerie-Leitstand wurde komplett überarbeitet und die Flak wurde durch PE-Teile von Eduard samt gedrehten Geschützrohren von Master und selbst gedrehten Sockeln ersetzt. Außerdem wurden Holzgrätings für die Brücke sowie Kompasstöchter hinzugefügt. Das Gitter im Schornstein entstand aus Messingblech, die Rohrleitungen an der Achterkante aus Draht.

Die gesamte Bootsaussetzvorrichtung wurde komplett neu gefertigt, da mich das Bausatzteil nicht überzeugen konnte.

Minensuchboot Typ 1935

An Oberdeck wurden noch einige Details wie diverse Kästen, Entlüftungen, Feuerlösch-Schläuche und -Stutzten hinzugefügt. PE-Reling und Trommeln stammen von WEM. Die Minensuchausrüstung wurde um Otter-Geräte und Bojen erweitert. Die Floß-Halterungen und die beiden Ladebäume wurden aus Draht in verschiedenen Stärken gefertigt und der Durchgang in den Aufbauten ausgefräst und mit Sheet dargestellt.

Minensuchboot Typ 1935

Achtern wurde die fehlende Plattform für Flak-E-Mess-Gerät und Notsteuerstand ergänzt, ein 2cm Flak-Vierling von Eduard mit Master-Geschützrohren aufgestellt und 10,5cm Bereitschaftsmunition hinzugefügt. Die Winde entstand als Eigenbau, da das Bausatzteil nicht zu gebrauchen war. Die Position, die in der Bauanleitung falsch angegeben ist, wurde dann auch gleich korrigiert und der Rollenblock auf Deck hinzugefügt samt dem Netz an der Achterkante des Decks. Minen und Bojen sind selbstgefertigt, ebenso die Aussetzvorrichtungen. Der falsche Niedergang im achteren Aufbau wurde auch durch einen Eigenbau ersetzt, während die Figur, zum Zwecke des Größenvergleichs, von L'Arsenal ist.

Minensuchboot Typ 1935

Das mitgelieferte Ruderbeiboot wurde durch eines aus der Restekiste ersetzt, da die Form des Bausatz-Teils nicht passte. Ruderbeiboot und Motorpinasse wurden mit einer Persenning aus Zellstofftuch mit Weißleim abgedeckt. Das Beiboot, welches an Backbord auf Höhe des Schornsteins hängt, ist aus einem 1:700 Bausatz aus der Restekiste ergänzt, da es im Bausatz fehlt.

Minensuchboot Typ 1935

Das Modell wurde mit Revell Aquacolors lackiert, die Takelung erfolgte mit 0,1 mm Angelsehne die mittels Lötkolben gespannt wurde.

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Weitere Bilder

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Mathias Carl

Publiziert am 18. September 2010

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