Polikarpow I-16 Typ 24Ishakvon Michael Götz (1:32 Special Hobby)Das Original:Im Vergleich zu anderen Jägern der 30er Jahre (Bf 109 und Spitfire) schaut die I-16 doch noch recht altmodisch aus. Doch als die I-16 zuerst in Spanien und wenig später in China zum Einsatz kam, zeigte der kleine, gedrungene Jäger was er so alles konnte. Im spanischen Bürgerkrieg lernten die deutschen He-51 Piloten schnell, dass sie der sehr wendigen und schnellen I-16 besser aus dem Weg gehen sollten. Erst mit dem Auftauchen der ersten Bf109 konnte man der I-16 etwas entgegen stellen. Der Erstflug der I-16 war im Dezember 1933. Sie galt als sehr modern, da sie über ein Einziehfahrwerk verfügte und als Tiefdecker ausgelegt war. Der Rumpf bestand aus einem Rohrrahmen der mit Sperrholz beplankt war, nur die Motorverkleidung und ein Stück vor dem Leitwerk waren aus Metall. Beim Flügel war die Vorderkante aus Metall und der hintere Teil stoffbespannt. Angetrieben wurde die I-16 mit einem Schwezow M-22 9 Zylinder Sternmotor mit 480 PS, als Bewaffnung kamen 4x 7,62mm SchKAS zum Einsatz. Mit weiteren Versionen, die schwerer wurden, passte man natürlich auch die Motorleistung an. Beim Typ 24 kam ein 1100 PS Aggregat (Schwezow M-63) zum Einsatz und auch die Bewaffnung war verstärkt worden. Nun konnte wahlweise 12,7mm oder aber 20mm Flächenbewaffnung eingesetzt werden. Beim Überfall auf Russland war die I-16 der Standardjäger der russischen Luftwaffe. Obwohl sie zu diesem Zeitpunkt bereits veraltet war, erzielte sie doch noch einige Achtungserfolge gegenüber den überlegenen Bf 109 Jägern. Das Modell:Nun zum Modell. Wie bereits erwähnt kam hier der Special Hobby Bausatz in der High-Tech Ausführung auf den Basteltisch. Der Grundbausatz stammte von Azur und SP legte hier sehr viele Resinteile mit dazu. Auf den ersten Blick schaut das dann auch alles gut aus, aber beim Bau stellten sich dann die ganzen Mängel der Resinteile ein. Vieles ist für die Tonne, da es entweder hinten und vorne nicht passt oder einfach viel zu klein bzw. viel zu groß ist. Der Grundbausatz ist halt short-run und braucht ein wenig mehr Anpassarbeit als sonst. Der Flügelübergang zum Rumpf hin war die wohl größte Baustelle, die man aber mit Geschick und etwas Plastiksheet schnell fertig stellen kann. Das Resincockpit ist auf den ersten Blick ganz nett, aber im Vergleich mit Fotos sieht es dann doch alt aus. Von den vielen Hebeln beim Original hat es SP nur geschafft ganze zwei Stück zu berücksichtigen. Dazu kommt noch, dass es rein gar nicht in den Rumpf passen möchte. Nur mit großem Aufwand und Einsatz der Proxxon ist der Einbau erst möglich! Der Waffenschacht oben auf dem Rumpf ist mit den beigefügten Resinteilen zu realisieren, der im Flügel ist ein Eigenbau. Mit nackten Details glänzt auch das Fahrwerk. Ergänzt wurden die Bremsleitungen, der Seilzug für das Fahrwerk plus der Seilzug für die Radabdeckungen und noch weitere kleine Stangen und Scharniere, die nötig waren, um das Fahrwerk beim Original einzuziehen. Lackiert wurde mit Gunze Farben, wobei das Grün angemischt wurde. Gealtert wurde wie immer mit Ölfarbe und der Airbrush, die Abgasfahne wurde mit Tamiya Smoke per Luftpistole aufgetragen. Nach dem letzten Klarlack ging die Endmontage recht zügig von der Hand, leider sind zwei Fahrwerksklappen nicht so ganz richtig an ihrer Position, da die beiden Streben vom Fahrwerk selber zu kurz waren. Es im Nachhinein noch zu ändern ist zu riskant, da man meistens mehr kaputt macht als gut. Mein Fazit: Der Grundbausatz von Azur ist ok, die Version von SP leider nicht. Ich empfehle den Azur Kit zu kaufen und sich dann nach den Update Sets von FAB-Flight oder aber Contact Resin umzusehen. Um 100% eine Typ 24 zu bekommen bedarf es noch zwei kleinerer Änderungen an der Cowling, ansonsten war es aber trotz aller Schwächen ein richtig nettes Bastelobjekt. Weitere Bilder
Michael Götz Publiziert am 09. August 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |