T.C.G Yavuz Sultan Selim(ex SMS Goeben)von Martin Kohring (1:700 NNT Modell+Buch)GeschichtlichesTechnische Daten:
Die Schiffe der Moltke-Klasse konstruierte man nach dem Grundsatz der größtmöglichen Sinksicherheit. Sie stellten Spitzenleistungen der Schiffbaukunst dar. Ihre Gürtelpanzerung betrug 25-30 cm. Die Kosten für diese Schiffe betrugen cirka 42,6 Millionen Mark. Die S.M.S Goeben gehörte zusammen mit S.M.S. Breslau zur deutschen Mittelmeer-Division unter dem Kommando von Konteradmiral Souchon und nahm im 1. Weltkrieg an der Verteidigung der Dardanellen im damaligen osmanischen Reich - heute Türkei-, sowie an Einsätzen im Schwarzen Meer teil und trug den neuen Namen Yavuz Sultan Selim. Yavuz (türkisch: der Gestrenge) war Sultan und von 1470 bis 1520. Er begründete seiner Zeit als Herscher (1512-1520) den Aufstieg des Osmanischen Reiches zur Weltmacht. Das ModellNNT ist mit dem Modell der Moltke-Klasse ein toller Wurf gelungen. Die Qualität der Resinteile ist wirklich allerhöchste Güte. Es lassen sich aus diesem Bausatz sowohl Moltke als auch die Goeben bauen, was in der übersichtlichen Bauanleitung sehr schön dokumentiert ist. Den Bausatz gibt es als normale Ausführung und als sogenannte "HighTech"-Variante, was sich natürlich im Preis niederschlägt. Für die "HighTech"-Version muss der Modellbauer 13 Euro mehr berappen, also 95 Euro ausgeben. In der normalen Version sind schon Fotoätzteile aus dünnem Stahlblech begefügt mit Teilen für Bootsdavits, Leitern, Verstrebungen der Plattformen, der Wappen für Moltke und Goeben, sowie für die Kräne. Die dünnen Ätzteile für die Masten, sollten allerdings gegen etwas bruch- und verbiegesicherere aus Messing ausgetauscht werden. Ausserdem liegt ein Decalbogen für die Kriegsflagge der kaiserlichen Marine, sowie die typischen Fliegerkennungsringe für die Türme der schweren Artillerie bei. Für die 13 € mehr erhält man auch wirklich ein Mehr an zusätzlichen Bauteilen. Als ertes bekommt man einen schönen, dunkelbraun gebeizten, künstlerisch geformten Holzsockel, auf dem das fertige Modell montiert werden kann. Bei manchen Resinbausätzen ist es auch schlau einen Sockel zu verwenden, da man dadurch ein etwaig geworfenen Rumpf wieder gerade bekommt. Die Rümpfe meiner beiden Bausätze, ich werde die Moltke noch für mein Skagerrak-Projekt bauen, waren gerade. Zudem bekommt man die Rohre der schweren und mittleren Artillerie von Schatton-Modellbau, die ausschließlich für die Firma NNT produziert wurden. Als letztes Schmankerl gibt es fotogeätze Relings von Toms Modelworks in der High-Tech-Version. Der Bau des Modells:Der Bau des Modells gestaltete sich einfach. Der Rumpf war gerade und man musste nur noch leichte Unebenheiten an der Rumpfunterseite entfernen. Doch was war das? Der linke Wellenbrecher war leider abgebrochen und nicht mehr aufzufinden. Also Leute: Ihr müsst mit den filigranen Teilen, die mit abgegossen wurden extrem vorsichtig umgehen, da Resin ja ein äußerst sprödes Material ist und leicht wegbricht. Ich habe mir dann so geholfen, dass ich aus einem seitlichen Streifen einer Fotoätzplatine das abgebrochen Teil gescratched habe. Wer nicht weiss, dass es einmal fehlte, merkt es jetzt sicher nicht mehr. Die Relings lassen sich übrigens sehr leicht anbringen. Die Urmodellbauer haben eine Aussparung umlaufend am Rande der Decks modelliert, die der anzuklebenden Reling Unterstützung gibt. Die Messingreling braucht man im Decksbreicht auch fast nicht vorzubiegen, denn wegen der Elastizität des Messings, lässt sich diese direkt anbringen. Die Masten sind teils aus Messingdraht, teils aus gezogenem Gussast gebaut. Allerdings würde ich heute den kompletten Mast nur noch aus Metall herstellen, da man dann später mit der Takelage weniger Probleme hat. Die mitangegossenen Aufkantungen einiger Decks und Plattformen habe ich entfernt und gegen vorgebogene Relings ersetzt. Dadurch kommen die Scheinwerfer besser zur Geltung und verleihen dem Ganzen eine bessere Transparenz und Filigranität. Anhand von Fotos konnte man erkennen, dass der vordere Mast schwarz gehalten war und der hintere Mast in grau gestrichen war. Nur oberhalb ab Ausguck habe ich ihn auch schwarz gemalt. Das Torpedonetz liegt als dickeres Gummiband bei und wurde entsprechend in Position gebtacht. Lediglich die Torpedonetzaudlage, sowie die Torpedonetzspiere wurden aus gezogenem Gussast hergestellt. In Sachen Takelage habe ich lange rumprobiert. Hier ist ein transparenter Faden aus dem Nähsortiment zum Einsatz gekommen. Man kann diesen Faden unter leichtem Erhitzen spannen oder ihn aber natürlich durchhängen lassen. Leider liegt keine türkische Flagge dem Bausatz bei. Aber kein Problem für EDV-versierte Modellbauer. Die Grafiksoftware CorelDraw liefert auf der Clipart-CD gängigen Flaggen aller Nationen. Auf das korrekte Maß verkleinert, habe ich die Flagge als Positiv- und gespiegeltem Negativsymbol auf eine dünne, selbstklebende Folie ausgedruckt und dann, weil ja weiß keine Druckfarbe ist, auf ein Stück dünne weiße Plastiktüte geklebt und ausgeschitten. Funktioniert prima, da man diese Flagge auch noch ein wenig knittern kann.Die Admiralsflagge am vordernen Mast hatte ich einem Flaggensatz von HP-Models entnommen. Immer wieder stellt sich die Frage nach der Wasseroberfläche. Diese habe ich schon wie für meine Bismarck auf einer MDF-Platte mit Hilfe von blauem Hammerschlaglack aufgepinselt. Beim Trocknen ergibt sich dann eine zarte Wellenstruktur. Martin Kohring, Publiziert am 05. Februar 2004 Die Bilder stammen von Markus Kohring. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |