Messerschmitt Me 262von Kay Koglin (1:48 Tamiya)Das erste in Serie gefertigte strahlgetriebene Kampfflugzeug der Welt. So oder so ähnlich beginnt in etlichen Publikationen oder Berichten die Schilderung der 262.Der Faszination dieses Flugzeuges können sich nur wenige entziehen, sie ist eine zu der Zeit aerodynamische Meisterleistung die nur wenige strahlgetriebene Kampfflugzeuge selbst zur späteren Zeit aufweisen können. Beim betrachten des Flugzeuges ,selbst von Laien, hat man den Eindruck das sie fliegen muß!!! Von Piloten geschätzt vom Gegner gefürchtet und nur bezwingbar wenn sie am Boden stand, sagt alles aus welche Leistung damals erbracht wurde. Es war demnach nicht verwunderlich das die Alliierten zum Ende des Krieges ,Jagd auf intakte Muster machten um zu sehen was ihre Überlegenheit darstellte und die Erfahrungen der Ingineurskunst in ihre zukünftigen Flugzeugkonstruktionen einfließen zu lassen. Zum Modell:Das von Tamiya angebotene Modell stellt eine Me-262 A-2a dar. Viele hätten sich sicher ein Jäger gewünscht und es ist davon auszugehen das diesem Wunsch noch Rechnung getragen wird. Aus einer 262 einen Bomber zu machen stößt damals wie heute auf völliges Unverständnis und ich hab bei meinem Modell deswegen den Befehl verweigert und die Bomben weggelassen. Der Bausatz von Tamiya bietet viele Optionen und ist in der sprichwörtlichen Tamiyaqualität gehalten. Drei Bemalungsvarianten, zwei verschiedene Arten der Bombenaufhängung, geöffnet oder geschlossener Kanonenbug sowie das Kettenkrad und ein Mechaniker und zwei Piloten in Sitzposition, bringen genug Gestaltungsmöglichkeiten. Ganz prima ist, das durch das Kettenkrad und den Figuren ein komplettes Diorama gebaut werden kann ohne auf dem Zubehörmarkt Kosten in Höhe des Bausatzpreises für fehlende Dinge hinzu kaufen zu müssen. Auch wenn der Bausatz bei ca 45 Euro liegt ist er sein Geld wert. Zum Zusammenbau:Da reicht eigentlich nur ein Satz:,,paßt alles hervorragend!!!“ Kein Spachtel, kein drücken kein schieben, kein fluchen, einfach nur Modellbau pur!!! Prima durchdacht und selbst kritische Stellen Tragfläche Turbinenübergang, kein Problem!!! Es kann in einem Stück durch gebaut werden und es ist sehr entspannend und ein Genuß so wie man sich sein Hobby wünscht. Das ist alles was ich dazu sagen kann!!! Aber, und das gibt es immer wäre doch eines wünschenswert gewesen. Auf vielen Fotos ist zu sehen das die Vorflügel und die Klappen ausgefahren sind und eben das fehlt bei dem Modell. Nicht der Nietenzählerei wegen aber es haucht jedem Modell das Leben ein. So hat sich die Firma Wingz gleich daran gemacht und Abhilfe geschaffen und die Klappen und Vorflügel als Resinteil herausgebracht. Aber eingebaut muß es auch noch werden und das ist immer mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Das ist der einzige Kritikpunkt an dem Modell. Am Cockpit kann noch etwas nachdetailiert werden, so wurden hinter den Instrumenten die Leitungen angebracht da diese durch das vordere Kabinenteil gut zu sehen sind. Gurte kommen sicher nur zum Einsatz wenn die Figur draußen bleibt, wobei bei sitzender Figur die links und recht herausragenden Schultergurte sicher ein optischer Leckerbissen ist. Am Fahrwerk wurde mit Kupferdraht, die Bremsleitung nachgebildet da sie doch gerade am Bugrad recht markant ist. Beim Vergleich mit Fotos war festzustellen das nur wenige Muster die Schere am Bugfahrwerk hatten, wenn eine andere Variante gebaut werden will oder gar ein Jäger ist ein Vorbildfoto unabdingbar. Der Innenraum des Hauptfahrwerkschachtes kann ebenfalls mit Leitungen versehen werden da diese die Zuleitungen zum Cockpit darstellen und auch recht gut zu sehen sind, falls das Modell mal auf den Rücken gedreht wird. Die Bemalung erfolgte mit Xtra Color RLM 82 Hellgrün RLM 83 Dunkelgrün und RLM 76 Hellblau. Das RLM 82 von Xtra Color ist aber nicht recht stimmig und sollte etwas nachgedunkelt werden!!! Die Decals hingegen haben mich ins Schwitzen gebracht. Meine beliebte Angewohnheit, Essigessenz ins Wasser zu geben kostete gleich dem Balkenkreuz das Leben. Es ist besser nach der Methode zu verfahren, lauwarmes Wasser, Decal drauf und dann wenn die richtige Position erreicht ist etwas Weichmacher von Gunze unterlaufen lassen. Dann Bastelzimmer verlassen, Schlüssel wegwerfen damit man nicht der Versuchung unterliegt irgendwo am Decal herumzuschieben zu wischen oder was weiß ich nicht alles. Das war Gott sei Dank der einzige kritische Augenblick beim Bau des Modells, wobei das hausgemachte Probleme sind!!! Das Kettenkrad wurde nach dem Zusammenbau mit RLM 76 (ja ich weiß, Panzergelb gehört drauf),lackiert. Wobei die Kleinteile am Spritzling verblieben oder separat lackiert wurden. Mit etwas verdünnter Farbe ( Umbra oder selbst mischen), wurde dann das Krad wie auch zuvor die 262 eingelassen. Mit einem in Feuerzeugbenzin eingelassenen Wattestab kann die übergelaufene Farbe problemlos von der Modelloberfläche entfernt werden. So nun mehr gibt es nicht zu sagen,wer beim Bau mal entspannen will und ein schnelles Erfolgserlebniss braucht dem rate ich zum Bau der 262 von Tamiya!!! Kay Koglin Publiziert am 15. November 2003 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |