Aerospatiale SA 321 Super Frelonvon Alexander Krug (1:35 Heller)Normalerweise bin ich von Heller-Bausätzen nicht so begeistert. Gerade in den kleinen Maßstäben wie 1:72 zeichnen sich diese Modelle durch Detailarmut und recht dickes Plastik aus. Daher war ich etwas skeptisch gegenüber diesem Modell. Der Karton ist recht lang und breit, aber weist eine geringe Höhe auf. Aber dann kam das Erstaunen. Die Kiste ist randvoll gefüllt. Wenn man die Teile einmal draußen hat und dann wieder versucht einzupacken und den Karton normal zu schließen, vergebens. Inhalt: über 300 Teile und zwei riesige Rumpfhälften mit Nietenreihen, die jeden Nietenzähler kapitulieren lassen. Was hat der Bausatz zu bieten: ein kompletter Transportraum mit eigener Wand (normalerweise ist bei Hubschrauber die Rumpfwand auch gleich die Innenwand, hier wird ein eigenes kleines‚ 'Zimmer' in den Rumpf gesetzt), sehr dünnes Plastik für die Transportraumsitze, einer der best detaillierten Hauptrotorköpfe, Metalldraht für die seitliche Antenne. Das Bauen gestaltet sich eigentlich recht unkompliziert. Das Transportzimmer besteht aus 2 Hälften und baut sich recht gut. Einzig die Bespannung der Sitze erweist sich als etwas fummelig. Das Cockpit weist in dieser Größe leider eine große Detailarmut auf, lediglich Abziehbilder für die Armaturen. So wurden halt die Frontkonsole, die Mittelkonsole sowie die Overhead-Konsole neu gefertigt. Ebenso wurden die Schubhebel für die Treibwerke separat gebaut. Der größte Kritikpunkt bei meinem Modell war ein starkes Verzeihen der Teile. So waren die beiden Rumpfhälften im Heck in der Höhe um ca. 1 cm (!!) gegeneinander verzogen. Dies lies sich aber zum Glück sehr gut richten, zwar schwer aber es ging und hält. Der Hauptrotor weist einen sehr schön detaillierten Rotorkopf auf. Die Rotorblätter montiert man am Besten als Letztes, um durch Eigenschwingung ein Abbrechen der Blätter zu vermeiden. Aufgrund der Länge der Blätter müssen nur leichte Wärmebehandlungen vorgenommen werden, damit sie schön durchhängen. Die am Bug befindlichen Antennen musste ich leider aus Metall neu fertigen, da die Plastikantennen im Bausatz durch eine unglückliche Lage weggeknickt waren. Noch ein Nachtrag: Ich weis sehr wohl, dass die Gestaltung dieses Hubschraubers einige Widersprüche aufweist (Lackierung, Kennung, Besatzung, Bewaffnung). Da ich diese Farbgebung und Bestückung aber irgendwie klasse finde, habe ich es halt so gemacht. Und schließlich muss man ja nicht immer 100%-ig am Original bleiben. Ein Modell soll dem Erbauer gefallen. Und bei einem Modell mit den Maßen 65cm Länge und 55cm Rotordurchmesser kann man sich schon mal ausspinnen. Oder? Da ein Modell in dieser Größe ohne Besatzung recht leer aussieht, gerade ein Transporthubschrauber, hatte ich mich dazu entschlossen einige Figuren reinzustellen. Für die Piloten dienten die Cockpitcrew von Dragon und als ‚Passagiere’ französische Fremdenlegionäre. Alexander Krug Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |