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Wedell-Williams Racer

NR61Y, #121 "Red Lion", Roscoe Turner 1932

von Bernhard Schrock (1:48 Williams Bros.)

Wedell-Williams Racer

Vom Original wurde nur eine Handvoll gebaut und kein Exemplar glich dem anderen. Manche Flugzeuge wurden während ihres Lebens auch noch mehrmals umgebaut und für die Rennen immer wieder neu lackiert. So auch die drei seitens Williams Modells ausgesuchten Markierungsvarianten, bzw. Maschinen weisen merkliche Unterschiede auf und spiegeln nur den Zustand einer einzelnen Rennsaison (1932) wieder.

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Ungefähr 7 Jahre ist es her, als der letzte Racer von Williams, der Gee Bee Z, die BSH-Werkstatt verließ. Dem Vorschlag von Williams Models folgend entstand damals die Verspannung aus der dem Bausatz beiliegenden, flachen Nylonschnur und wurde anschließend silberfarben lackiert. Dem Original sehr nahe kommend (Flachprofile aus Stahlbändern) hat die Lösung leider auch ihre Schattenseiten: bedingt durch die senkrechten Bohrungen in. den Tragflächen, bzw. Leitwerk kommen die einzelnen Elemente nicht schnurstracks heraus, sondern machen einen sichtbaren Schlenker an der Lochkante. Das Verwenden vom 0,25 mm starken Gitarrendraht ist eine Alternative, auch wenn nur eine mit Kompromissen behaftete.

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Heute hingegen eröffnen sich dem Modellbauer für die Verspannung ganz andere Perspektiven und zwar dank dem Erscheinen des Swordfish von Tamiya. Sie werden es schon wohl erahnt haben, was mit den vorgenannten Perspektiven gemeint ist: das „Ausschlachten“ einer ca. 27 DM teuren Ätzplatte für die Verspannung! Ungeachtet der anfänglichen Bedenken hat sich das Vorhaben doch gelohnt. Es ist einfach die beste Lösung! Wichtig ist nur das Set für die Schwimmerversion zu verwenden, da diesem eine kleine Zusatzplatine beiliegt und auch benötigt wird.

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Glücklicherweise sind die längsten Stücke der Hauptplatine für die Rumpf-Tragflächen Stücke gerade lang genug. Generell muß jedes Spannprofil ca. 1-1,5 mm länger sein als erforderlich und hält von alleine nur dank seiner Spannung auch ohne Kleber. Beide Enden müssen ferner mit einer Diamant-Nagelfeile spitz geschliffen werden, damit sie mit ein wenig Kraft in die Bohrung eingepasst werden. Optional kann jeder Spanndraht auf einer, und nur auf einer, Seite festgeklebt werden.

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Ungeachtet seines Alters ist der Abziehbilderbogen des Wedell Williams hervorragend gedruckt. Genaugenommen waren die Abziehbilder von Williams Models von Anfang an sehr gut und ihrer Zeit weit voraus: dünn gedruckt, mit einem guten Kleber, strapazierfähig und vor allem nicht verdruckt! Schon vor ca. 30 Jahren konnte WM seinem eher kleinen Kundenkreis etwas anbieten, was manch einer Hersteller nicht mal heute schafft. Hut ab!! Drei Versionen können gebaut werden, die sich konstruktionstechnisch erheblich voneinander unterscheiden. Die Nr. 92 in einer weiß/schwarzen Lackierung, die schwarz/rote 44 und die wohl am meisten bekannte Maschine von Roscoe Turner, die Red Lion. Der Name war eine Anspielung auf einen kleinen Löwen, der mit ihm als Maskotchen, bzw. Glücksbringer unterwegs war und dem Flugzeug diesen Beinahmen gab.

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Die Kanzel ist nicht schlecht aber viel zu dick. Die Streben des Originalteils abzuschleifen und eine neue Verglasung über dem Toaster zu ziehen verbessern das Ergebnis entscheidend.

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An der Unterseite der Tragflächen und auf dem Rumpfrücken befinden sich tropfenförmige Positionslichter. Die Oberseite der Tragflächen beherbergt hingegen rechteckige und Oberflächen bündige Positionslichter.

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Der mächtige Pratt & Whitney mit seinen ca. 1000 PS dominierte die Silhouette des Flugzeugs und verlieh ihr eine Geschwindigkeit von über 300 mph (fast 500 km/h).

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Der Motor ist sehr schön wiedergegeben und besteht aus einem Kurbelwellengehäuse, einzelnen Zylindern und einem separaten Frontteil mit Stößeln. An dieser Stelle ist es meiner Meinung nach leichter, die Stößel aus Draht zu ersetzen, als die Originalteile mühselig zu entgraten. Glücklicherweise hat Williams auf die Zündkabel verzichtet, die in diesem Maßstab auf jeden Fall separat aus ca. 0,3 mm starken Draht angefertigt werden sollten. Sollte jemand einen isolierten Schaltdraht mit dem passenden Draht-Durchmesser besitzen: umso besser. Die Isolierung kann als Zündkerze herhalten, in dem am Ende des Drahtes ein Ende mit einer Länge von ca. 1 - 1,5 mm erhalten bleibt. Die Zündanlage befand sich übrigens bei dieser Variante des P&W auf der Rückseite, also nicht vergessen, die Zündkabel in einem Bogen nach hinten zu führen.

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Für das Abkleben der Motorverkleidung und aller Kurven ist ein elastisches Klebeband ein Muss. In meinem Fall kam wieder die Schutzfolie von Kabelkanälen des Fabrikats Tehalit zum Einsatz. Für die geraden Stücke empfiehlt sich selbstklebende Kopierfolie von Ozalit (die 700-er Serie z.B.), die sich nicht verzieht und absolut gerade Grenzen sicherstellt.

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Viel Spaß hat die Erstellung der schwarzen Trennlinien zwischen den beiden Hauptfarben gemacht. Die geraden, langen Stücke entstanden aus Dry-Transfers. Für die gebogenen Abschnitte blieb mir nichts anderes übrig, als schwarzen Decalfilm in ca. 0,2 mm breite Streifen zu schneiden und diese um die Ecke zu verlegen. Hierbei muss ein optimales Material gefunden werden, das sich gut um die Ecke treiben lässt, nicht reißt und gut haftet. In meinem Fall hatte ich zwei Bögen von Hasegawas Mustang mit Invasionsstreifen verwendet.

Mai 2001
Mai 2001

Bernhard Schrock

Publiziert am 06. Oktober 2003

Die Bilder stammen von Yelowwing.

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