Lockheed RT-33 Shooting StarPakistanischer Shooting Starvon Bill Retoff (1:72 Heller)Hellers T-33/RT-33 Bausatz erschien Mitte der 1980er Jahre. Er scheint heute recht selten zu sein, sogar noch seltener als Hellers F-94, die aus ungefähr derselben Zeit stammt, und teilt sich mit dieser ein paar seiner Eigenschaften - und sogar ein paar Teile. Die Teilezahl liegt bei nur rund 40 Stück, inklusive einer einteiligen Cockpithaube. Die Strukturlinien sind größtenteils erhaben dargestellt, während die Kontrollflächen mit versenkten Gravuren angedeutet sind. Das Cockpit ist nach heutigen Maßstäben etwas sparsam eingerichtet. Eine Wanne, zwei Schleudersitze, Steuerknüppel und Instrumentenbretter sind vorhanden, zusammen mit einem Geräteeinsatz für die Aufklärerversion. Die Konsolen und Instrumentenboards haben ein paar erhabene Details. Hier nimmt man sich am besten etwas Zeit, um diese Details mit passenden Farben herauszuarbeiten, und am Ende kommt dabei ein recht überzeugendes Cockpit heraus. Der Zusammenbau verläuft mehr oder weniger nach dem allgemeinen Standard. Der einzige Bereich, dem etwas Spachtelmaße zugute kommt, ist der etwas lose passende Rumpf-Flügel Übergang. Eine Sache, die ich an diesem Bausatz mag, sind die Bugfahrwerkschachtklappen, die direkt an die Rumpfhälften angespritzt sind. Wie zu erwarten sind die Flügelspitzentanks hälftig jeweils an die obere und untere Flügelseite angespritzt, was in einer horizontalen Trennnaht resultiert. Würde es nicht besser sein, die Tanks als separate Teile anzubieten und sie vertikal zu halbieren, so dass die zum Rumpf gerichtete Hälfte in der Blendschutzfarbe lackiert werden könnte, und die äußere Seite in welcher auch immer benötigten? Die Fahrwerksteile machen einen maßstäblichen Eindruck und sind daher ziemlich zerbrechlich. Die Zylinder der Luftbremsen haben einen rechteckigen Querschnitt. Ich bin zwar kein Flugzeugmechaniker, aber ich würde denken, dass sie vom Querschnitt her rund sein müssten. Das kann natürlich leicht korrigiert werden, wenn man Plastikröhrchen der passenden Größe hat oder sich damit auskennt, Gießäste heißzuziehen. Die Bausatzdecals bieten Markierungen für eine Maschine der U.S. Air Force Thunderbirds sowie für eine französische RT-33 (letztere gibt es auch noch etwas ausführlicher auf dem Modeldecal Bogen Nr. 56). Beide Varianten sind in Naturmetall. Da ich ein paar Gravuren entfernt bzw. neu hinzugefügt hatte, fürchtete ich, dass die Modelloberfläche für ein Metallfinish nicht gut genug sein könnte, und entschied mich daher für ein getarntes Flugzeug. Darüber hinaus entstand dieses Projekt parallel zu Bernd Kortes naturmetallenen T-33. Er baute den Hasegawa T-Bird und ich die Heller-Version als RT-33. Während ich so in meinen Magazinstapeln herumsuchte, stolperte ich über eine Ausgabe der Scale Aircraft Modelling, die ein Foto einer pakistanischen RT-33 beinhaltete, dazu eine Profilzeichnung desselben Jets sowie einen Bogen pakistanischer Roundels und Leitwerksmarkierungen. Damals in den 80ern legte S.A.M. noch jeder ihrer Ausgaben einen Decalbogen passend zu dem jeweils auf dem Cover abgebildeten Flugzeug bzw. Themenbereich bei...das war großartig! So wurde es also dieser T-Bird Aufklärer, auf den ich mich festlegte. Die ID Nummern auf dem Modell entstanden am Computer und sind wahrscheinlich nicht 100%ig akkurat, aber immerhin nah dran. Das Zweitonfarbschema mixte ich mir von Hand zusammen. Die Aufklärernase besitzt zwei „Schein-Fenster" - Klarteile gab es dafür nicht. Ich lackierte sie also schwarz mit einer anschließenden Schicht glänzendem Klarlack. Für Liebhaber von ungepfeilten Jets ist die Heller T-33/RT-33 ein hübscher kleiner Bausatz, wie auch sein Schwesterbausatz, die F-94A/B. Schauen Sie sich bei der nächsten Ausstellung, die Sie besuchen, einmal (früh) die Verkaufstische an...vielleicht meint es das Glück dann ja gut mit Ihnen! Bill Retoff Publiziert am 29. November 2009 Die Bilder stammen von Don Rosser. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |