Suchoi Su-22M4 Fitter-K98+10, Wehrtechnische Dienststelle 61-Manchingvon Peter Schubert (1:72 Mastercraft)Der Sommer ist vorbei und auch ich habe nach der Sommerpause die Bastelei wieder aufgenommen und mich mit einem kleinen Zwischenprojekt wie ein Sportler vor dem Wettkampf wieder etwas warm gemacht. Zum Aufwärmen diente hier der Mastercraft-Bausatz der Fitter. Da ich in Zukunft vor habe, dieses Modell im Maßstab 1:48 von Kopro mit diversen Zurüstteilen zu bauen, sollte der Bau der „Kleinen“ für mich als Erfahrungsgrundlage in Sachen Details, Lackierung und sinnvoller Vorgehensweise sein. Diese Art, ein Projekt anzugehen, hat sich bewährt und schärft das Auge für das Großprojekt. Also erst die Kleine 1:72, dann die Große 1:48. Die Große folgt, aber ein paar Monate werden darüber noch vergehen, da ich noch zwei andere Projekte auf dem Basteltisch habe. Sehr kurzer historischer AbrissDie Luftwaffe der NVA flog in den Jahren 1984-1990 die SU-22M-4 als Jagdbomber in zwei Geschwadern auf dem modernsten Militärflugplatz der DDR in Laage/Rostock. Die 48 Einsatzmaschinen aus der russischen Flugzeugschmiede Suchoi waren aufgeteilt auf das Jagdbombergeschwader 77 und das Marinefliegergeschwader 28. Nach der Wende übernahm die Wehrtechnische Dienststelle 61 der Bunderwehr in Manching fünf SU-22M4 und zwei SU-22 UM3K (Zweisitzer) aus dem Bestand des Nachkommandos MFG-28 in Laage zur Flugerprobung. Die Erprobungsphase wurde unter Beteiligung ehemaliger NVA-Piloten und Techniker von September 1991 bis zum September 1998 durchgeführt. Der offizielle „Last Flight“ fand am 02.10.1998 statt. Modell/BausatzMastercraft 1:72 SU-22M4/R „Desert Shield“, dieser Bausatz wurde bereits in einer Besprechung auf Modellversium vorgestellt. Mir fiel dieser Bausatz bei ebay für 1,99 Euro je Stück in die Hände und das gleich in dreifacher Ausfertigung, was auch notwendig war. Der auf den ersten Blick gute Eindruck bestätigt sich leider in keinster Weise. Die Mängelliste ist endlos lang und ich möchte mich nur auf einige Schwachpunkte beschränken. Bei einem Bausatz waren keine Klarsichtteile vorhanden, bei dem zweiten unbrauchbar, so dass ich glücklicherweise auf den dritten zurückgreifen konnte. Die Gußastnummerierung stimmt teilweise nicht mit der im Bauplan überein, es sind nicht alle notwendigen Teile in ausreichender Anzahl vorhanden, manche Außenlasten entsprechen Fantasie-Versionen oder sind derart falsch dargestellt… Die versenkten Gravuren haben das Format für ein 1:48er Modell, der Kunststoff und die Oberflächen sind uneben und grobschlächterig. Das Cockpit ist mit einer „null“-Detaillierung ausgestattet. Der vorhandene Sitz sieht aus wie der Ohrensessel des Großvaters… also Canopy geschlossen halten! Die Passgenauigkeit ist derart schlecht, dass man an einer groß angelegten Spachtel- und Schleiforgie nicht vorbeikommt. Die Spalten haben Maße von bis zu 1,5 mm! Der Bauplan ist undeutlich, die Bemalungshinweise gut! Die Decals sind mittlerer Qualität. Zusammenfassend ist es einer der schlechtesten Bausätze an denen ich mich jemals erprobt habe, dabei sollte das doch nur ein schnelles unproblematisches Zwischenprojekt werden. Bau und LackierungDie Arbeitsschritte sind hier wie bei allen meinen anderen Modellen, daher möchte ich hier auf meine bereits gelisteten Beiträge verweisen. Ich habe keinerlei Zurüstteile verwandt, keine Löcher gebohrt…lackiert wurde nach der Spachtel- und Schleiforgie mit Gunze Acryl-Farben und Revell Aqua Color. Die Decals stammen aus meinem Fundus. Quellennachweis
Peter Schubert Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |