Sd.Kfz. 234/1von Stefan Hannen (1:72 Roden)Ab 1943 ging man dazu über, die alten 8-Radpanzerspähwagen gegen eine neue Generation auszutauschen. Der neue Spähwagen, der ebenfalls auf acht Rädern basierte, war geländegängiger, schneller und besser gepanzert als sein Vorgänger. Auch wurde die Silhouette des Fahrzeugs niedriger gehalten und er sollte ursprünglich tropentauglich sein, was aber nach der Frontlage 1943 in Afrika nicht mehr getestet werden konnte. Die selbsttragende Konstruktion des ca. 11,5 to schweren Sd.Kfz. 234 wurde mit einem von Tatra gelieferten 12 Zylinder V-Dieselmotor versehen, der bei einer Leistung von 220 PS eine Straßenreichweite von 900 km hatte. Bei der „Grundversion" Sd.Kfz. 234/1, bewaffnet mit einer 2cm KwK ,untergebracht in einem oben offenen sechseckigen Turm, griff man auf eine neue Lagerung der Bewaffnung in einer Hängelafette zurück. Diese Kombination erlaubte auch den Einsatz der 2cm KWK zur Luftabwehr. Insgesamt wurden insgesamt zwischen 1943 - 45 ca. 478 Fahrzeuge der SdKfz 234 Reihe gebaut, wobei hier die Zahlen je nach Quellen variieren. Als Basis für mein Modell des Sd.Kfz. 234/1 diente mir der 1:72 Bausatz von Roden. Ein wirklich schönes Modell mit vielen Bauteilen. Alleine die Achsen sind aus drei Segmenten zusammenzubauen. Der Vorteil hier liegt darin, dass man, wenn man will, die Räder im Gelände ohne Probleme ein- oder ausgefedert darstellen kann. Der Nachteil ist, dass man bei gerader Fläche darauf achten muss, dass alle Räder „Grundhaftung" haben. Da mein Fahrzeug ein spätes Baulos darstellen soll, mussten ein paar kleine Änderungen vorgenommen werden. Die späten Baulose hatten anstatt vier nur zwei Staukästen in den seitlichen Radabdeckungen, diese waren dann auch unten angeschlagen. Warum, darüber kann ich nur mutmaßen - evtl. damit beim unfreiwilligen Öffnen der Klappen während der Fahrt diese nicht herunterklappen und somit in die Räder kommen oder sich der Inhalt allzu leicht verflüchtigt. Jedenfalls wurden die beiden mittleren Klappen, die nicht gebraucht wurden, verspachtelt und die jeweils vordere und hintere neu, aus Plastik-Sheet, zurechtgeschnitten. Das Scharnier kam von unten nach oben. Auch wurden vier der acht Räder durch „Attack"-Räder ausgetauscht, die andere Felgen und ein anderes Profil aufweisen. Ein Mischen der Räder war wohl, aus Materialmangel, des Öfteren üblich. Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Fahrzeug 1945 noch alle Reservekanister am Fahrzeug hatte, wurden einige der Halterungen aus flachem Draht nachgebogen und leer montiert. Auch das Gitter habe ich gegen ein geätztes ersetzt, nicht unbedingt nötig, da das Gitter in Form von einem Netz dem Bausatz beiliegt, welches in den Rahmen eingeklebt werden muss. Ansonsten wurde der Bausatz nach Plan zusammengebaut. Bei den beiden Figuren handelt es sich beim Luftraumbeobachter um eine Mischung aus Revell und Preiser. Die neuen Figuren von Revell bestehen aus einem neuen Plastik, welches sich ganz toll bearbeiten lässt. Ich habe den Anorak eines deutschen Panzer Grenadiers innen ausgefräst und auf einen Unterkörper von Preiser gesetzt, auch die Arme und der Kopf kommen aus dem Preiser-Sortiment. Die Figur im Turm kommt komplett von Preiser, allerdings merkt man hier, das kaum Platz für den armen Kerl hinter seinem MG bleibt. Bemalt wurden die Beiden mit Email Farben und mit Ölfarben gealtert. Ganz zu Anfang muss ich gestehen, dass das Fahrzeug leider nicht so wurde, wie ich mir das gedacht habe. Bei der Suche nach einem guten Rostton gab mir ein Bekannter den Tipp einfach im Autobedarf nach Rostgrundfarbe zu suchen, logisch genau der Ton der passen muss! Ich lackierte das Fahrzeug erst in Sand, dann wurde abgeklebt und es kam Grün, dies wieder abgeklebt und ich nahm die Rostfarbe, die die Emaille-Farben angriff! Denn Acryllack verträgt sich nicht mit Emaile, anders herum hätte es geklappt! (Anm. d. Red.: Nach ausreichender Durchtrocknung lassen sich im Normalfall auch Acrylfarben auf Emaillefarben lackieren.) Zu spät, das Modell war hinüber, die Farbe warf Wellen, vor allem am Bug. Ich unternahm noch Versuche mit Farbe auszubessern bzw. mit Altern etwas zu retten, leider aber ohne Ergebnis, das Modell war hinüber und verschwand im „Regal der Schande". Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich Fotos einer Reihe Sd.Kfz. 234 in den verschiedensten Ausführungen bekam, die mit Netzen abgetarnt waren. Ein Griff in den Erste-Hilfe-Koffer, eine Rolle Gaze grün eingefärbt und meinem Modell wurde „fachmännisch" das Leben gerettet, „täuschen und tarnen rettet Leben", und sei es nur das eines Modells. Stefan Hannen Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |