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Vought Sikorsky VS-300

Letzte Version, Henry Ford Museum im Dezember 1941

von Jürgen Klinglhuber (1:72 Extratech)

Vought Sikorsky VS-300

Das Original

Der Sikorsky VS-300, gebaut von Igor I. Sikorsky, war der erste für praktische Zwecke einsetzbare Hubschrauber in den USA. Der Vought-Sikorsky 300 hatte einen dreiblättrigen Hauptrotor, der von einem 75 PS starken Motor angetrieben werden konnte. Ein Heckrotor in dieser Form war damals eine Neuheit (Vergleiche dazu Focke oder Flettner) und diente zum Ausgleich des vom Hauptrotor erzeugten Drehmoments und war über ein Umlenkgetriebe mechanisch mit dem Hauptrotor gekoppelt. Der Rahmen bestand aus Stahlrohren, erst für die längeren Flugversuche bei der letzten Modellversion wurde dieser mit einer aerodynamischen Ummantelung aus dünnem Blech versehen. Der Erstflug war am 14. September 1939, allerdings noch mit Kabelverbindung zum Boden, der erste richtige Freiflug erfolgte dann am 13. Mai 1940. Nur ein Jahr später, am 6. Mai 1941, stellte Sikorsky mit dem VS-300 einen neuen Dauerflug-Rekord von 1 Stunde und 32 Minuten auf und damit den bisherigen von Deutschland gehaltenen Rekord ein. In der folgenden Zeit bis zum Dezember 1941 wurde der Hubschrauber ausgiebig getestet und vielen technischen Veränderungen unterzogen.

Vought Sikorsky VS-300

Die endgültige Version des VS-300 flog insgesamt ca. 102 Stunden. Die Maschine wanderte dann ins Henry Ford Museum nach Michigan, USA wo sie noch heute zu bewundern ist. Sikorsky selbst stürzte sich, mit den Testergebnissen und Erfahrungen aus den VS-300 Versuchen als Basis, auf das nächste Projekt: Serienfertigung eines Hubschraubers mit Heckrotor-Konfiguration – das Ergebnis war der berühmte Sikorsky R-4 Hoverfly. Er demonstrierte damit weiterhin die Vorteile der Hauptrotor/Heckrotor-Konfiguration, die bis heute bei der überwiegenden Anzahl von Hubschraubern zum Einsatz kommt.

Vought Sikorsky VS-300

Das Modell

Dieser Bausatz kommt aus der Box von ExtraTech. Es handelt sich um einen „Multimedia“ Kit – Folien für Instrumente und Windschutzscheibe, Resin für Rumpf, Motor und Rotorblätter sowie einige Kleinigkeiten wie Sitz, Räder und Fahrwerksstützen. Der Rest ist Metal, sprich photogeätztes Blech. Eine Herausforderung. Auch wenn ich ein Liebhaber von Details bin, DIESE Menge an PE-Parts war dann doch Neuland für mich. Es gab etliche Hürden (nicht zuletzt der beiliegende Bauplan, welcher umso verwirrender wurde desto länger man rein schaute). Offen gesagt konnte ich nicht alle Hürden sauber passieren. Schaut euch z.B. mal die Heckrotorwelle kurz hinter dem Motor  an – aber da war es schon zu spät, ein Nachjustieren war in diesem Baustadium nicht mehr möglich. Naja, jetzt is’ sie eben etwas krumm,…

Aber alles in allem hat’s wieder Spaß gemacht und unterm Strich ist der Heli aus der Pionierzeit der Teppichklopfer ganz gut gelungen.  Hoffe euch gefällt der silberne Grashüpfer auch…

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Vought Sikorsky VS-300

 

Jürgen Klinglhuber

Publiziert am 11. November 2009

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