Jakowlew Jak-25M Flashlightvon Bernhard Pethe (1:72 Red Hurrican)Zur GeschichteZur Entwicklung dieses Nachtflugtauglichen, Langstrecken- Jagdflugzeuges kam es, als sich die Indienststellung der Boeing B-47 "Stratojet" als künftigen A-Waffenträger beim Strategic Air Command ankündigte. Nach ersten Studien aller etablierten russischen Konstruktionsbüros, war abzusehen, daß die geforderten Aufgaben nur ein zweistrahliges Flugzeug erfüllen konnte. Für das Projekt Jak-120, waren beim OKB Jakowlew der Chefingenieur M.I.Leonow und der Testpilot V.M.Wolkow verantwortlich. Am 19. Juni 1952 hatte die Jak-120 ihren Erstflug. Nach einer einjährigen Test- und Erprobungsphase begann 1954 die Serienproduktion als Jak-25 im Flugzeugwerk Nr. 292 in Saratow. 1955 begann die Produktion der verbesserten Jak-25M. Dieser Jet erreichte mit seinen zwei Turmanski RD-9A (je 25,5 kN Startschub) eine Höchstgeschwindigkeit von 1097 km/h. Bei einer Kraftstoffkapazität von 3445 Liter wurden Flugzeiten um 2,5 Std. erreicht. Das Radar RP-6 "Sokol" hatte eine maximale Auffassungsreichweite von 70 km, ging aber im Status Abfangen auf 25-30 km zurück. Pilot und Radaroperator saßen auf KK-2 Schleudersitzen. Die Bewaffnung bestand aus lediglich zwei 37mm Maschinenkanonen N-37L mit je 50 Schuss. An einigen Untervarianten der Jak-25 wurden die ersten radargelenkten Luft-Luft- Raketen erprobt. Eine besondere Variante war die Jak-25B als Träger der ersten russischen taktischen Atombombe "Natascha". Eine technische Besonderheit bei allen Jak-25 sowie auch bei den Nachfolgetypen Jak-27 und Jak-28, ist das Tandemfahrwerk mit seinen seitlichen Stützrädern. Von der Jak-25M wurden 406 Exemplare gebaut, welche bis Mitte der 60er Jahre im Einsatz standen. Mein Modell stellt eine Jak-25 des sowjetischen 773. Jagdfliegerregimentes dar, die vom Flugplatz Ribnitz-Damgarten (Ostdeutschland) aus ihre Einsätze über der Ostsee flogen. Die Jak´s waren hier von 1957 -1965 stationiert. Zum Modell:Red Hurrican, ein bis dato unbekannter russischer Hersteller, fordert dem selbst erfahrenen Modellbauer ein gehöriges Maß an Enthusiasmus beim Bau dieses Modells ab. Die 37 weißen Plastikteile sind mit einer versenkten Gravur versehen, die aber an vielen Stellen nur erahnt werden kann. Unsaubere Oberflächen, Einsinkungen und Fehlstellen sind Standard. Die Cockpithaube liegt als Vakuteil bei, muss aber neu angefertigt werden, da der Durchblick fehlt. Ein A4-Blatt als Bauanleitung lässt erkennen, wo welches Teil wo hingehört. Der qualitativ nicht schlechte Decalbogen erlaubt die Kennzeichnung von drei unterschiedlichen Flugzeugen. Nach einer groben Vormontage der wichtigsten Bauteile kam zu Tage, der Maßstab 1/72 wird im Modell exakt eingehalten. Eine große Hilfe bei dieser Feststellung waren die genauen und detailreichen Zeichnungen aus der russischen Fliegerzeitschrift Awiatia i Wremia Heft 6/97. So habe ich von den 37 Bauteilen dann auch nur 18 verwendet. Diese wurden einer Behandlung mit Nassschleifpapier und Stahlwolle unterzogen und mit einer neuen Gravur versehen. Folgende Bauteile mussten neu angefertigt oder umgeändert werden:
Alle Bauteile müssen stumpf angeklebt werden, so auch Tragflächen und Leitwerk. Bei der Farbgebung für die Jak-25 kommt nur ein Silberanstrich in Frage. Ich habe Model Master Farben benutzt und einzelne Beplankungsfelder mit einer etwas dunkleren Silberfarbe nachgespritzt. Unterschiedliche Farben gab es für die Radarnasenverkleidung. Hier ist schwarzgrau (H184), dunkelgrün (H80) oder weiß (H130) alle seidenmatt, richtig. Der Blendschutzanstrich und die Antirutschbeschichtung auf dem Tragflügel sind mattschwarz. Die Fahrwerksbeine hellgrau (H196), Radnaben dunkelgrün (H76), Antennenverkleidung (H131) und Fahrwerksschächte entweder grüngelb (H81+H83) oder einfach hellgrau (H127). Die Decals:Noch ein paar Sätze zu den Decals. Betrachtet man aufmerksam Fotos von Einsatzmaschinen, fallen die großen, zweistelligen, runden Zahlen am Rumpfbug auf. Bei anderen russischen Flugzeugen sind mir diese noch nicht aufgefallen. Es muss also eine Jak-25 spezifische Erscheinung sein. Auch das etwas blasse Rot der Ziffern und der Sterne ist vertretbar, standen doch die meisten Flugzeuge in dieser Zeit noch unter freien Himmel. Schutzbauten gab es nur für DHS-Maschinen in Sibirien und am Polarkreis. Alles in allen, ein sehr aufwendiger Bausatz bei dem vieles mit guten Unterlagen geändert oder Neugefertigt werden muss. Warum tut man sich das an ? Bernhard Pethe Publiziert am 19. April 2003 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |