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Kimikawa Maru

Hilfs-Seeflugzeugtender

von Jan Schulz (1:700 Pit Road)

Kimikawa Maru

Zur Geschichte

Am 2. November 1936 wird die Kimikawa Maru als eins von vier Schiffen dieses Typs bei der Kawasaki Kobe Schiffswerft auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgt am 11. März 1937. Das Schiff wird am 15. Juli 1937 als Fracht/ Kühlschiff für die Kawasaki Kisen K.K. Linie in Dienst gestellt. Zwischen Juli 1937 und Juni 1941 fährt die Kimikawa Maru die Route Kobe - New York insgesamt 15 mal, bevor sie am 6. Juli 1941 von der japanischen Marine requiriert und bis Ende August zum Hilfs-Seeflugzeug Tender umgerüstet wird. Die Grundausstattung sind 6 dreisitzige Aufklärungs-Schwimmerflugzeuge vom „Typ 0 Aichi E13A1 JAKE" und zwei in Reserve. Am 1. September wird sie der CruDiv21 der 5. Flotte zusammen mit den leichten Kreuzern Tama und Kiso zugewiesen, der Tailcode für die Flugzeuge ist „X,xx". Anfang Dezember erhält das Schiff neben anderen einen Flecken-Tarnanstrich aus Grau und Weiß für die Operationen im Nordpazifik. Am 1. Februar 1942 wird die Kimikawa Maru direkt der „Northern Patrol Unit" zugewiesen, vom 22. bis 27. Februar unternehmen die E13-A1 „Jakes" mehrere Photo-Aufklärungsflüge über dem sowjetischen Hafen Ust-Bolsheretsk, Kamchatka Halbinsel. Am 28. Mai beginnt die Operation „AL", die Besetzung von Attu und Kiske, Aleuten. Die Kimikawa Maru verlässt Mutsu Bay als Teil von Konteradmiral Sentaro Omoris „Adak-Attu-Invasions-Flotte". Dazu gehören außerdem der leichte Kreuzer Abukuma, die Zerstörer Hatsuharu, Hatsushimo, Nenohi und Wakaba, der Transporter Kinugasa Maru und der Minenleger Magane Maru. Admiral Omoris Flotte verbindet sich mit Konteradmiral Takeji Onos Kiska-Invasionsflotte, bestehend aus den leichten Kreuzern Tama und Kiso, den Zerstörern Hibiki, Akatsuki und Hokaze, dem Hilfskreuzer Asaka Maru, sowie den Transportern Hakusan Maru und Kumakawa Maru.

Die Hauptgruppe besteht aus dem schweren Kreuzer Nachi, den Zerstörern Inazuma und Ikazuchi, den Tankern Fujisan Maru und Nissan Maru, drei weiteren Frachtern, sowie aus der Träger-Kampfgruppe von Vize-Admiral Kakuji Kakuta, bestehend aus den Trägern Junyo und Ryujo, den schweren Kreuzern Takao und Maya und den Zerstörern Shiokaze, Akebono, Sazanami und Ushio. Zwischen Juli 1942 und März 1943 unternimmt die Kimikawa Maru zahlreiche Versorgungsfahrten zu den Aleuten und Flugzeuge sowie Truppen werden angelandet. Außerdem unternimmt das Schiff einige Patrouillenfahrten im Bereich der Inselgruppe. Am 18. März läuft sie in Yokosuka ein, wo Reparaturarbeiten durchgeführt und der Tarnanstrich entfernt werden. Am 4. Mai 1943 wird Die Kimikawa Maru während einer Patrouille nahe der Insel Eterofu, Kurilen von zwei Torpedos des U-Bootes USS Wahoo (SS-238) getroffen, allerdings sind beide Torpedos Blindgänger, so dass keine nennenswerten Schäden verursacht werden.

Kimikawa Maru

Am 11. Mai 1943 beginnt die amerikanische Invasion der Insel Attu, Operation „Landcrab". Am selben Tag verlässt das Schiff Paramushiro in der Attu Kampfgruppe von Vizeadmiral Shiro Kawase, eskortiert von den Kreuzern Maya und Kiso, sowie den Zerstörern Hatsushimo und Wakaba. Aber als die amerikanische Invasion der Insel bekannt wird, wird sie zusammen mit ihrer Eskorte nach Paramushiro zurückbeordert. Zwischen Mai und August unternimmt das Schiff mehrere Patrouillenfahrten entlang der Inselkette der Kurilen. Bei Reparaturen in Sasebo im August wird der Suchscheinwerfer Nr.1 ausgebaut und ein Typ 21 Luft-Überwachungsradar wird an dieser Stelle installiert. Außerdem werden mehrere 25 mm Zwillingsgeschütze eingebaut. Am 1. Oktober 1943 wird die Kimikawa Maru zu einem Transporter zurückklassifiziert. Im November wird sie wieder zu einem Transporter zurückgerüstet; die beiden 3" Geschütze an Bug und Heck werden gegen 4,7" Geschütze getauscht, die Flugzeuginstallationen und das Katapult auf dem Achterdeck werden entfernt, der dritte Mast und die Ladekräne wieder eingebaut.

Kimikawa Maru

Zuge dieser Modifikationen wird das Schiff direkt in die Kombinierte Flotte eingegliedert. Am 27. Dezember wird die Kimikawa Maru auf der Fahrt von Sasebo nach Moji mit einer Ladung von 1000 Tonnen Zement von zwei Torpedos des U-Bootes USS Tautog (SS-199) getroffen, der Laderaum Nr.6 läuft voll, die Ruderanlage sowie die Schraubenwelle werden beschädigt. Das Schiff wird am 3. Januar 1944 nach Kobe geschleppt, wo bei der Kawasaki Heavy Industries Ltd. Behelfsreparaturen durchgeführt werden. Am 3. Februar wird sie nach Osaka verlegt, wo bei der Hitachi Zosen Werft bis zum 24. Juni die Hauptreparaturen durchgeführt werden. Nachdem die Kimikawa Maru 1100 Mann Militärpersonal und Material geladen hat, verlässt sie am 13. Juli Moji in Richtung Singapur im Konvoi HI-69 unter Konteradmiral Tsutomu Sato. Dieser 16 Schiffe umfassende Konvoi besteht aus den Marus: Koei, Aki, Asama, Saigon, Hakko, Otowasan,, Omurosan, Kuroshio, Harima, Seria, Kachidoki (ex President Harrison), Manko und Tenei, sowie aus den beiden Geleitträgern Taiyo und Kaiyo, die Flugzeuge für die Garnison Luzon an Bord haben. Als Geleitschutz fahren der Trainingskreuzer Kashi, die Escorts Chiburi und Sado, sowie die beiden U-Boot Jäger Nr. 7 und 17. Der Geleitträger Shinyo übernimmt die Luftsicherung. Am 20. Juli erreicht der Konvoi Manila, Taiyo uns Kaiyo entladen die Flugzeuge und bleiben zuück, der Restkonvoi bricht am 25. Juli wieder auf und erreicht Singapur am 31. Juli.

Kimikawa Maru

Im August unternimmt die Kimikawa Maru zwei Transportfahrten nach Surabaya, Java und Makassar, Celebes. Als sie am 6. September mit dem Konvoi HI-72 nach Japan zurückkehren soll, erleidet das Schiff einen Maschinenschaden und muß für die Reparaturen nach Singapur zurückfahren. Die Kimikawa Maru fährt am 2. Oktober mit dem Konvoi HI-74 nach Japan zurück und wird am 8. Oktober in der Südchinasee von dem U-Boot USS Becuna (SS-319) torpediert. An Backbord von zwei Torpedos getroffen, laufen die Frachträume Nr.4 und 5 voll, das Schiff bleibt jedoch navigierbar und kann Manila, wo Hilfsreparaturen durchgeführt werden, anlaufen. Am 18. und 19. Oktober greifen die Flugzeuge von Vizeadmiral John S. McCains Task Group 38.1 und Konteradmiral Ralph E. Davisons TG 38.4 die Flugfelder bei Manila und die im Hafen liegenden Schiffe an, von denen viele versenkt werden. Obwohl die Kimikawa Maru noch nicht fertig repariert ist, wird beschlossen, sie mit dem Konvoi MA-TA 30 nach Formosa zu schicken. Am 23. Oktober um etwa 1730 wird das Schiff von vier Torpedos des U-Bootes USS Sawfish (SS-276) auf der Backbordseite in Höhe von Frachtraum Nr.7 getroffen. Beladen mit Bauxit, Heizöl, Flugbenzin und anderer Fracht sinkt die Kimikawa Maru in nur zweieinhalb Minuten. 24 Seeleute und 81 Passagiere gehen mit dem Schiff unter. Zwei amerikanische Wolf Packs greifen den Konvoi am 24. Oktober an und zerstreuen ihn. Während dieser Angriffe versenkt die USS Snook (SS-279) die Arisan Maru. Tragischerweise trägt dieses Schiff 1781 amerikanische Kriegsgefangene, die zusammen mit 204 Besatzungsmitliedern und 125 japanischen Passagieren untergehen. Nur 9 der Kriegsgefangenen überleben. Auch die USS Shark (SS-314) geht bei diesen Angriffen verloren. Sie wird wahrscheinlich von Wasserbomben des Zerstörers Harukaze versenkt. Am 10. Dezember 1944 wird die Kimikawa Maru von der Marine-Liste gestrichen.

Kimikawa Maru

Technische Daten

  • Werft: Kawasaki Kobe Shipyard
  • Kiellegung: 2. November 1936
  • Stapellauf: 11. März 1937
  • Indienstellung: 15. Juli 1937
  • Verdrängung: 6863 BRT
  • Länge: 146,15 m
  • Breite: 18,92 m
  • Tiefgang: 8,23 m
  • Antrieb: 1 Kawasaki MAN Diesel, 1 Welle
  • Leistung: 7600 WPS
  • Geschwindigkeit: 19,5 Kn
  • Bewaffnung: 2 x 4,7“/cal 50 (2 Einzelgeschütze), 2 x 3“/cal 40 (2 Einzelgeschütze), 6 x 25 mm (2 Zwillings-, 2 Einzelgeschütze)
  • Ausrüstung: 4 Aichi E13A „JAKE“, 8 Mitsubishi F1M „PETE“, maximal 24 Flugzeuge als Fracht
  • Besatzung: 348 Mann

Kimikawa Maru

Das Modell

Die Kimikawa Maru stammt aus der Pitroad / Skywave Reihe. Wie von dieser Firma gewohnt findet man auch bei diesem Schiff eine sehr schöne Detaillierung und gute Paßgenauigkeit vor. Interessant ist, dass sowohl die Version als Seeflugzeug Tender als auch die Variante als Frachter gebaut werden können. Auch dieses Schiff lässt sich wie von Pitroad gewohnt recht schnell und einfach zusammenbauen.

Kimikawa Maru

Modifizierungen

Das Katapult, die Flugzeugtrolleys und das Typ 21 Radar sind meiner Meinung nach zu klobig und folglich habe ich diese Bauteile mit Photoätzteilen von Hasegawa ersetzt. Die Masttoppen sind aus dünnem Plastikrod nachgebaut, die 5 „Pete" und die 5 „Rufe" stammen aus den besagten Leviathan Zurüstsätzen, verfeinert mit Propellern aus dem Photoätzset von Hasegawa.

Kimikawa Maru

Bemalung

  • WEM Sasebo Grey: Schiffsrumpf, Aufbauten, Masten, Kräne, Stahldecks, Rümpfe sämtlicher Verkehrsboote, Katapult
  • Humbrol 63: Sämtliche Holzdecks sowie Holzboden des 13m Daihatsus
  • Humbrol 121: Holzdecks des 11m Motorbootes
  • Humbrol 186: Aufbauten des 11m Motorbootes
  • Humbrol 147: Persenninge des 11m Motorbootes sowie der beiden 9m Kutter
  • Humbrol 33: Brückenfenster, Bullaugen, Schornsteinkappe, Fenster des 11m Motorbootes, Cockpitverglasungen der „Petes“ und „Rufes“, Motorhauben der „Rufes“
  • Humbrol 63: Holzboden der Flugabwehrplattform
  • Humbrol 53: Rohre der 25mm Flak
  • Humbrol 11: Glasflächen der beiden 110cm Scheinwerfer sowie der beiden 60cm Signalscheinwerfer
  • Humbrol 149: Oberseiten der „Petes“ und „Rufes“
  • Humbrol 28: Unterseiten der „Petes“ und „Rufes“, Blastbags der 5,5“ Geschütze und der 3,9“ Flakgeschütze
  • Humbrol 169: Flügelvorderkanten der „Petes“ und „Rufes“
  • Kimikawa Maru

    Vor- und Nachteile

    • Vorteile: sehr schöne Detaillierung, gute Passgenauigkeit wieder ein interessanter Schiffstyp; preisgünstig (ca. €24,- über NNT)
    • Nachteile: Katapult, Flugzeugtrolleys, die Propeller und das Typ 21 Radar sollten durch Ätzteile ersetzt werden.

    Kimikawa Maru

    Fazit

    Wieder ein gelungener Bausatz aus dem Hause Pitroad. Ein interessanter Schiffstyp, der mit ein paar Verbesserungen zu einer Augenweide in jeder Sammlung werden kann. Nicht nur für Sammler japanischer Schiffe sehr zu empfehlen.

    Jan Schulz

    Publiziert am 11. November 2009

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