IJN Nisshinvon Jan Schulz (1:700 Hi-Mold)GeschichteDie so genannten Seeflugzeugträger hatten die Aufgabe, mit ihren Flugzeugen für eine großflächige Aufklärung zu sorgen, wenn der Verband nicht über einen Flugzeugträger verfügte. Die Nisshin (Bedeutung des Namens: „tagtäglicher Fortschritt“) lief am 30. November 1939 als viertes Schiff dieser Art vom Stapel. Seine Vorgänger waren die Chitose und Chiyoda (Chitose-Klasse) sowie die Mizuho als Einzelschiff. Die Indienstellung verzögert sich allerdings bis Anfang 1942, weil das Schiff mit Lagerräumen und Ausrüstung für acht Klein-U-Boote vom Typ „Target A“ umgebaut werden soll. Als am 3. März 1942 das Klein-U-Boot Nr. 13 der Chiyoda bei einer Trainingsfahrt sinkt, wird die Nisshin zusammen mit dem Zerstörer Yakaze entsandt, um nach dem Boot zu suchen. Der Tender fand das versunkene U-Boot, aber jede Hilfe kam zu spät und die drei Besatzungsmitglieder konnten nur noch tot geborgen werden. Vom 29. Mai bis 19. Juni nahm die Nisshin an der Midway-Operation teil. Sie war zusammen mit der Chiyoda der „Special Duty Unit“ zugeteilt, ein Teil von Yamamotos Hauptstreitmacht. Beide Schiffe trugen anstatt ihrer Flugzeuge eine Ladung Klein-U-Boote, die zur Verteidigung der neuen Garnison gehören sollen. Da die Midway-Operation fehlschlug, kehrte sie unverrichteter Dinge in ihren Heimathafen Hashirajima zurück. Zwischen dem 3. und 14. Oktober 1942 machte die Nisshin mehrere Transportfahrten nach Tassafaronga und Cape Esperance und entlud Artillerie, Ausrüstung sowie Truppen. Vom 1. November 1942 bis zum 30. Juni 1943 unternahm das Schiff etliche Versorgungsfahrten nach Truk und liefert Verstärkungen und Ausrüstung ab. Am 10. Juli lief die Nisshin von Kure aus, um eine Versorgungsfahrt nach Bougainville zu machen und dort Verstärkungen abzuliefern. An Bord waren 630 Soldaten für die Buin-Garnison, einige Artilleriegeschütze, 22 Panzer sowie eine Ladung Nahrungsmittel und Treibstoff. Am 19. Juli verließ sie Truk zusammen mit dem schweren Kreuzer Mogami, den leichten Kreuzern Agano und Oyodo, sowie den Zerstörern Isokaze, Hagikaze und Arashi. Am 21. Juli traf der Konvoi in Rabaul ein, wo die drei Zerstörer zusätzliche 250 Soldaten an Bord nahmen. Am 22. Juli, etwa zwei Stunden vor Erreichen des Hafens von Buin, wurde der Versorgungskonvoi von B-17 Bombern und Sturzkampfbombern angegriffen. Zwischen 13:53 Uhr und 14:05 Uhr wurde die Nisshin von mehreren Bomben getroffen, die heftige Brände auslösten und außerdem den Rumpf so stark beschädigten, dass das Schiff innerhalb von nur 12 Minuten sank. Aufgrund des Feuers und der Geschwindigkeit der ablaufenden Katastrophe waren sehr hohe Verluste zu beklagen. Weniger als 200 Mann konnten gerettet werden - 7 Offiziere und 80 Unteroffiziere und Mannschaften der Schiffsbesatzung, und nur 91 der 630 eingeschifften Soldaten. Am 10. September 1943 wurde die Nisshin von der Marine-Liste gestrichen. Technische Daten:
Das ModellDie Nisshin stammt von der Firma Pitroad, genauer aus deren Highmold-Reihe. Hier findet man qualitativ sehr hochwertige Bausätze aus Resin, die allerdings nicht billig sind. Auch die Nisshin zeichnet sich durch eine sehr schöne Detaillierung und sehr gute Passgenauigkeit aus, so dass Nacharbeiten wie Spachteln und Schleifen nicht nötig sind. Die einzigen Teile, die von mir ergänzt wurden, waren die Fahnenmasten an Bug und Heck, die Antennenführung auf dem 5“ Turm Nr. 3, die Rahen der beiden Masten (aus Plastikrod), die Kisten für die Bereitschaftsmunition der 25 mm-Geschütze (aus Plastikstrip) und die Sehrohre der „Target A“ Klein-U-Boote, ebenfalls aus Plastikrod. ModifizierungenAllerdings gibt es bei all dem Lob auch ein wenig Kritik anzumerken. Die beiden Masten und die sieben Kräne liegen dem Bausatz als Weißmetallteile bei. Weil die Masten viel zu klobig wirkten und die aus Vollmaterial gegossenen Kranausleger unrealistisch aussahen, wurden sie gegen Photoätzteile ausgetauscht. Die beiden Masten stammen aus dem „IJN Auxiliary Set“ von GMM, wobei die vorderen Mastbeine mit Plastikrod verlängert wurden (der Mast aus dem Set ist für Chiyoda/Chitose, Nisshin hatte einen größeren Mast mit anderen Auslegern). Fünf der sieben Kranausleger stammen ebenfalls aus diesem Set, die beiden anderen (bei den Katapulten) kommen aus dem „Light Cruiser Set“ von Toms Modelworks. Die beiden 9 m-Kutter beidseitig der vorderen Aufbauten sowie die dazugehörigen Davits sind den Leviathan Zurüstsets entnommen, die man als Beilage in vielen Tamiya-, Hasegawa- und Aoshima-Bausätzen findet. Die Kutter habe ich ausgetauscht, weil die von Highmold nicht die richtige bauchige Rumpfform aufweisen. Von Hasegawa kommen die beiden Katapulte, die sechs Flugzeugtrolleys sowie die Flugzeugpropeller. Die vier "Petes" und die beiden "Jakes" habe ich ebenfalls aus den Leviathan-Sets verwendet, da die entsprechenden Maschinen von Pitroad, wie ich finde, zu dicke Tragflächen haben. BemalungFür die Bemalung des Schiffes kamen folgende Farbtöne zur Anwendung:
FazitVorteile:
Nachteile:
Alles in allem ein sehr schöner Bausatz, und wenn man von den Schwachstellen absieht, die aber leicht zu korrigieren sind, ein sehr zu empfehlendes Schiff. Da ich dabei bin, die kaiserlich japanische Marine des Zweiten Weltkrieges aufzubauen, war die Nisshin als außergewöhnliches Schiff natürlich ein Muss. Jan Schulz Publiziert am 09. April 2007 Die Bilder stammen von Martin Kohring. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |