Tupolew Tu-22M3 Backfire-Cvon Thomas Moll (1:144 Minicraft Model Kits)GeschichteDie Backfire machte Ende der Siebziger Jahre Schlagzeilen, denn in der damals heißen Diskussion um Rüstung und Nachrüstung war man sich in der NATO uneins darüber, ob es sich um einen Mittel- oder Langstreckenbomber handelte. Wie auch immer: Diese Maschine machte den Militärs ernsthafte Sorgen, da ihre Reichweite ganz Westeuropa abdeckte. Auf die Version B folgte Anfang der 80er Jahre die C mit merkwürdig geformter spitzer Nase und Luftansaugschächten à la MiG-25. Beide Versionen waren primär für das Tragen von atomaren Kurzstreckenraketen konzipiert. In Afghanistan setzten sie die Russen zu Angriffen mit konventionellen Waffen ein. Wegen ihrer überragenden Leistungsfähigkeit ist die Backfire C immer noch der wichtigste strategische Bomber der russischen Streitkräfte, wenn auch nach Ende des Kalten Krieges in wesentlich reduzierter Anzahl. Der Iran und China waren mal an einer Anschaffung interessiert. ModellBausätze von der Backfire kenne ich nur zwei: Das ist zum einen das völlig unbrauchbare 1:72er ESCI-Modell, welches nochmal bei Italeri erschien, und das hier vorgestellte in 1:144, das in der B-Version 1986 auf den Markt kam. Dieser Kit machte einen qualitativ guten Eindruck, welcher sich beim Bau tatsächlich bestätigte. Obwohl man vor 20 Jahren wahrscheinlich nur über Fotos verfügte, hielten sich die Fehler in Grenzen, wie beispielsweise der zu eckige Vorderrumpf. Einige Jahre später erschien die C-Version. Das Modellbild auf der Schachtelseite ließ nichts Gutes erahnen. Der Schachtelinhalt schien mir aber doch brauchbar, wenn sich die Änderungen zur B auch nur auf Radom und Lufteinläufe beschränkten. So ist im Heckbereich einiges anders. Was nun genau und in welchem Maße, läßt sich anhand von Fotos verifizieren. Hier sei das World Air Power Journal 33 vom Sommer 1998 empfohlen (gibt es nur im Antiquariat). Unter Zuhilfenahme dieser Bilder konnten die gröbsten Fehler beseitigt oder zumindest abgemildert werden. Die Rumpfspitze wurde verlängert und zurechtgeschliffen, der zu eckige Vorderrumpfbereich wurde gerundet, die Intakes wurden etwas nach vorn gekippt und der Heckbereich (Kanone, Radar) geändert. Die falsch aufgeteilten Fahrwerksklappen habe ich so gelassen. FazitEs ging mir nicht um die Erstellung einer perfekten TU-22. Das ist mit diesem Bausatz auch nicht möglich. Es sollte eine Backfire sein, die man auf den ersten Blick als eine erkennt. Bleibt zu hoffen, daß sich mal ein Hersteller an eine neue Form wagt, am besten gleich in 1:144 und 1:72.Wie wärs, Trumpeter? Thomas Moll Publiziert am 23. März 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |