White Freightliner FLAUmbau mit Aero-Dachvon Thomas Lutz (1:25 AMT/Ertl)Die Freightliner Story begann im Jahre 1938, als die Company Consolidated Freightlines einige GMC Trucks für ihre Bedürfnisse umbaute und im Jahre 1939 ein eigenes Design unter dem Namen Freightliner vorstellte. Die modernisierten Trucks wurden bereits mit Aluminium-Kabinen gebaut und Freightliner brachte nach dem Weltkrieg die Trucks auch in den offenen Verkauf. Im Jahre 1951 tat man sich für den Verkauf und im Service mit der White Manufacturing Company zusammen, um gemeinsame Händlernetze und Marktanteile zu nutzen. Aus der Verbindung dieser Zeit entstand bei AMT das Modell des White-Freightliner. Diese Verschwisterung wurde ab 1976 wieder aufgelöst und beide Unternehmen traten wieder selbstständig auf. Als letzte Veränderung wurde 1981 Freightliner von Daimler-Benz übernommen und gehört heute mit in den DaimlerChrysler Konzern. Der für diesen Baubericht verwendete Bausatz von AMT/Matchbox Nr. T540 war die erste Auflage dieses Modells in der Dual Drive Ausführung, weit gesuchter war lange Jahre die Rarität des Single Drive Tractors mit der Nummer T530 von 1972. In weiteren Auflagen kam der Dreiachser in den Ausführungen T555 mit „Pabst Beer Decals“, T658 im Jahre 1973, 5011 im Jahre 1980, 5105 mit „Coors Beer Decals“, unter dem Vertrieb von Matchbox die Nr. 6118, von AMT/Ertl als Nr. 6658 und letztmalig als Wiederauflage vor einigen Jahren. Der unveränderte Bausatz hat 280 Teile und das fertige Modell weist eine Länge von 25,7 cm auf. Die Kabine des Freightliners FLA war die einzige Caboverkabine überhaupt, die vertikal geteilt war, kein anderes Modell eines Bausatzherstellers wies diese Teilung auf. Derart gestaltet prädestinierte dies den Freight geradezu dazu mit einer verlängerten Kabine gebaut zu werden, und in dieser Form konnte man das Modell bereits auf zahlreichen Modellbaushows sehen. Obwohl das Grundmodell bereits aus den 70er Jahren stammt, wollte ich jedoch eine Modernisierung durchführen, die nicht alltäglich aber auch nicht unmöglich gewesen wäre, Mitte der 80er Jahre. Der Bauanleitung folgend begann der Zusammenbau mit der Montage des 6-Zylinder Cummins Diesel NHC250 Motors. Trotz der langen Lagerung des alten Bausatzes bereitete dies keine Schwierigkeiten. Die Rahmenteile des Fahrgestells waren im Laufe der Zeit etwas verzogen und mussten zuerst wieder plan gebracht werden. Durch wie viele Hände diese alten Bausätze oftmals gegangen waren, blieb ungewiss, genau wie die Frage, ob immer alle Vorbesitzer den Kit korrekt gelagert hatten. Nach dem Geradeziehen der Rahmen erfolgte die Montage ohne weitere Probleme. Nach dem Lackieren des Rahmens erfolgte die Montage der Räder. Eine Schwachstelle aller älteren Truckmodelle von AMT waren die Vorderradbefestigungen mit einer zu kleinen Achsnabe. Entgegen der Bauanleitung wurden die Räder feststehend geklebt, was zu einer viel besseren Stabilität und Standfestigkeit führt. Drehende Räder gehören in den Bereich von Spielwaren für Kinder und nicht zum Plastikmodellbau von Standmodellen. Die große Veränderung des Bausatzes erfolgte mit dem Zusammenfügen der Freightliner Vorderfront mit einer Sleeperbox aus einem Italeri Bausatz des Ford Aeromax. Die 1:24 Sleeperbox war kaum ersichtlich breiter als die 1:25 Kabine, passte aber ansonsten in Höhe und Kanten hervorragend zum Vorderbau. Mit einigen Spachtelarbeiten von Innen- und Übergangslaschen aus Plastiksheet wurden die beiden ungleichen Hälften miteinander verbunden. Mit einer Zweifarblackierung in Champagner-Metallic und Diamantblau-Metallic wurde die zusammengefügte Kabine optisch weiter aufgewertet, und so fällt es kaum auf, dass meine Phantasy wieder einmal mit mir durchgegangen ist. Der Rest der Bauteile wurde nach Bauplan montiert, der Dachspoiler wanderte allerdings in die Grabbelkiste. Nachträglich fand sich im Internet gar noch ein ähnlicher Umbau eins Freightliner Powerliners, und so konnte wieder einmal bewiesen werden, dass es zwar kein Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt, aber immerhin eine begrenzte Anzahl Trucks mit ungleich vielen Möglichkeiten. Fazit:Aus dem schönen alten Bausatz des White-Freightliners FLA kann man mit einem geringem Aufwand und wenig Kreativität einen interessanten Umbau gestalten, auf dass uns nie die Ideen ausgehen bei den Trucks, forever. Trucks mit Aero-Charakter eben…wo auch immer Modelle gebaut werden.Thomas Lutz, Publiziert am 08. April 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |