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Rat Am

von Thomas Lutz (1:24 Eigenbau)

Rat Am

Rat Am folgt der langen Tradition von Endzeitfahrzeugen, was auch immer beim „Großen Doing“ passiert sein mag.

Der Monogram Pontiac Trans Am wurde hinter der B-Säule abgetrennt und erhielt als Ersatz hinter dem Cockpit eine Feuerwand und daran anschließend ein gechopptes und gekürztes Hardtop eines Ford Bronco. Da es seit dem Großen Doing kaum noch Glasscheiben gab, wurden die Seitenfenster mit Holzbrettern verschlossen. Die getönte Heckscheibe erhielt einen Einschnitt für den großen Kraftstofftank, der hinten am Rahmen befestigt ist. Zur Kühlung des hinten offen liegenden Heckmotors wird Luft über eine Hutze auf dem Dach angezogen. Die Abgasrohre feuern direkt die Verbrennungsgase aus dem Heck ohne Katalysator und sogar ohne Endschalldämpfer, wozu auch, in den neu entstandenen, meist menschenleeren Wüstengebieten würde sich sowieso niemand daran stören. Den kraftstrotzenden Heckantrieb besorgt eine doppelbereifte Hinterachse und die Kardanwelle des permanenten Allradantriebes läuft in diesem Fall nach vorne. Die Motorhaube wurde einem anderen Unfallauto entnommen und ist deshalb in Grünmetallic lackiert. Die elektrische Anlage des Rat Am hat bereits zahlreiche Ausfälle und so konnten die Klappscheinwerfer nicht mehr ausgefahren werden, stattdessen verfügt das Auto über einen Doppelscheinwerfer eines Peterbilt Trucks. Das lädierte Rammschutzgitter besteht aus einem mit Hitze verformten Gießast und Fliegengitter. Die grüne Abdeckplane liegt quer über der Front und wird von Bändern gehalten. Im kleinen Innenraum befinden sich allerlei Gegenstände wie Decken, Kisten, Stapel, Ersatzreifen und ein Wassertank neben dem Fahrersitz.

Rat Am

Die Zusammenstellung der Komponenten des Rat Am aus mehreren Fahrzeugen wird durch die unterschiedlichen Farben der Bauteile verdeutlicht. Die nach dunkel gerichtete Verschmutzung im Drybrush-Verfahren sollte dezent bleiben und diese Tatsache nicht übertünchen bzw. den Patchwork-Charakter des Modells unterstreichen.

Trotzdem wurde versucht, eine nahezu naturidentische und realistisch aussehende Wirkung eines Fahrzeugs zu erzielen, das ständig den rauen Witterungsbedingungen von Wüsten und steppeähnlichen Gebieten ausgesetzt ist. Ob dies gelungen ist mag jeder Betrachter selbst entscheiden, inwiefern welche klimatischen Einflüsse im Modelldiorama gerade herrschen sei dahingestellt.

Rat Am

Beim realistischen Verschmutzen von Modellen verfährt man üblicherweise im so genannten Drybrush-Verfahren. Vor den neudeutschen Begriffen nannte man dieses Vorgehen auch Altern oder Patinieren. Das Modell wird dabei in einen Zustand versetzt, bei dem es alt, gebraucht, schmutzig, ausgebleicht oder verdreckt aussehen soll. Dabei kann man in unterschiedlichen Abstufungen und mit so genannten Verschmutzungsgraden arbeiten. Einige Modellbauer setzen dazu einen Airbrush, der mittlerweile als Allheilmittel angesehen wird, ein. Ich selbst bevorzuge allerdings die bewährte Methode des Trockenmalens mit einem Pinsel. Farbabstufungen, Flecken, Farbspritzer, Hell-Dunkel Akzente und das Auftragen der Farben von Dunkel nach Hell lassen sich damit bestens dosieren und nachbessern.

Rat Am

Fazit: Der Rat Am – ein konsequentes und kompromißloses Auto, gebaut für den harten Einsatz in den Weiten der Wüste. Kaum auf der Hinterachse zu bändigen und eine Bestie unter den Schafen der heutigen Autowelt.

Rats mit Charakter eben.... wo auch immer Modelle gebaut werden

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 21. Dezember 2006

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