Nakajima Ki-27 Natevon Roland Sachsenhofer (1:48 Hasegawa)Was haben Hawker Hurricane, Messerschmitt Me-109, Polikarpov I-16, ...und die Nakajima Ki-27 gemeinsam? Alle diese Baumuster gehören jener ersten Generation an, die entscheidende Neuerungen wie die Auslegung als Eindecker, die geschlossene Flugzeugführerkabine und eine aerodynamisch saubere Durchgestaltung in den Jagdflugzeugbau einbrachten und diese als Standard in der weiteren Jägerentwicklung etablierten. Mit der Ki-27, die im Oktober 1936 ihren Erstflug absolvierte, stand den japanischen Armeefliegern somit ab 1937-38 ein modernes, agiles und gut bewaffnetes Jagdflugzeug zur Verfügung, welches im Himmel über China schnell seinen Wert zeigen sollte. Wenn auch die bunte Mischung meist veralteter Flugzeuge, die die Chinesen gegen die japanischen Invasoren einsetzten, keine wirkliche Herausforderung für die Ki-27 darstellte, änderte sich das Szenario als 1939 die Grenzstreitigkeiten zwischen dem japanisch besetzten Gebiet und der Sowjetunion zum so genannten „Nomonhan- Zwischenfall“ eskalierten. Zwar wurde die Ki-27 als dem Doppeldecker Polikarpov I-15 eindeutig überlegen beschrieben, hatte aber gegenüber der I-16 einen schweren Stand. Auch vor dem Hintergrund dieser Ereignisse drängte man schon ab 1940 auf den Ersatz der Ki-27 durch die Ki-43 Hayabusa. 1941 bei Ausbruch des Pazifikkrieges war die Ki-27 (alliierter Codename: „Abdul“ oder „Nate“; ab 1943 nurmehr „Nate“) eindeutig veraltet und wurde möglichst rasch von den Fronteinheiten abgezogen und zweitrangigen Aufgaben zugeführt; viele Ki-27 fanden ihren Weg – wie die Vorbildmaschine - in die Luftwaffe des Marionettenstaates „Manchoukou“, den Japan auf chinesischem Boden installiert hatte. Bis 1943 wurde das Muster noch zum Schutz des japanischen Mutterlandes verwendet, später waren zahlreiche Trainingseinheiten mit modifizierten Ki-27 ausgerüstet. Meist mit einer 500kg Bombe ausgerüstet, wurden die letzten Ki-27 in Kamikaze-Einsätzen aufgebraucht. Zum ModellDie Ki-27 ist aus der Schachtel gebaut, einzig Sitzgurte von Eduard wurden ergänzt. Mein besonderer Ehrgeiz galt bei diesem Modell der glaubhaften Umsetzung von Alterungsspuren und den Anzeichen einer allgemeinen Verschmutzung, wie sie auch auf einem zeitgenössischen Foto dieses Flugzeugs zu sehen ist. (siehe etwa: http://www.ijaafpics.com/jbwki272.htm) Dazu wurde das Modell mit einer Schicht „White Aluminium“ von Alclad überzogen, dem nach einem Tag Trocknungszeit Schichten IJA Gray von Gunze (H62) folgten. Durch das Abreißen von Klebebändern legte ich Teile des Aluminiums wieder frei; übrigens: wer es noch nicht versucht hat: ausprobieren! Diese Technik ist einfach zu realisieren, gut zu korrigieren und kann recht überzeugende Ergebnisse liefern. Weitere Details wurden mit der Spitze einer Radiernadel angelegt sowie mit feinem Schleifpapier herausgearbeitet. Beim nachfolgenden Aufbringen der Decals zeigten diese - speziell beim Rumpfschriftband von Bedeutung - ausgezeichnete Transparenz und Exaktheit. Der nächste Schritt bestand im Vertiefen der Paneellinien durch stark verdünnte Gunze- Acrylfarben bzw. durch Aquarellfarbe. Versiegelt wurde die Oberfläche durch mehrere Schichten glänzenden und matten Klarlack. Fazit: Ein ausgezeichneter und unproblematischer Hasegawa-Bausatz der den Bau eines interessanten und unterrepräsentierten Flugzeugmusters ermöglicht. Für Fragen und Anmerkungen: ro.sachsenhofer@asn-linz.ac.at Referenzen:
Roland Sachsenhofer Publiziert am 13. November 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |