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USS Cobia (SS-245)

Ein U-Boot der Gato-Klasse

von Martin Kohring (1:72 Revell)

USS Cobia (SS-245)

Lebenslauf der USS COBIA

Die USS COBIA wurde nach einem Süßwasserspeisefisch benannt. Bei der Electric Boat Company in Groton, Conneticut auf Kiel gelegt, lief COBIA am 28.11.1943 vom Stapel und wurde am 29.03.1944 unter Kapitän Albert L. Becker in Dienst gestellt. Stützpunkt des Bootes war Pearl Harbor, das COBIA am 3. Juni 1944 erreichte. Am 26. Juni lief sie zu ihrer ersten Feindfahrt aus und versenkte am 13., 17. und am 18. Juli drei japanische Frachter. Der letzte, die NISSHU MARU, war ein Truppentransporter, der mit einem Panzerregiment auf dem Weg nach Iwo Jima war. Am 20. Juli versenkte COBIA 3 kleinere bewaffnete japanische Einheiten im Überwasserartilleriegefecht, von denen eine Einheit COBIA rammte, was aber nur minimalen Schaden verursachte, so dass sie ihre Mission fortführte. Am 5. August wurde eine bewaffnete Yacht versenkt und ein Gefangener aufgenommen.

USS Cobia (SS-245)

Insgesamt fuhr die USS COBIA sechs Einsätze, von denen bis auf die zweite Fahrt alle erfolgreich waren, für die vier „Battlestars“ vergeben wurden. Insgesamt wurden ihr 16.835 Tonnen versenkte Tonnage zugesprochen. Nach dem Krieg, zeitweise außer Dienst gestellt, übten auf ihr Reservisten und junge U-Bootmänner, bis sie im März 1954 in die Atlantik-Reserveflotte verlegt wurde. Ab 1959 diente sie als Ausbildungboot und wurde am 1. Dezember 1962 umbenannt zum Auxiliary- U-Boot AGSS-245. Letztendlich wurde sie am 1. Juli 1970 aus dem Marineregister gestrichen und liegt seither in Manitowox, Wisconsin als Teil des Marine-Museums Wisconsin.

USS Cobia (SS-245)

Technische Daten:

  • Länge: 91,60m
  • Breite: 8,30 m
  • Höhe Rumpf: 5,10 m
  • Standardverdrängung: 1825 to aufgetaucht, 2424 to getaucht
  • Maschinenanlage: 4 Dieselmaschinen, 4 Elektromotoren Leistung: 5400 PS aufgetaucht, 2740 PS getaucht
  • Höchstgeschwindigkeit: 22.5 kn über Wasser 8,75 kn unter Wasser
  • Fahrbereich: 11800 sm bei 10 kn aufgetaucht, 95 sm bei 5 kn mit Batterieleistung
  • getaucht Besatzung: 60-80 U-Bootmänner 

Bewaffnung:

  • 10 Torpedorohre 53,3 cm, 6 im Bug, 4 achtern, 24 Torpedos oder 40 Minen anstelle der Reservetorpedos
  • 1x 10,2 cm Geschütz,
  • 1x 20 mm Oerlikon,
  • 1x 40 mm Bofors

USS Cobia (SS-245)

Das Modell

91,60 Meter im Original ergeben knapp 1,30 m Modelllänge. Schon seit der Ankündigung fieberte ich dem Auslieferungstag des Testshots entgegen! Meine Erwartungen sind voll bestätigt worden. Eine Box randvoll mit Gussästen schönster detaillierter Teile kam an und außerdem eine komplette Bauanleitung. Somit entfiel das Puzzelspiel, wie letztes Jahr bei der Hermann Marwede, so dass ich mich voll auf die Montage der mindestens 300 Teile konzentrieren konnte. Der Rumpf ist nicht wie ich vermutete bei der Modelllänge in zwei, sondern in drei Segmente geteilt. Wenn man sich diese Segmente anschaut, könnte man die Idee haben, dass noch weitere Varianten in der Pipeline sind und durch Austauschen von Teilen andere Boote möglich wären.

USS Cobia (SS-245)

Dies ist allerdings nur eine wage Vermutung meinerseits. So haben wir also einen Druckkörper (Mitte), ein Bugstück und ein Heckteil, die jeweils aus Halbschalen bestehen und mittels 30 sogenannter „Assembly-Pins“ miteinander verbunden werden. Anders als beim VII/C sind von Haus aus alle Flutschlitze offen und als besonderes Gimmick gibt es am Bugteil bewegliche Tiefenruder. Auch anders als beim VII/C sind alle Torpedoluken geschlossen dargestellt und sind an den Bugteilen und im Heck direkt angegossen oder liegen als Komplettteil bei. Das Ruder, die Schraubenwellen und die hinteren Tiefenruder sind unbeweglich vorgesehen.

USS Cobia (SS-245)

Die hinteren Schraubenabweiser bestehen aus jeweils vier Teilen. Das Deck besteht auch aus drei Teilen, die auf den bereits zusammengesetzten Druckkörper montiert werden. Der Modellbauer, sofern er keine Stöße mag, wird natürlich durch Segmentierung herausgefordert, weil er die Klebenähte am Rumpf zweimal kaschieren muss, weil der Stoß in Feldmitte zwischen den erhaben angedeuteten Schweißnähten ausgefallen ist und auf dem Deck eigentlich dreimal, was aber in der Tat dann doch nur zweimal bedeutet, da an dem einen Stoß ein Materialwechsel im Decksbelag stattfindet.

USS Cobia (SS-245)

An Deck stehen einige Hebezeuge und natürlich das 4inch Geschütz. Für eine optionale Positionierung der Teile sind in den Decksteilen von der Unterseite entsprechende Löcher zu bohren, deren Position bereits durch Vorprägung angezeichnet ist. Am Turm ist das gleiche Prozedere für die aus Metall geformten Steigeisen vorzusehen.

USS Cobia (SS-245)

Die Teile des Turms sind von beeindruckender Detaillierung. Nicht, dass man jede Niete sieht (Für Nietenzähler: Schon einmal viel Freude beim Zählen), die Türen sind hervorragend ausgearbeitet und weisen Türgriffe auf. Die Periskopeinheit besteht aus einer Vielzahl an Teilen, für den Scheinwerfer und für Positionslampen, auch für die am Turm, liegen Klarsichtteile bei.

USS Cobia (SS-245)

Für die Einfriedung am Turm sind für die vordere Turmplattform einzelne Relingstützen, für die hintere Plattform eine aus drei Teilen bestehende Komplettreling mit Durchzügen vorgesehen. Die Einzelstützen weisen Ösen auf, durch die man später entsprechendes Material ziehen kann. Am Interessantesten finde ich übrigens die Geschützbewaffnung.

USS Cobia (SS-245)

Diese liegt einerseits als 20mm Maschinenkanone, als 40mm Bofors und als 4inch Deckgeschütz vor. Sehr genau ist hier die Recherche ausgefallen, wenn man die Modellteile einmal mit Originalfotos vergleicht. Für die Visiere der Flak liegen wiederum Klarsichtteile bei. Alles Zubehör für das Deck ist superfiligran! Auch hier haben wir wieder einzelne Relingstützen, die vorschriftsmäßig mit dünnem Material „geriggt“ werden wollen.

USS Cobia (SS-245)

Insgesamt kann man sagen, dass der komplette Bausatz einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Lediglich bei den vier ausgewählten Booten, es sind USS COBIA SS-245, USS SILVERSIDES SS-236, USS FLASHER SS-249 und USS GROWLER SS-215, stellt sich die Frage, ob diese an Hand der Turmteile wirklich realisierbar sind. Nach Vergleichen der Türme kam für mich zum Bau nur USS COBIA SS-245 in Frage.

USS Cobia (SS-245)

Lackierung:

Die USS COBIA fuhr seiner Zeit in Messure32/3SS B, einem Dreifarb-Tarnschema, das wie folgt aussah: Das Deck wird Glanzschwarz gestrichen (CC ACS 04), bis zu einem Abstand von 2 Fuß von der Deckskante. Alle anderen horizontalen und schräg abfallenden Flächen werden BK Mattschwarz gestrichen (CC C 02). Die vertikalen Oberflächen wurden in Haze Grey bemalt (CC US 28). Die Übergänge zwischen dem Mattschwarz und Haze Grey auf gekrümmten Oberflächen waren als Verlauf ausgeführt. Direkt achtern vom Turm ging das Haze Grey in  Ocean Grey (CC US 31) über was wiederum in den mattschwarzen achteren Bereich überging. Die Unterseiten sämtlicher Überhänge waren 5-U weiß gestrichen (CC C 03). Der vorliche, abgerundete Teil des Turms und die Periskopschäfte wurden in Ocean Grey bemalt. Die Deckgeschütze wurden an der Oberseite der Rohre mattschwarz und an der Unterseite Outside Grey (CC US 32) bemalt. So hat es mir der „Farbpapst“ John Snyder zugemailt und mir auch gleich die passenden Farben aus dem WEM- Programm in die Post getan. Die Firma White Ensign Models aus UK hat für alle Marinen die jeweiligen Farben im Programm, so dass der Modellbauer keine langen Mischungssitzungen abhalten muss, um an den entsprechenden Farbton zu kommen.

USS Cobia (SS-245)

USS Cobia (SS-245)

USS Cobia (SS-245)

USS Cobia (SS-245)

Fazit:

Das Modell überzeugt in allen Punkten. Die Qualität ist auf dem Stand der Technik. Die hohe Teileanzahl ist genau richtig, es wird nichts abstrahiert. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Das Modell lässt sich zügig bauen und beherbergt ein interessantes Tarnschema. Das alles sind Punkte, die ein hervorragendes Modell ausmachen. Dennoch sollte man auf alle Fälle Erfahrung und Geduld mitbringen, da der Bau des Modells eine gehörige Portion Zeit verschling und man, um das Modell optimal lackieren zu können, eine entsprechende Planungsphase voraus gehen lassen soll. Allen Modellbauern sei gewünscht, dass das Modell noch rechzeitig zu Weihnachten in den Regalen  steht.

Referenzen:

Martin Kohring,
IG Waterline

Publiziert am 06. November 2006

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