M2A2 Bradleyvon Dirk Mennigke (1:72 Revell)Im Jahr 1976 begann die US Army mit der Entwicklung eines Nachfolgemodells für den in die Jahre gekommenen M113 Schützenpanzer. Als Grundvoraussetzung für einen gelungenen Entwurf wurden hohe Beweglichkeit, hohe Geschwindigkeit (um mit den Panzerverbänden mithalten zu können), ausreichende Feuerkraft, sowie sicherer Schutz der Mannschaft im Inneren des Fahrzeugs gefordert. Die Rohrbewaffnung besteht aus einer Vulcan M242 25mm Kanone mit einem koaxial angeordnetem 7,62 mm MG. Des Weiteren ist auf der linken Turmseite ein Startbehälter für zwei Tow Panzerabwehrraketen angebracht. Die Produktion des M2 Bradley Infanterie-Kampffahrzeuges begann in den frühen 80er Jahren. Der Cummins VTA 903 Motor verleiht dem Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 66 km/h auf der Straße, bei einer Reichweite von 483 Kilometern. Bereits Mitte der 80er Jahre wurde der M2 kampfwertgesteigert. Dies betraf hauptsächlich die unzureichende Panzerung der Fahrzeuge. In erster Linie wurden die Verbesserungen durch Anbringung von außen anliegenden Platten an der Front und den Seiten des Fahrzeuges erzielt. Die Innenseiten des Mannschaftsabteils wurden mit Kevlar und feuerhemmendem Material ausgekleidet. Das zusätzliche Gewicht konnte mit einer Leistungssteigerung des Motors auf 600 PS kompensiert werden. Die neue Typ-Bezeichnung lautete Bradley M2A2. Das Modell des Bradleys stammt aus dem Hause Revell. Der Maßstab ist in 1:72 gehalten. Als Referenz für mein Modell diente mir die Internetseite von primeportal. Mein Modell orientiert sich an insgesamt drei Bildern, die einen Bradley während einer Übung in der Saudi Arabischen Wüste zeigen. Interessant auf diesen Aufnahmen sind die angebrachten Flaggen und Wimpel, die das Fahrzeug recht farbig und lebendig wirken lassen. Allerdings konnte ich bei meinen Recherchen nicht in Erfahrung bringen, um welche Einheit es sich in diesem Fall handelt. Ansonsten habe ich das Modell einfach aus dem Kasten gebaut. Bei dem Bradley handelt es sich um den ersten Panzer, den ich seit gut 25 Jahren zusammengebastelt habe. Panzerexperten mögen mir den einen oder anderen Fehler verzeihen, mein eigentliches Betätigungsfeld liegt sonst im Schiffsmodellbau. Der Bausatz selbst ist sehr gut gelungen. Qualität der Details, Passgenauigkeit sowie Gussqualität garantieren ungetrübten Bastellspaß. Etwas fummelig gestaltet sich das Anpassen der Kette auf den jeweils letzten Laufrollen, durch Erwärmen der letzten zwei Kettenglieder bekam ich das Problem aber schnell in den Griff. Für die Lackierung benutzte ich das in der Bauanleitung angegebene Gelb 88. Nun ja, diese Farbe erschien mir dann nach dem ersten Farbauftrag aber doch etwas sehr gelb, so dass ich die Grundfarbe etwas aufhellte und in einem zweiten Durchgang wolkig über den ersten Farbauftrag nebelte. Im nächsten Arbeitsschritt betonte ich mittels brauner Künstlerölfarbe Vertiefungen, Fahrwerk sowie Ausrüstungsgegenstände. Dieser Effekt lässt sich durch starkes Verdünnen der Ölfarbe mit Terpentin sehr schnell erreichen. Gebremst wird der Arbeitseifer nur durch die lange, mindestens 48 stündige Trocknungszeit. Der letzte Arbeitsgang bestand in einem Drybrushing aus einer kräftig mit Weiß aufgehellten Grundfarbe. Wie bei meinen Schiffsmodellen verzichtete ich auch hier auf ein Preshading mit schwarzer Farbe. Mir ist der Kontrast der schwarzen Farbe einfach zu stark. Kette, Geschützrohr sowie bewegliche Metallteile erhielten einen metallischen Look, indem ich auf die im Vorfeld schwarz gemalten Bauteile Testors Metallizer aufbrachte. Wimpel, Flaggen, etc. stellte ich aus in Holzleim getränkten Papiertaschentüchern her. Die taktischen Zeichen auf den Seitenplatten stellte ich aus Rubbelbuchstaben der Fa. Seno her, die es für schmales Geld bei Conrad gibt. Den Abschluss der Arbeiten bildete die kleine, 14 cm messende Multiplex Holzbasis. Zur Besandung verwendete ich fein gesiebten Vogelsand, den ich mit einem Holzleim-Spülmittel-Wassergemisch auf die Holzfläche klebte. Alles in allem ein günstiger Bausatz mit riesigem Spaßfaktor, aus dem sich in relativ kurzer Zeit ein tolles Modell realisieren lässt. Dirk Mennigke Publiziert am 07. September 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |