Toyota GT-One (TS020)Le Mans 1999, #3 Katayama/Suzuki/Tsuchiyavon Deun Yu (1:24 Tamiya)Toyotas Anstrengungen, das prestigeträchtigste Langstreckenrennen der Welt, die 24 Stunden von Le Mans, zu gewinnen, brachten einige spektakuläre Fahrzeuge hervor, angefangen von den Gruppe C-Monstern der 80er bis zum GT-One Ende der 90er. Trotz des großen finanziellen Einsatzes errang Toyota nie einen Sieg in Le Mans. Knapp gescheitert ist allerdings der GT-One (TS020) von 1999, eine Weiterentwichlung des '98 GT-One. Das aerodynamische Design war auf Abtrieb hin optimiert worden. Unter der elgant gekurvten Karosserie steckte moderne Renntechnik, ähnlich wie in der Formel 1. Angetrieben wurde der 900 kg leichte GT-One von einem V8 mit Biturbo, der aus 3,6 Liter Hubraum ca. 600 PS schöpfte. Das Jahr '99 bot ein hochkarätig besetztes Rennen, in dem 6 große Hersteller vertreten waren. Die Favoriten waren die 3 GT-One (Startnummern #1, #2 und #3), von denen einer sich für die Pole Position qualifizierte. Die #3 mit japanischer Besetzung führte das ereignisreiche Rennen bis kurz vor Rennende an, als der linke Hinterreifen bei über 300 km/h explodierte. Dem fahrerischen Können von Katayama war es zu verdanken, dass der Wagen auf der Strecke blieb. Nach einem Boxenstop erreichte der Wagen das Ziel auf dem respektablen zweiten Platz hinter einem BMW. Danach zog sich Toyota aus Le Mans zurück, um sich auf den Einsatz in der Formel 1 zu konzentrieren. Für Fans, die vom GT-One nicht genug kriegen, gibt es den hochwertigen Bausatz von Tamiya. In der Edition "Full-View" enthält er eine Klarsicht-Karosserie, um die äußerst sehenswerten Details zu zeigen, die sonst unsichtbar unter der Karosserie verschwinden. Außerdem enthält der "Full-View" eine Fahrerfigur. Der von mir erworbene Bausatz begann sein Dasein als eben so ein "Full-View"-Bausatz. Bedauerlicherweise wurde er von meinen Vorbesitzern derart schlecht gelagert, dass etliche Teile zu Bruch gegangen waren (gesamte Schachtel zerquetscht!). Besonders empfindlich ist natürlich die Karosserie, die erstens keine allzu stabile Geometrie hat und zweitens aus sprödem, d. h. zerbrechlichem PS ist. Aus der einteiligen Karosserie sind also vier Teile geworden, beinahe fünf. Erster Bauschritt daher: Reparatur! An "Full-View" war dann natürlich nicht mehr zu denken! Die Reparatur ging recht problemlos voran.
Irreparabel schien mir dagegen die Windschutzscheibe. Sie war verformt und hatte feine Risse. Ich bat daher Tamiya um ein Ersatzteil, und tatsächlich hielt ich 2 Wochen später ein einwandfreies Teil in den Händen. Wie das bei meinen Automodellen üblich ist, lief der Zusammenbau mehrerer Komponente parallel. Vor allem war anfangs viel zu bemalen, erst die Hauptfarbe, dann die vielen kleinen Details. So lagen nach einiger Zeit viele fertige Einzelteile herum, die zu unterschiedlichen Baugruppen wie dem Monocoque oder der Motor-Getriebe-Einheit gehörten und die nur noch zusammengefügt werden mussten.Bei dem großen Umfang an Malarbeiten fielen die Montagevorgänge kaum auf. Manche Teile, die entweder kaum zu sehen sein würden oder schon eine perfekte Farbe und Oberfläche hatten, wurden lediglich mit Sofix überzogen - das sparte Zeit (z. B. Radaufhängung, Räder). Die einzigen selbstgemachten Teile sind die Gurte und die Antenne vor dem Cockpit. Die Laufflächen der Reifen wurden mit grobem Sandpapier geschliffen, bis die Naht verschwunden war. Für das Lackieren der Karosserie hat Tamiya einen Abklebebogen mit 4 vorgestanzten Teilen zum Abkleben der weißen Bereiche beigefügt. Hinweis: Tamiya zeigt den GT-One stets mit "entschärften" weißen und weggelassenen roten Dreiecken, der Bausatz enthält dennoch alle Teile, so dass der Modellbauer das Modell gemäß dem Original mit Dreiecken bauen kann. Die Abziehbilder bereiteten auf dem glänzenden Lack keine Probleme, nur auf matterem Untergrund wäre ohne Sofix ein Silbern aufgetreten. Sogar auf die gekrümmten Flächen (Dach, Motorabdeckung) legten sich die Abziehbilder einwandfrei. Für mein Modell kam von Anfang an nur die #3 (siehe oben) in Frage. Eine finale Schicht Sofix schützt Decals, Lack und Windschutzscheibe. Neben der Karosserie waren auch andere Teile wie Unterboden oder eines der Abgasrohre in Mitleidenschaft gezogen worden. Diese stellten aber keine großen Hindernisse dar. Die Montage der Karosserie dagegen gestaltete sich etwas schwieriger, da das Teil unter Spannung montiert wurde und nach all der Arbeit auf keinen Fall wieder zerbrechen durfte! Dies blieb mir zum Glück erspart. Bis auf die Motorabdeckung lief die restliche Montage reibungslos. Die Motorabdeckung passte nicht fugenlos, bei der unglücklichen Vergangenheit des vorliegenden Bausatzes kein Wunder; sonst hätten sicher dieses und alle anderen Teile dieses Bausatzes besser gepasst. Auf das Festklemmen der Abdeckung an der Karosserie habe ich dann doch lieber verzichtet (Bruchgefahr!), sie liegt nur lose auf. Vom Ergebnis der zweimonatigen Bauzeit bin ich positiv überrascht. Es ist zwar keineswegs perfekt, aber wenn ich mich an den Anfangszustand erinnere, bin ich doch begeistert! Und Spaß gemacht hat der Bau! Ein erstklassiger Bausatz, der unzerquetscht bestimmt noch besser ist! Deun Yu Publiziert am 18. Juni 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |