HMS Renownvon Andre Steckel (1:700 White Ensign Models)GeschichteDie beiden Schlachtkreuzer HMS Renown und HMS Repulse wurden von Lord Fisher als Reaktion auf die Erfolge der Invincible Klasse bei den Falklandinseln im Dez. 1914 bestellt, als noch größere und schnellere Nachfolger mit besserer Bewaffnung. Der Kompromiß für eine höhere Geschwindigkeit u. 38 cm Bewaffnung ging zu Lasten der Panzerung. Beide Schiffe wurden im August und September 1916 fertiggestellt. Bereits im Mai 1916 zeigten sich im Rahmen der Skagerakschlacht und der großen Verluste der schnellen Kreuzer gnadenlos die Schwächen dieser Schiffklasse. Als Reaktion wurden noch während der Bauzeit und in der Erprobungsphase die Panzerung verstärkt. Zwischen den beiden Weltkriegen wurden beide Einheiten laufend modernisiert und die Renown wurde komplett umgebaut, dabei veränderte sich ihr Aussehen drastisch. Der Umbau dauerte von Sepember 1936 bis zum August 1939. Der Umbau erfolgte im großen und ganzen nach den Richtlinien der schon zuvor umgebauten Schlachtschiffe Warspite, Queen Elisabeth und Vailant. Die Renown erhielt einen neuen massiven Brückenaufbau, dahinter einen Flugzeughangar mit einer Katapultanlage. Die Flakbewaffnung wurde komplett mit den neuen 11,4cm (4.5inch DP guns 10x2) ausgerüstet. Weitere Maßnahmen des Umbaus betrafen den Horizontalpanzer, die Antriebsanlage und Torpedowulste. Als sie im September 1939 wieder zur Flotte zurückkehrte, unterschied sie sich deutlich von ihrem nicht modernisierten Schwesterschiff, der Repulse. Ihr Kampfwert hatte sich deutlich erhöht. Die Renown wurde in der ersten Hälfte des II.WK überwiegend bei der britischen Home Fleet und vereinzelt im Mittelmeer eingesetzt. Hier zählten die Gefechte im Nordmeer mit Scharnhorst und Gneisenau zu den Großereignissen. In der Force H war sie im Mittelmeer an diversen Aktionen beteiligt. Ab 1943 wurde sie zur britischen Fernostflotte zur Sicherung der Träger Illustrious und Saratoga überstellt, wo sie bis zum Juli 1945 verblieb. 1948 wurde sie endgültig außer Dienst gestellt und abgewrackt. Techniche Daten
Das ModellMit den ersten Modellberichten Ende 2004 über dieses Schiff war klar, die muß ich haben. Mitte 2005 hatte ich dann die Gelegenheit über Ebay direkt in England das Schiff zu einem guten Preis zu erwerben. Das Liveerlebnis war noch beindruckender als der Bericht. Man kann bei diesem Modell nur in Superlativen sprechen. Die ÄtzteileDie Resinteile sind perfekt gegossen und können wie bei einem Spritzgussbausatz aus Plastik verbaut werden. Der über 34cm lange Rumpf ist absolut plan und sehr fein detailliert. Die Darstellung der Planken auf dem Deck ist das Beste, was ich bisher gesehen habe. Die Kleinteile Radar, Boote und Waffen sind zum Teil alte gute Bekannte aus der WEM Professionalserie und in sehr guter Qualität. Zum ersten Mal zu sehen sind die neuen 4.5inch DP guns (Flak). Diese sind von außerordentlicher Qualität. Die BemalungDer Zusammenbau der einzelnen Teile bereitet an sich keine Schwierigkeiten, die Passgenauigkeit ist hervorragend und der Bauplan läßt keine Fragen offen. Das Sahnestück ist der beiliegende PE Bogen. Mit den dort zur Verfügung gestellten Ätzteilen kommt erst richtig Leben in das Modell. Die Fotoätzteile sind speziell für die Renown entworfen und enthalten zum Teil Alternativen zu den Resinteilen wie Masten/Plattformen und PomPoms. Die größte Herausforderung war die Farbwahl und die Anbringung des mehrfarbigen Tarnanstriches. Der Baubericht von Christoph Mentzel war für mich eine große Hilfestellung und eine tolle Motivation für den Bau des Schiffes (danke!). Das Tarnschema der Renown ist sehr aufwendig und muss unbedingt vor dem endgültigen Zusammenbau aufgebracht werden. Für die Bemalung benutzte ich die entsprechenden Farben von Revell und Humbrol. FazitDas Modell der HMS Renown ist sicherlich einer der besten Bausätze, die zur Zeit auf dem Markt erhältlich sind. Insbesondere in seiner Detaillierung und Vollständigkeit. Der Preis ist meines Erachtens angemessen und im Vergleich zu anderen Herstellern nicht zu hoch. Immerhin ist im Bausatz ein erstklassiger PE-Bogen enthalten, der für sich alleine schon sicherlich über 25 Euro kosten würde. Für mich war der Bau eines meiner Traummodelle eine echte Herausforderung und ich bin sehr stolz auf das Ergebnis. Danke für die Bilder von Martin Kohring. Das Modell ist das Spitzenmodell von WEM und kein Vergleich zu früheren Schiffen des Herstellers. Andre Steckel Publiziert am 27. Juni 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |