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Arado Ar E.555/1

1. Staffel / Kampfgeschwader 100, What-if 1948

von Andy Hartung (1:72 xxxx)

Arado Ar E.555/1

Als ich zum Ende letzten Jahres gesehen habe, das Revell seine Arado Ar.555 wieder auflegt, war für mich sofort klar, dass ich diesen Bausatz haben möchte. Der Grund war ganz einfach, als die zweite Auflage damals kam, hatte ich gerade mit dem Modellbau begonnen und für mich war dieser Flieger einfach faszinierend, daher kam bei dem neuen Bausatz sofort ein Nostalgiegefühl bei mir auf - zumal ich jetzt auch ganz andere Fähigkeiten habe als damals.

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Lange habe ich auch nicht gewartet und mir diesen Bausatz zugelegt. Ich hatte den Flieger auch nur kurz im Lager, dann landete er schon auf meiner Werkbank. Es sah eigentlich auch nicht nach viel Arbeit aus, bis vielleicht das Abkleben der Cockpitscheiben. Eine kurze Suche im Aftermarket nach kleinen Verfeinerungen ergab leider kein Ergebnis, was mich übrigens verwundert, weil dieser Bausatz doch recht beliebt zu scheinen ist.

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Zum Bau

Der Bausatz ist ja doch recht übersichtlich und im Großen und Ganzen auch sehr solide. Für ein fiktives Flugzeug ist das Modell erstaunlich gut detailliert und trotzdem recht einfach aufgebaut, so dass auch der Einsteiger diesen Bomber fertig bekommen sollte.

Der Bau startete mit dem Cockpit, wie so oft. Es ist erstaunlich, dass Revell es hier geschafft hat, ein sehr realistisches Cockpit zu schaffen mit wirklich wenigen Teilen, noch dazu, weil es ja kein Vorbild gab. Ich habe dieses mit Grau lackiert und die Details mit dem Pinsel bemalt. Zur Ergänzung habe ich noch ein paar Kabel aus gezogenen Gussästen hinter das Instrumentenbrett angeracht.

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Dann ging es auch schon daran, Ober- und Unterflügel zusammen zu setzten und hier wurde es knifflig. Denn das Ganze passte fast gar nicht, es entstanden mehrere Überstände und Lücken, vermutlich waren die Bauteile auch leicht verzogen. Ich musste beide Teile  zum Korrigieren mehrfach wieder voneinander lösen. Letztlich hat alles nichts geholfen und es war ordentlich Spachteln angesagt, insbesondere am Cockpit, wo ein ziemlicher Überstand entstanden ist.

Der Triebwerksblock hat mich etwas ausgetrickst, denn eigentlich wollte ich erst Ober- und Unterteil zusammensetzen und dann die Ein- und Auslässe hineinschieben, doch das geht nicht, weil die Teile nicht gerade, sondern spitz zulaufend sind. Also auch hier wieder gelöst und erst die eingebaut.

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Ja, und dann sind wir eigentlich auch schon mit dem Rohbau durch, weiter ging es mit der Farbgebung. Die Arado habe ich zunächst schwarz lackiert und ein Preshading mit Weiß gesetzt. Die Frage, wie soll denn die Maschine eigentlich aussehen, hat mich ebenfalls einiges an Zeit gekostet, bis ich auf YouTube ein Bauvideo gesehen habe, wo mir das Ergebnis sehr gefallen hat. Die Oberseite war mit Tarnflecken auf hellblauen Grund, die Unterseite schwarz und der Triebwerksblock mit Splittercamo. Von der Sache her entspricht es damit weitgehend dem ersten Vorschlag, bis auf die Unterseite.

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Ich habe also zunächst die Unterseite lackiert, das war noch der einfache Teil. Dann versuchte ich mich an der Oberseite, ging jedoch falsch vor, ich habe erst alles Hellblau gesprüht und dann die Tarnflecken, das Ergebnis war zwar okay, aber nicht ganz meinen Vorstellungen entsprechend. Also das Ganze nochmal runtergeschliffen und dann mit Grau komplett überlackiert. Mit einer ganz feinen Düse habe ich dann die Flecken entstehen lassen, was natürlich eine ziemliche Arbeit war - das Ergebnis jedoch hat mir gefallen.

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Nachdem die Tarnung aufgebracht war, konnte ich das Fahrwerk anbringen und die Details bemalen. Die Bomben und die Triebwerkssektion jedoch mussten noch warten, die sollten erst ganz am Ende verbaut werden. Dinge, die mir immer wieder passieren sind, dass ich relativ oft einige Details vergesse zu bemalen, so auch dieses Mal mit dem Pitot-Rohr.

Nach der Lackierung habe ich dann noch die Abziehbilder angebracht, verteilt über mehrere Tage. Da Revell hier auch umfangreiche Wartungshinweise beigelegt hat, muss man ordentlich Zeit einplanen. Das Problem ist auch, dass die schwarz-weiße Anleitung hier fehlerhaft ist und falsche Nummer angegeben sind oder Linien, die die Position der Markierung zeigen sollen, ins Nichts führen. Da die Wartungshinweise für die Unterseite ausgerechnet schwarz dargestellt sind, sieht man die natürlich nicht mehr.

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Anschließend habe ich mit Revell-Klarlack versiegelt und nach einer Trocknungsphase von 24 Stunden gealtert. Hier hielt ich mich natürlich so weit zurück, da die Arado mit Sicherheit nicht derartig belastet und verschlissen wurde. Zuletzt habe ich alles noch mit Klarlack versiegelt, die Bomben und Triebwerke angebracht und die Masken abgezogen. Damit stand ein weiteres Modell in meiner Vitrine.

Zum Vorbild

Die Arado Ar. 555 war nur noch ein Gedankenexperiment, die Kriegslage ab 1944 erlaubte die Fertigstellung dieses Langstreckenbombers ohnehin nicht mehr, obwohl unter dieser Typenbezeichnung noch ganze 14 zum Teil recht unterschiedliche Versionen entstanden. Ob noch an einem Prototyp gewerkelt wurde, ist jedoch auch nicht mehr ganz geklärt - hier haben wir es mit dem ersten Entwurf zu tun. Die für dieses Flugzeug ausgerechnete Reichweite hätte jedoch nicht bis New York gereicht, so dass die Maschine etwa 100 km vor der US-Westküste hätte abdrehen müssen.

Das Flugzeug hier wird hier in der 2. Staffel des Kampfgeschwaders 100 dargestellt. Letzter Kommandeur dieser Einheit war Hauptmann Hans Molly. Was hier etwas widersprüchlich ist, ist dass diese Einheit eigentlich auf die Bekämpfung von Schiffszielen spezialisiert war. Natürlich ist es auch vorstellbar, dass die Arado hierzu hätte genutzt werden können oder spezielle Angriffe auf Häfen durchgeführt worden wären, vielleicht hätte man aber auch mit der Umschulung auf diesen Flugzeugtyp das Einsatzspektrum der Staffel verändert. Wie dem auch sei, handelt es sich ohnehin nur um reine Spekulationen.

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Fazit

Zwischendurch habe ich ja mit dem Bausatz meine Zweifel gehabt, aber das jetzige Ergebnis gefällt mir sehr gut und macht Lust auf mehr. Vielleicht nimmt sich Revell ja doch nochmal den Bausatz vor, und ändert ihn so ab, dass man doch noch andere Versionen auf den Markt bringt.

Arado Ar E.555/1

Andy Hartung

Publiziert am 05. Dezember 2024

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