Bergung aus unwegsamen Gelände...Sd.Kfz.9 FAMO mit Erdschild beim Vorbereiten einer Panzerbergungvon Theo Peter (1:72 Revell)Zum Original:
Der deutsche schwere Zugkraftwagen Sd.Kfz. 9 FAMO (Sonder-Kraftfahrzeug 9 – Schwerer Zugkraftwagen 18 t) ist ein Halbkettenfahrzeug mit einer Zug- und Anhängelast von 18 Tonnen und stellte damit das stärkste und größte Halbkettenfahrzeug der Deutschen Wehrmacht dar. Gebaut wurde das 250 PS starke Fahrzeug von den Fahrzeug- und Motorenwerken in Breslau, weshalb das Fahrzeug auch als FAMO bekannt wurde. Die Hauptaufgabe dieses Fahrzeugtyps stellte die Bergung und der Transport von Panzern und schweren Kanonen/Geschützen dar. So konnte der FAMO auch mit einem Erdsporn versehen werden, um beim Bergen von Panzern die Kraft der Ketten ohne Verlust auf die Erde zu übertragen.
Der Fahrzeugtyp wurde an allen Kriegsfronten eingesetzt. Da sich die Zugmaschine auf Anhieb hervorragend bewährte, blieb sie – abgesehen vom Einbau eines etwas stärkeren Motors ab 1939 – bis zum Schluss unverändert in der Produktion. Mit dem Fortschreiten des Krieges wurde das Sd.Kfz. 9 jedoch auch immer häufiger zur Aufrechterhaltung des reinen Transportbetriebes gebraucht, vor allem an der Ostfront während der Schlammperioden. Eine andere Version war mit einem Kranaufbau ausgestattet und ermöglichte es den Panzertruppen, z.B. Feldreparaturen und/oder den Tausch von schweren Panzermotoren direkt hinter der Front durchzuführen.
Zum Bau
Es handelt sich hierbei mal wieder um einen klassischen Modellbausatz – also kein 3D-Druck, Resinmodell oder sonst ein bereits gebautes Modell, welches den Weg zurück auf den Basteltisch gefunden hat. Der Bausatz des FAMO ist schon länger auf dem Markt und wird von Revell immer wieder neu aufgelegt. Die Bausatzqualität ist hervorragend. Dennoch wollte ich ein anders Fahrzeug darstellen – so dass der Pritschenaufbau sowie das Kabinenverdeck in Eigenregie erstellt werden musste. Die Verstrebungen wurden aus gezogenen Gußästen und Drahtstücken realisiert. Die Plane entstand aus in Weißleim-Wassergemisch getränkten Papiertaschentüchern. Die Planen für die Türen sollten auf der Beifahrerseite geschlossen und auf der Fahrerseite geöffnet dargestellt werden. Das Seil der Winde entstand aus in Weißleim getränktem Nähgarn. Ebenso sollte ein Blick auf den starken Motor des Halbkettenfahrzeugs gewährleistet werden. So wurde eine der Motorhauben entfernt und auch der Motor an sich etwas aufgewertet – so erhielt dieser eine Auspuffanlage eines alten Roden-Modells und einige Motoraufbauten aus der Restekiste. Das ansprechende 1:72 Bausatzcover von Revell Das Erdschild stammt aus einem alten anderen Revell FAMO-Bausatz und wurde kurzer Hand an diesem Modell angebracht. Bemalt habe ich das komplette Modell mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Decals stammen aus dem Bausatz selbst und aus der Restekiste. Da das Modell in einer schlammigen und dreckigen Gegend operieren sollte, musste es noch ordentlich eingesaut werden. Die Verschmutzung erfolgte mit einer Weißleim-Erde Mischung und etwas Revellfarbe sowie Pigmentpulver der Firma Tamiya. Am Schluss wurde das komplette Modell mit matter Revell-Hellgrau trockengemalt. Zahlreiche Gebrauchsspuren wurden mit einem sehr dünnen Pinsel noch vor der Versiegelung mit mattem Klarlack angebracht.
Zum Diorama
Aufgebaut wurde das Diorama auf einer ca. 25 x 15 cm großen Holzplatte. Die Geländeunebenheiten wurden mit dickem Karton und einer Heißklebepistole auf dem Display angebracht. Anschließend wurde das Ganze mit schnelltrocknendem Gips überzogen. Hier wurden bereits die Einschusskrater und Kettenspuren angebracht. Die Montage der zahlreichen Hindernisse (Stacheldrahtzäune aus Fotoätzteilen), die Leitern, die Bretter für die Wege, die zerschossenen Bäume usw. folgte, nachdem das komplette Diorama mit brauner Farbe bemalt und mit echter fein gesiebter Erde überzogen wurde. Der FAMO wurde mit viel echter Erde und Weißleim in die vorher angebrachten Fahrspuren auf dem Display gesetzt und eingearbeitet, um zu zeigen, wie die 250 PS Leistung auf den Untergrund gebracht werden Das komplette Diorama wurden anschließend mit matten Revellfarben, stark verdünnten Wasserfarben und der Spraydose bearbeitet. Die Krater wurden mit Modellwasser von NOCH gefüllt, welches in heißem, flüssigem Zustand in die Krater gegossen wurde und zuvor farblich angepasst wurde. Ein „Achtung Minen“-Schild rundet das Komplettdiorama schlussendlich ab. Die 1:72 Figuren...
...stammen von Unimax aus dem Set „Deutsche Kavallerie Division, 1:72“, von Preiser aus dem Set „German Paratroopers, Pilots and Ground Crew 1:72“, von Caesar Miniatures aus dem Set „German Soldiers with Tank Riders 1:72“, vom Kleinserienhersteller GEBO Figuren aus dem Set „Verschiedene Deutsche Ostfront 1941-1945 1:72“ aus Resin und von Italeri aus dem Set „15 cm Nebelwerfer 41 with Crew 1:72“. Die Figuren waren allesamt von hervorragender Qualität. Vor allem den Resin-Figuren von GEBO sollte ein Extra-Lob ausgesprochen werden. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel und anschließend mit mattem Klarlack aus der Spraydose versiegelt.
Theo Peter Publiziert am 25. September 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |