SMS Triglavk.u.k. Torpedobootvon Rainer Michalek (1:350 Wiener Modellbau Manufactur)Der BausatzDieser wunderschöne kleine Resinbausatz der SMS Triglav besteht aus 49 Resinteilen, 109 Fotoätzteile, 4 Stk CNC Drehteile aus Messing, Messingdraht 1mm und einem Bogen Decals. Die Resinteile sind durchweg sehr schön gegossen, bis auf das Unterwasserschiff. Aber für die Waterline-Modellbauer ist das egal. Wer ein Vollrumpfmodell bauen will, sollte sich schon mal auf viel Schleifarbeit einstellen.Ansonsten ist dieser Bausatz mit einer deutsch-englischen Bauanleitung ausgestattet, die sehr übersichtlich ist. Außerdem sind in der Bauanleitung zwei Originalfotos der Dukla, einem anderen Schiff dieser Klasse, das auch aus diesem Bausatz gebaut werden kann. Eine farbige Darstellung der SMS Triglav rundet diese doch sehr schöne Bauanleitung ab. Deckelbild und Seitenansicht dienen als Takelageplan.Die Fotoätzteile sind sehr filigran ausgefallen und erfreuen ein jedes Modellbauerherz. Lüftertore können wahlweise geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Schraubenschutz, Davids, Aufgänge, Brückenstützen, Seilrollenhalter, Drehgestelle für Torpedorohre, Reling und Ankerketten lassen keine Wünsche offen.Die Masten und Rahen sind aus Messing gearbeitet und sind daher konisch gedreht. Dadurch bekommt man keine hässlichen Schleifnähte. Hier hat WMM ganze Arbeit geleistet.Die Decals umfassen Namenszüge für vier Torpedofahrzeuge. Der ZusammenbauZuerst sollte man sich darüber Gedanken machen, ob man ein Waterline- oder Vollrumpfmodell bauen möchte. Wenn man ein Diorama mit stürmischer See darstellen will, sollte man das Unterwasserschiff ruhig ankleben. Ich habe meins über Bord geworfen, was ich hinterher bereut habe, da ich das Modell dadurch nur beim Eintauchen ins Wasser darstellen konnte. Wie bei allen Resinbausätzen sind auch hier ein scharfes Messer und Schleifpapier mein ständiger Weggefährte. Außer bei den Schiffsgeschützen 10cm L/50 und 7cm L/45 geht der Zusammenbau recht flott von der Hand, und man steht eigentlich vor keinen großen Problemen. Zwischendurch werden die im Bauplan gekennzeichneten PE-Teile ins Modell integriert. Das Zusammenspiel von Resin- und Fotoätzteilen wird auf den Zeichnungen der einzelnen Baustufen hervorragend wiedergegeben. Die BemalungZum Einsatz kamen fast ausschließlich die Colourcoats von White Ensign Models (WEM). Diese Farben lassen sich mit Airbrush und Pinsel sehr gut verarbeiten. Damit ich keine Pinselspuren bekomme, werden die Farben mit Feuerzeugbenzin verdünnt. Deck und Plattformen WEMCC 02 Dunkelgrau, Schiffsrumpf und Aufbauten WEMCC KM01 Hellgrau 50, Schornsteinschlote WEMCC C02 Black.Das Braun der Beiboote wurde aus drei Farben mit gleichem Farbanteil zusammengemischt. Es sind die WEMCC KM 04 Schiffsbodenfarbe, Humbrol 88 Sandbraun matt und Revell 85 matt Braun. Damit wurden die Innenräume mit den Paddeln und Sitzbänken lackiert. Die Außenseiten der Rettungsboote wurden wieder mit Hellgrau 50 von WEM coloriert. Das WeatheringNun wenden wir uns mal dem Altern eines Models zu: Hier kommen Künstlerölfarben von Schminke und Verdünnung(Feuerzeugbenzin) zum Einsatz. Erst mal mache ich mir eine Brühe aus Feuerzeugbenzin und Elfenbeinschwarz fertig. Hier haben sich zum Anrühren Kronenkorken bestens bewährt. Mit einem großen Haarpinsel lasse ich diese über das ganze Modell tropfen. So bekommt man schon eine schöne Tiefenwirkung aufs Modell. Nach dem Trocknen des Washings wird das Modell trocken gemalt. Dafür benutze ich Titanweiß von Schminke. Für die Roststellen benutze ich Siena gebrannt von Schminke. Diese Farbe wird stark verdünnt, da zuviel Rost ein Modell unglaubwürdig erscheinen lässt. Wie man die eine oder andere Arbeitstechnik anwendet ist völlig individuell. Hat man dieses Weathering auf seinem Modell realisiert, bekommt man ein sehr interessantes Modell. Die TakelageDie Takelage wurde teilweise aus gezogenem Gussast und Lycrafaden von WEM gefertigt. Gespannt wurde sie mit dem Rauch eines Räucherstäbchens. FazitDieser kleine Resinbausatz hat mir sehr viel Freude beim Bauen bereitet. Der relativ hohe Preis von ca. 80 € ist durchaus gerechtfertigt. Vor allem der exzellente PE-Satz macht das Modell zu einer Augenweide. Rainer Michalek Publiziert am 23. März 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |