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SMS Ulan

k.u.k. Torpedobootzerstörer

von Martin Deuretsbacher (1:700 JB Models)

SMS Ulan

SMS Ulan war ein österreichisch-ungarischer Zerstörer der HUSZAR-Klasse. Torpedofahrzeug lautete die offizielle Bezeichnung der k.u.k. Kriegsmarine für diesen Schiffstyp, den man bei der kaiserlichen Marine als Großes Torpedoboot und bei der Royal Navy als Torpedobootzerstörer bezeichnete. Besonders die britische Marine trieb die Entwicklung eines Torpedobootzerstörers energisch voran. 

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Die britische Werft A. Yarrow & Co. war auf den Zerstörerbau spezialisiert. So lieferte sie 1895 den SOKOL benannten Zerstörer an die russische Marine, und in den Folgejahren Zerstörer der AKEBONO sowie der IKAZUCHI bzw. AKATSUKI-Klasse an die japanische Marine. Wesentliches Merkmal dieser Zerstörer war eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 kn.

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Vizeadmiral Graf Montecuccoli wurde am 6. Oktober 1904 zum Marinekommandanten und Chef der Marinesektion des Reichskriegsministeriums ernannt. Wie schon sein Vorgänger Admiral Freiherr von Spaun setzte er sich mit Nachdruck für den Ausbau der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine ein. Wegen der geringen budgetären Mittel musste der ursprünglich angedachte Flottenausbau erheblich reduziert werden. Letztendlich erteilte man im August 1904 den Auftrag an Yarrow zum Bau eines Torpedofahrzeuges von ca. 400 t unter der Bedingung einer Mindestgeschwindigkeit von 27 kn. 

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Am 31. Mai 1905 ging HUSZAR vom Stapel. Die Probefahrten bei ruhiger See waren erfolgreich. Am 11. Juli 1905 wurde HUSZAR gemeinsam mit dem ebenfalls angekauften Torpedoboot KAIMAN von London nach Pola verlegt. In Pola wurden sodann erhebliche Verbesserungen vorgenommen, so dass die weiteren 13 Torpedofahrzeuge in Österreich-Ungarn bei S.T.T. Triest und DANUBIUS Fiume gebaut wurden. Die Schiffe hatten ein Deplacement von 420 t, waren 68 m lang und 6,25 m breit. Die Besatzung bestand aus fünf Offizieren und 65 Mannschaften.

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Ursprünglich bestand die Bewaffnung aus einem 7 cm L/45, sieben 4,7 cm L/44 und zwei 45 cm Torpedorohren. Ab 1913 wurden die Geschütze zeitgemäß auf ein 7 cm L/45 und fünf 7 cm L/30 ausgewechselt. Ab März 1915 wurde zusätzlich ein 8 mm MG in BA-Lafetten montiert. 1913 und 1914 wurden bei allen Torpedofahrzeugen die Kamine verlängert, um die Beeinträchtigung der Mannschaft durch Rauch am Achterdeck zu beseitigen. Seitlich an den Bordwänden befinden sich jeweils fünf (in meinem Modell hochgestellte) Minenablaufschienen, die zurückgeklappt als Rampe für das Legen von Minen verwendet wurden.

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Die Torpedofahrzeuge der HUSZAR-Klasse glichen weitgehend den von YARROW für die japanische Marine gebauten Zerstörern. Sie entsprachen hinsichtlich ihrer Leistungen dem internationalen Stand im Zerstörerbau. SMS ULAN wurde bei S.T.T. Triest gebaut und am 21. September 1906 in Dienst gestellt.

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Bekannt wurde SMS Ulan durch die gemeinsame Blokadekreuzung mit dem kleinen Kreuzer SMS Zenta vor der montenegrinischen Küste im August 1914. Die Schiffe wurden von einem weit überlegenen französischen Flottenverband angegriffen, wobei SMS ZENTA versenkt wurde. SMS ULAN erhielt keinen Treffer und konnte in die Bocche entkommen. SMS ULAN überlebte den Krieg und wurde 1920 Griechenland zugesprochen wo sie, umbenannt in SMYRNI, bis 1932 im Dienst war.

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Wegen der zahlreichen winzig kleinen Teile war der Bau des Schiffes eine echte Herausforderung. Die Geschütze habe ich selbst gebaut, weil die im Bausatz enthaltenen nicht brauchbar waren. Große Hilfe war mir der Plan von Peter Kovacs, mit dem ich die für SMS ULAN richtigen Teile der Ätzteilplatine auswählen und zuordnen konnte. Bemalung und Alterung erfolgten wie üblich.

Literatur: Die Torpedoschiffe und Zerstörer der k.u.k. Kriegsmarine 1867-1918, Franz F. Bilzer, H. Weishaupt Verlag, Graz

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Martin Deuretsbacher

Publiziert am 14. Februar 2019

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