Westland Sea King HC.4 Commando

Royal Navy

von Hajo Lippke (1:72 Cyber Hobby)

Ich möchte euch ein weiteres Modell vorstellen, das ich schon vor diversen Jahren gebaut habe. Es geht um den Sea King Commando von Dragon Cyberhobby, ein sehr teures und - nach diversen Aussagen (die ich leider auch teilweise bestätigen kann) - auch recht ungenau gefertigtes Modell.

Problematisch sind dabei vor allem fehlende Sensoren (vorne fehlend, hinten vorhanden), falsche Rotorblätter, die Bauanleitung hat weder Farbangaben noch Hinweise, wo vorgestanzte Löcher durchbohrt werden sollen - kurz, da scheint man 2012 etwas überhastet ein Modell zum Jahrestag des Falklandkriegs auf den Markt geworfen zu haben. Schade, aber um so mehr Raum für den Modellbauer.

Loben kann ich das Modell von der Passung, und auch die Instrumentenbretter sind gut detailliert, wenngleich ich glaube, dass der Monitor auf der Mittelkonsole eigentlich zu einer US-Navy SH-3 gehört...

Wie bei mir „üblich“, habe ich dem Hubschrauber sowohl eine Crew als auch „Ladung“ spendiert, hier in Form eines vierköpfigen Teams des britischen Special Air Service (SAS). Dabei habe ich Figuren von Preiser bzw. aus der Restekiste verwendet.

Gefunden habe ich noch zwei richtig schöne Schnitzer am Modell: Zum einen das Teil "C10". Auf dem Bauplan soll das eine Art Einfassung für die Rotorachse sein, die man vor der Hochzeit der beiden Rumpfhälften oben zwischen die Rotoröffnung einklebt. Schade nur: C10 ist die Rotorkopfabdeckung (sieht man drei Bauschritte später auch im Plan bei der Rotormontage), und an den Spritzlingen ist definitiv kein Teil, das dieser Beschreibung entspricht. Zufälligerweise aber hat der Revell-Sea King genau so ein Teil, und es wird auch genau so im Revell-Bauplan dargestellt... Beim Kopieren nicht aufgepasst?

Der andere Schnitzer: Klarsichtteil E2 ist NICHT das vordere Steuerbordrumpffenster, wie im Bauplan angegeben, sondern die Scheibe für die Schiebetür... Endkontrolle mangelhaft - trotzdem ein schönes Modell.

Hier ist der klebetechnische Teil der Arbeit - bis auf die Klarsichtteile - abgeschlossen, gleich geht es ans Lackieren!

Zur Verdeutlichung der vielen kleinen und großen Änderungen und Anbauten hier einmal relativ kommentarlos ein kleiner Überblick. Ganz besonderer Dank geht an Dennis L. für die Überlassung von in Resin gegossenen IR-Störern.

Lackiert habe ich den Sea King – wie zu sehen – in Wüstentarnung. Das Schema mit den großen britischen Identifikationsflaggen ist fiktional.

Im Vergleich zu dem hier ebenfalls von mir vorgestellten Sea King Commando von Airfix hat das Modell von Cyberhobby eine etwas gefälligere Oberflächendetaillierung. Auch an eine recht gute Passung der Teile kann ich mich erinnern. Dem entgegen stehen allerdings zahlreiche Unstimmigkeiten, für diese Version fehlende Teile wie Sensoren etc. sowie einige seltsam ausgeführte Bauteile (zu kräftige Antennen – andere Teile dagegen viel zu filigran).

Das Modell sieht gut aus, aber als Fazit würde ich empfehlen, dann den jüngst neu aufgelegten Airfix-Bausatz zu verwenden, wenn es ein Commando werden soll.

Hajo Lippke

Publiziert am 23. August 2024

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