Doblhoff WNF 342 V4Hubschrauber mit Blattspitzenantriebvon Rainer Kijak (1:48 AMP - Accurate Model Parts)
Hier will ich mal ein seltenes Modell vorstellen, das ich vorher auch nicht kannte, zumal der bei diesem Helikopter bereits 1943 verwendete Blattspitzenantrieb erst wieder in der französischen SO 1221 Djinn auftaucht. Zum Vorbild
Friedrich von Doblhoff, Theodor Laufer und August Stepan, alle drei Diplom-Ingenieure der Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF), erreichten 1941 bei ihrer Geschäftsführung, dass ihnen eine Entwicklungsabteilung "Strahlschrauber" eingerichtet wurde. Das Neue an ihren Ideen war, dass sie durch Verwendung eines vom Aufbau her einfachen Blattspitzenantriebs die sonst nötigen Getriebe vermeiden konnten und gleichzeitig auch keinen Drehmomentausgleich brauchten. Vor dem Bau des ersten Prototyps lief ein umfangreiches Forschungsprogramm ab, bei dem neben Form, Anordnung und Steuerung des Rotors die Entwicklung der Brennkammern große Bedeutung hatte. Es sollten Brennkammern bzw. Düsen, die an den Rotorblattspitzen angeordnet waren, das im Verhältnis 14:1 (Luft:Kraftstoff) unter Druck angelieferte Gemisch gezündet ausstossen. Das funktionierte zwar, bewirkte aber einen dreifachen Treibstoffverbrauch im Vergleich zum Wellenantrieb. Deswegen wurde diese Antriebsform nur für Start und Landung genutzt. Im Horizontalflug funktionierte dieses Fluggerät dann als Tragschrauber, angetrieben von einer Druckschraube, die ein Bramo Sh 14A mit 140 PS Leistung trieb. Andere Quellen nennen einen gleich starken Argus As 8B als Antrieb. Dieser Motor betrieb auch eine Kraftstoff-Hochdruckpumpe für den Blattspitzenantrieb. Der Rotor hatte einen Durchmesser von 9,96 m, die Drehzahl lag bei 305 U/min, Eigengewicht 430 kg, MTOW 640 kg. Es soll eine Reisegeschwindigkeit von 40 km/h möglich gewesen sein. Das Kriegsende verhinderte den Abschluß der Tests. Der Prototyp V4 wurde Beute der Amerikaner. Von Theodor Laufer weiß man, dass er nach dem Krieg an der Entwicklung des "Djinn" in Frankreich beteiligt war. Quellen:
Mein Modell...... entstand aus dem bereits hier auf Modellversium vorgestellten Bausatz. Das Modell ließ sich gut bauen, doch brauchte ich auch Geduld für die vielen dünnen Streben, besonders filigran ist der Rotor ausgeführt, der mit Vorsicht und separat gebaut werden sollte. Die Verspannung habe ich mit steifen, dünnen Draht realisiert. Die Farbgebung erfolgte in RLM 71 nach Fotos aus dem Web, die als Vorlage dienten.
Rainer Kijak Publiziert am 03. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |