Römischer Legionäraus der Zeit um 180 nach Christusvon Karsten Böcker (1:16 Verlinden Productions)Imperium Romanum
Im Frühherbst 2005 besuchte ich eine archäologische Ausstellung über das Römische Imperium in Südwestdeutschland und war fasziniert von den Exponaten - so sehr, dass ich beschloss, mir einen römischen Legionär zu bauen. Da ich kein großer Figurenbauer bin, kaufte ich mir erstmal einen günstigen Bausatz von Verlinden. Beim Öffnen dachte ich zuerst „zu großer Rumpf, zu spitze Nase“. Beim Zusammenbau zum Bemalen zeigte sich, dass die Proportionen stimmig waren. Allerdings warf ich das Rohmaterial für den „Pilum“, den Speer, gleich weg, ich nahm Stahl- und Messingmaterial. Der Bau
Zunächst musste ich die Gussäste entfernen und plan schleifen, das war schnell getan. Problematisch waren jedoch nur die Griffe vom Schwert und Dolch - sie sind sehr zerbrechlich. Die beiden Rumpfhälften wurden probehalber mit Zweikomponentenkleber verleimt: tadelloser Halt. Die Beine und Arme konnten stumpf mit Sekundenkleber angeklebt werden. Am kaiserlich-gallischen Helm vom Typ „H“ wurde auch zur Bemalung der Nackenschutz angeklebt. In den Hals zum besseren Halten beim Bemalen wurde ein Messingdraht eingeklebt. Die Haltepunkte in der rechten Hand wurden entfernt und durch einen durchgehenden Stahldraht ersetzt. Dieser hält später die beiden Hälften des Pilum. Das Schwert und der Dolch bekamen ihre Griffe. Alles wurde dann in Seifenwasser gewaschen, um die Lösemittelrückstände von den Teilen zu entfernen. Die Bemalung
Die Grundierung erfolgte mit Mattweiß von Revell, wie alle Farben, die ich verwendete. Es folgten die Versenkungen, in die man später nicht mehr so gut oder gar nicht mehr hinein kommen würde. Nach der Recherche in dem Buch „Die Römischen Legionen“ von Daniel Peterson entschied ich mich für Blau als Grundfarbe des Waffenrocks. Selten, aber nicht unmöglich. Die Bemalung der Waffen und Rüstungsteile entnahm ich 1:1 von Daniel Peterson. Die dortigen hervorragenden Fotografien erlaubten eine enge Eingrenzung der zu wählenden Farben. Der Schild...
...wurde wie in den Fotografien mit Messing an den Beschlägen bemalt. Die Vorderseite bekam den gleichen Blauton wie der Waffenrock, ebenso auf der Innenseite. Allerdings wurde die Vorderseite nach dem Trocknen der Farbe mit Glanzlack überzogen, um einen besseren Halt für die Abreibebilder des Schildes zu bieten. Dadurch vermied ich weitestgehend die Silberspiegelung nach dem Endlackieren. Der Holzinnenrahmen des Schildes wurde mit normaler rotbrauner Farbe bemalt. Die Alterung erfolgte mit der Trockenmalmethode. Harnisch/Rüstung
Die Rüstung des Legionärs ist schon einige Zeit im Felddienst. Dementsprechend verdreckt und verschlissen ist sie. Grundfarbe der Panzerung ist Eisen, diese wurde durch stark verdünnte dunkelbraune Farbe, die ich in die Vertiefungen und Schattenecken liefen ließ, akzentuiert. Die erhabenen Stellen der Panzerung wurden danach nochmals mit Eisen und später mit Aluminium zur Aufhellung der Kanten bemalt. Die Beschläge der Verbindungen wurden in der Literatur Messingfarben dargestellt und von mir dementsprechend bemalt. An einigen Stellen - Brust, Bauch und Rücken - ist die Panzerung mit Lederriemen miteinander verbunden. Diese habe ich lederfarben angemalt und mit Dunkelbraun und Weiß plastisch hervorgehoben. Genauso wurde mit dem Schwertriemen, der über die Panzerung läuft, verfahren. Gürtel, Schwerter
Die Schwerter und Dolche des Legionärs sowie die Gürtel und Riemen zu deren Befestigung sind aus unterschiedlichen Ledern gefertigt. Deshalb kamen verschiedene Grundfarben zum Tragen. Rehbraun für Gürtel, Lendenschurz und Befestigungsschnüre und Braun für die Schwertscheide und Halteriemen der Schwertscheide. Bei der Alterung wurde wie geschildert verfahren. Hautfarbe
Die Hautfarbe ist die Standardfarbe von Revell. Sie wurde mit stark verflüssigtem Rehbraun verdreckt und gealtert, um den Schmutz des Tages darzustellen. Da es Tagesdienst ist, wurden die erhabenen Stellen mit Weiß hervorgehoben. Der Holzsockel...
...Holzsockel wurde schon vor Jahren auf einer Messe gekauft und jetzt mit glänzendem Klarlack lackiert. Die Palisade wurde in einer Ecke mit Zweikomponenten-Kleber aufgeklebt. Karsten Böcker Publiziert am 08. Februar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |