Boeing F/A-18EMaverick’s Super Hornetvon Stefan Fraundorfer (1:48 Meng Model)Prolog
„Guten Morgen Flieger, hier spricht Ihr Captain. Wir trainieren heute den Luftkampf“ warnt Captain Pete Mitchell - call sign „Maverick“ - seine jungen, überheblichen Schüler, die der Meinung sind, dass ihnen der alte Haudegen zu diesem Thema nichts mehr beibringen kann. „Zwei gegen einen, das soll wohl ein Scherz sein!“ antwortet einer der Piloten geringschätzig, worauf ihnen Maverick zeigt, wo der Bartl den Most holt und sie mit seinen gewagten Flugmanövern hart an der Leistungsgrenze der Super Hornet verdammt alt aussehen lässt - er ist halt immer noch der Beste. Das Original
Die Boeing F/A-18E/F Super Hornet ist ein zweistrahliges, trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug, das primär von der US Navy eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine umfassende Neuentwicklung der F/A-18 Hornet, die um etwa 30 % größer und erheblich leistungsfähiger ist. Begonnen wurde die Entwicklung der Super Hornet noch von McDonnell Douglas. 1997 übernahm Boeing McDonnell Douglas, entwickelte die Super Hornet bis zur Serienreife und produziert diese bis heute. Das Modell ersetzte bei der Navy sowohl die ältere Hornet, als auch die Grumman F-14 Tomcat.
Über 600 Super Hornets wurden von Boeing gebaut, im Februar 2023 kündigte der Hersteller an, die Produktion des Typs im Jahr 2025 einzustellen. Die Bezeichnung „F“ steht übrigens für Jagdflugzeug (Fighter), der Buchstabe „A“ für Erd- oder Seekampfflugzeug (Attack).
Zwei General Electric F414-GE-400-Turbofan-Triebwerke katapultieren die Super Hornet auf eine Dienstgipfelhöhe von 15.240 m und verleihen ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 1.915 km/h. Als Mehrzweckkampfflugzeug verfügt sie über eine breite Palette an kompatiblen Waffen. Dafür kann an elf Stationen bis zu 8.030 kg Zuladung mitgeführt werden. Des Weiteren verfügt die Super Hornet über eine interne Bordkanone M61A2 Vulcan mit 578 Schuss Munition. Quelle: Wikipedia
Der Bausatz
Nachdem ich den Film „Top Gun: Maverick“ im Kino gesehen hatte, musste ich einfach Captain Mitchell‘s Super Hornet bauen. Die Suche nach einem passenden Bausatz war schnell erledigt: die chinesische Firma Meng brachte 2020 ihre brandneue F/A-18E in meinem bevorzugten Maßstab 1:48 auf den Markt, und der Bausatz enthielt auch noch alle Decals für Maverick’s Maschine.
Gleich vorweg: den Bausatz kann ich nur loben. Die Passgenauigkeit ist hervorragend und auch an der Detaillierung und der Oberflächengestaltung gibt es nichts auszusetzen. Überrascht hat mich zum Beispiel, wie exakt die Teile der Lufteinläufe und der Tragflächen, sowie Ober- und Unterrumpf - trotz recht komplexen Aufbaus – zusammenpassen. Auch der Sitz der beiden Seitenleitwerke ist perfekt und so konnte ich sie vor dem Anbau lackieren und die Decals aufbringen, ohne maskieren zu müssen.
Die einzige Baugruppe, die mir von Meng nicht besonders gefallen hat, war der Schleudersitz, den ich durch einen viel besser detaillierten Sitz aus der Brassin-Linie von Eduard ersetzt habe. Der Austausch der bausatzseitigen Räder und Schubdüsen – ebenfalls durch Eduard Brassin – wäre nicht unbedingt notwendig gewesen. Für die Anzeigen im Cockpit habe ich farbig bedruckte Fotoätzteile verwendet, obwohl im Kit gut gemachte Decals vorhanden waren.
Lackiert habe ich die Super Hornet nach einem Preshading auf der Unterseite mit Gunze H308 FS36375, und die Oberseite mit H307 FS36320. Nach einem Überzug mit glänzendem Klarlack wurden die ausgezeichneten Decals von Cartograf angebracht. Hier sei eine Warnung angebracht: laut der Anleitung von Meng sollen anstatt den normalen US-Hoheitszeichen recht merkwürdig aussehende Markierungen angebracht werden, obwohl Maverick’s Super Hornet die üblichen Hoheitszeichen trug. Ich kann mir das eventuell mit Urheberrechten der Filmfirma Paramount erklären. Recht hat Meng aber damit, dass im Film der Schriftzug NAVY nicht an den Rumpfseiten unterhalb der Seitenleitwerke angebracht war – politische Zurückhaltung? Wie auch immer!
Noch eine Anmerkung zur Waffenzuladung: Die von mir dargestellte Maschine in ihrer schwarz/blauen Sonderlackierung wurde von Maverick nur im Training eingesetzt und sie war immer mit Übungsmunition beladen. Eigentlich hätte ich sie mit je drei Laser Guided Training Rounds (LGTR) an zwei Multiple Ejector Racks (MER) bestücken müssen, um dem Film hundertprozentig gerecht zu werden. Aus Mangel an verfügbaren Bausätzen habe ich mich dazu entschlossen, an den Mittelpylonen zwei GBU-24 Übungsbomben zu montieren. Den späteren Angriff sind sie auch mit diesen Waffen geflogen, warum sollten sie also damit nicht auch trainiert haben? Verwendetes Zubehör:
Fazit
Ich finde das Thema Film im Modellbau extrem spannend und habe mir im „Top Gun-Fieber“ auch gleich die Sukhoi Su-57 samt passenden Decals zugelegt, um auch die Gegner von Maverick’s Team darstellen zu können. Weiters wartet eine P-51 Mustang darauf, als die private Maschine von Tom Cruise gebaut zu werden, die ebenfalls im Film eine Rolle gespielt hat. Und dann wären da noch die „MiG-28“ (F-5 Tiger) und natürlich die legendäre F-14 Tomcat aus dem ersten Top Gun Film. Es gibt also viel zu tun! Happy modeling! Stefan Fraundorfer, Publiziert am 06. November 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |