Lockheed F-104Jvon Michael Eilers (1:72 Revell)Zum VorbildEnde der 1950er Jahre erhielten die japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräft (JASDF = Japan Air Self-Defense Force) 120 Stück F-104J und 20 Stück F-104DJ Zellen. Im Grunde handelte es sich um die F-104 „G“ Version, die durch den Einsatz japanischer Avionik und einem in Japan gefertigtem Lizenz-Bau Triebwerk zur japanischen F-104 „J“, bzw. „DJ“ Version wurde. Drei Maschinen wurden von Lockheed als Mustermaschinen zur Verfügung gestellt, der Rest war vorgefertigt oder wurde als reiner Bausatz geliefert. 1961 erfolgte der Erstflug des japanischen Starfighters. Interessant ist, dass die Lockheed F-104 in Japan als reiner Abfangjäger eingesetzt wurde – die Rolle, für die das Flugzeug auch ursprünglich von Lockheed ausgelegt wurde; dies beruhte auf der Ausrichtung der JASDF, die sich als reine Selbstverteidigungsstreitkraft sieht. Zu Anfang wurden die japanischen Starfighter in unlackiert belassen, wobei die Tragflächen dennoch einen weißen Anstrich mit der markanten roten „aufgehenden Sonne“ und die Flugzeugnase einen schwarzen Anstrich erhielten. Erst später hat man die Maschinen komplett mit einem Korrosionsanstrich versehen. Mitte der 1980er wurden die japanischen Starfighter gegen modernere McDonnell F-15J Eagle ausgetauscht. Quelle: https://www.airvectors.net/avf104_2.html Die WandlungJapanische Starfighter fallen aufgrund ihrer teilweise sehr bunten Lackierung definitiv aus der Rolle – genau deswegen wollte ich schon seit längerem einen bauen. Erfreulicherweise kann man hierfür die „G“-Variante heranziehen, wie aus der oben aufgeführten Geschichte hervor geht. Mein lokaler Händler hatte irgendwann mal den Revell-Bausatz Nr. 03879 als Aktionsangebot im Regal und da hier nicht die passenden Decals enthalten sind, wurden diese selber erstellt und bei einem Dienstleister in Druck gegeben. Von Hasegawa gibt es den Bausatz „D16“, der auf dem ersten Blick konstruktiv identisch zum Revell-Bausatz erscheint, bei näherer Betrachtung sich dann aber doch im Detail unterscheidet und von den Oberflächen her feiner, bzw. detaillierter ausgeführt ist. Außerdem enthält er bereits tolle japanische Decal-Varianten. Einen schönen Eindruck vom Hasegawa-Bausatz kann man bei Modellversium hier bekommen. Der BauDer Revell Bausatz enthält 60 Teile und wird mit Level 4 (von 5) angegeben. Ich vermute, dass „Level 4“ mit der mehrfachen Längsteilung des Rumpfes begründet ist – denn der restliche Bau ist meines Erachtens für den geübten Modellbauer keine besondere Herausforderung. Der Starfighter wurde ohne Außentanks und sonstigen Außenlasten gebaut. Um dem Modell optisch noch ein wenig Pepp zu geben, wurden Vorflügel und Landeklappen abgesenkt dargestellt. Weitere Zurüstsätze von Drittanbietern kamen nicht zum Einsatz – es wurde also OOB gebaut.
Die FarbgebungBei der Lackierung hat man schon die Qual bei der Wahl, denn es gibt unter den japanischen Maschinen wirklich eine Menge „bunter Vögel“ und da entscheiden schlussendlich die eigenen Vorlieben, was die Farben betreffen. Ich hatte mich für eine nochmals exotischere Variante entschieden: Die Serien-Nr 36-8526 im Zustand von 1980; ein Exemplar, bei dem die Rumpfmitte unlackiert ist und zudem einige Beschriftungen fehlen; im Wesentlichen ist das Flugzeug in Blautönen lackiert, die aus dem Vallejo-Farbsortiment stammen und entsprechend gemischt wurden. Zur Orientierung wurde beim Lackieren die Bauanleitung von Eduards „Eiko“ (Nr. 11130) herangezogen; demnach gehörte die Maschine zum 205. taktischen Jagdgeschwader, stationiert in Komatsu, Japan.
FazitWieder ein schönes kleines Projekt, bei dem vom eigentlichen Bausatz abgewichen wurde und dadurch ein ganz persönliches Unikat entstanden ist. Außerdem fasziniert der Starfighter durch sein immer noch spektakuläres Design: Ein langer, spindelförmiger Rumpf mit wirklich kleinen Tragflächen und T-Leitwerk.
Michael Eilers Publiziert am 15. Juli 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |