Sikorsky MH-53J Pave Lowvon Hajo Lippke (1:72 Airfix)Die CH-53 ist zwar primär als mittlerer Transporthubschrauber bekannt, aber in den USA wurde die Maschine von der US Air Force auch als Maschine für Spezialeinsätze und Kampfrettung (CSAR) verwendet. Aufgrund der zahlriechen technischen Modifikationen und Ergänzungen sieht diese „Pave Low“ genannte Maschine ziemlich „krass“ aus, was natürlich meine Begeisterung weckt. Entsprechend erfreut war ich daher in den 1990er Jahren, als diese besondere Version von Italeri als Bausatz aufgelegt wurde. Das Modell hat allerdings einige kleine Mängel, so dass ich vor einigen Jahren beschloss, mittels Kit-Bashing das beste herauszuholen: Aus dem Italeri-Bausatz vor allem die Anbauteile für die Spezialversion, und als Grundlage der von mir hoch verehrte Bausatz der CH-53 von Airfix, der zuerst Anfang der 1980er Jahre aufgelegt wurde. Dieser besticht in meinen Augen durch die Details der Außenhülle und ist auch basteltechnisch immer noch absolut auf der Höhe der Zeit! Trotzdem kann man auch bei einem solchen Modell immer noch zusätzliche Details einbringen, und das habe ich hier getan. Backbordseitig wurde neben einem Rettungsfloß(?) vor allem der typische "Elektronik-Schrank" gebaut, der eine Vielzahl an schnell austauschbaren Komponenten enthält. Der wird aber wohl ein wenig weiter Richtung Heck rutschen, damit ich den Munitionsbehälter der Minigun unterbringen kann. Ich bin nicht wirklich sicher, ob der links "neben" dem Bordschützen steht oder direkt vor ihm und damit unter der Fensteröffnung. Falls also jemand sachdienliche Hinweise hat... Auf der Steuerbordseite habe ich ebenfalls einen kleinen Elektronikschrank scratchgebaut, wo sich wohl viel Windenbedienmaterial befindet, außerdem sind meine 3D-gedruckten Crossbikes da, wo sie sein sollen: Wie üblich stellen Figuren für mich ein wesentliches Element von Hubschrauber-Modellen dar, und genauso üblich schiebe ich deren Konstruktion immer mit ein wenig Respekt vor mir her - nur um dann, wenn es wirklich losgeht, die notwendigen Bastelschritte in sehr kurzer Zeit abzuschließen. Das Ergebnis sieht man hier: Zwei Force Recon o.ä. Sonderpersonal hat bereits auf der backbordseitigen Sitzbank Platz genommen. Dazu musste ich zwei Oberkörper aus dem ehemaligen Esci-Set "Modern US Soldiers" (Wiederauflage von Italeri) mit Unterkörpern aus dem "Modern Ground Crew Set" (Esci, Auflage von Italeri) verheiraten, damit man auch einigermaßen sitzt. In der Mitte des Bildes ist eines der hervorgenden Miniguns von Armycast zu bewundern. An diesem musste ich leider die leicht nach vorne gerichtete Hülsenauswurföffnung abtrennen, da die Pave Lows anscheinend die Hülsen direkt in einen Beutel unter dem Minigun aufsammelten und nicht mit einem Plastikschlauch nach außen ableiteten. Seltsam, aber war anscheinend so. Ganz unten dann die Bordcrew. Die Piloten sind aus dem Bausatz, aber ich habe jedem noch mal einen separaten rechten Arm gegönnt, der nicht passiv auf dem Oberschenkel aufliegt. Die Herren sollen was tun für ihr Geld. In der Mitte der Bordingeneur, ein ehemaliger Pilot aus dem Revell Piloten-Set, sowie die beiden vorderen Bordschützen, mit variierter Armhaltung aus dem "Modern Ground Crew Set". Dass dieses von Italeri wiederaufgelegte Set aus plastikkleber-freundlichem Kunststoff besteht, vereinfacht die Sache ungemein! Dann noch ein Bild der Stelle, die mich einige an Vorplanung und Überlegen gekostet hat: Wie man bereits auf dem oberen Bild bei den beiden sitzenden GIs sehen kann, muss die Backbord-Seite derzeit noch ohne "Bodenplatte" auskommen. Wie geht man dann also damit um, dass auf dieser Seite vor Montage der Rumpfhälften ein Minigun sowie Munitionsbehälter und verbindende Munitionszuführung ihren Platz finden muss? Ich habe mir letztendlich so beholfen: der Munitionsbehälter wurde als Basis auf die (steuerbord-montierte) Bodenplatte geklebt. Dann habe ich den Munitionsgurt (aus Resin) grob vorgebogen und zugeschnitten und an die Minigun geklebt. Dann wurden die beiden Rumpfhälften (ohne Kleber) zusammengesetzt, letzte Längenkorrekturen am Munitionsgurt vorgenommen und der Gurt mit dem Munitionsbehälter verklebt, wobei darauf geachtet wurde, dass die Halterung der Minigun relativ präzise in der Fensteröffnung sitzt. Jetzt - ohne die linke Rumpfhälfte - schwebt die Minigun natürlich erstmal frei in der Luft und erfordert Vorsicht beim Umgang mit dem Modell. Aber sobald die Rumpfhälften zusammen kommen, kann ich es relativ einfach an der Fensteröffnung befestigen. Für die Hülsensäcke, die die leeren Patronenhülsen sammeln, habe ich einfach etwas Tamiya-Tape genommen, "rund gefaltet" bzw. geklebt und die obere Öffnung mit einem kleinen Streifen rund gebogenem Plastik verstärkt. Grün angepinselt, fertig! Die Crew ist an Bord gegangen, außerdem auch das "Elektronik-Regal". Der Bordingenieur unterhält sich mit den (auf der Backbordseite sitzenden) Force Recon-Soldaten. Zu beachten ist auch der MG-Schütze auf der geöffneten Heckklappe. Ich hatte extra von ResKit aus der Ukraine ein Set M2-MGs aus Resin geordert (vier Stück in der Packung), aber die erscheinen mir doch zu klein. Also habe ich nur die Munitionsbox verwendet und ansonsten auf einen Klassiker zurückgegriffen: Das Browning M2 aus dem Sortiment von Roco Minitanks. Ist zwar angeblich in 1:87, aber für diesen Massstab viel zu groß und passt hervorragend in 1:72. Die Lafette ist ebenfalls Scratchbau, genauso wie die drei zusätzlichen Munitionsboxen. Der MG-Schütze ist aus dem Esci/Italeri Ground Crew Set, und zwar eigentlich der Pilot, der mit der Bierflasche in der Hand rumhockt. Jetzt hockt er halt mit etwas, was auch "Bumms" macht und ggf. in den Kopf geht... Fertig sieht das dann so aus: Auf den folgenden Bildern sind die Anbauteile an dem Hubschrauber aus dem Italeri-Bausatz gut zu erkennen: Dann habe ich etwas gemacht, was ich noch nie gemacht habe, weil ich es echt gruselig finde: Rumschnitzen an Rotorblättern! Da kann man bestimmt `ne Menge falsch machen, weil sie relativ empfindlich und dünn sind. Es handelt sich dabei um die Blätter einer CH-53E, die etwas gekürzt werden müssen, um den modernen Titan-Blättern der CH/HH-53 zu entsprechen. Gleiches geschah dann mit den Blättern aus dem Bausatz, wo ich dann die Gelenke abgetrennt habe. Hier sieht man Originalteile (oben im Spitzling, inzwischen ohne Gelenke), ein fertig umgebautes Blatt und ein CH-53E Originalblatt (ganz unten, war übrig, weil die CH-53E einen Siebenblatt-Rotor hat). Und hier der fertige Hubschrauber im sogenannten „Europe I“-Tarnschema:
Und für einen kleinen Farbabgleich noch mal auf hellem Untergrund: Hajo Lippke Publiziert am 16. Mai 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |