Lockheed L-10 Electra

SP-BGE, LOT

von Johannes Wipauer (1:144 Karaya)

Zum Vorbild

Um den Folgen der Weltwirtschaftskrise und der Wettbewerbssituation (Boeing 247, Douglas DC-2, später auch DC-3) trotzen zu können, wurde bei Lockheed eine ganze Palette von zivilen Flugzeugmustern entworfen: den Anfang machte Ende 1933 die zweimotorige Lockheed 10, auch als "Electra" bezeichnet. Das neue Modell war zur schnellen und wirtschaftlichen Beförderung von zehn Passagieren und Gepäck vorgesehen. Es ähnelte in seiner Erscheinung der Boeing 247, konnte auch die gleiche Anzahl Passagiere befördern wie das Konkurrenzmuster, war aber kleiner in den Abmessungen. Außerdem war die Electra schneller, hatte eine größere Reichweite bei größerer Dienstgipfelhöhe und war vor allem preiswerter als das Modell der Konkurrenz. Später folgte die etwas größere L-14 "Super-Electra" und die kleinere L-12 "Baby-Electra".

Frei nach Wikipedia

Die polnische LOT (Polskie Linie Lotnicze, wobei das polnische Wort "Lot" ganz einfach Flug bedeutet) wurde 1928 gegründet, 1939 aufgelöst, 1945 neu gegründet und ist seit 2003 Mitglied der Star Alliance. Von der Lockheed 10 wurden zehn Stück beschafft, die SP-BGE war die erste Maschine der zweiten Lieferung. Leider konnte das Flugzeug nur von 1937 bis 1939 genützt werden, es kam später nach Rumänien, wo sich die Spur in den Kriegswirren verliert.

Mein Modell

Die Decals erlauben die Darstellung jeder der zehn LOT-Maschinen, ich habe mich wegen des auf Airhistory gezeigten Fotos für die SP-BGE entschieden. Falls der Link nicht funktioniert, hier das Bild:

1938 in Helsinki

Die polnische Firma Karaya hat die kleine Lockheed nicht nur als LOT-Maschine im Angebot, sondern auch als amerikanischen Airliner und als jene Maschine, mit der Amelia Earhart 1937 zu ihren letzten Flug startete, der leider ein tragisches Ende nahm. Diesen Bausatz habe ich hier vorgestellt und auch gebaut:

Die Lockheed 10 war eher klein und zierlich, aber sehr modern und schnittig. Als Vergleich eine zeitgenössische Ju 52 im selben Maßstab (Eduard):

LOT hatte auch eine Ju 52 in Diensten, aber ich habe nur diese

Der Bau dieses Modells war sehr problemlos und angenehm, bis auf das Hauptfahrwerk: Die maßstäblich filigranen Fahrwerksbeine müssen gemeinsam mit den Unterflügelhälften der Motorverkleidung montiert werden. Der weitere Bau bietet viele Gelegenheiten, die Beinchen zu verbiegen oder abzubrechen, was ich bei der zuerst gebauten Earhart-Electra reichlich genutzt habe. Aber hier noch ein paar Ansichten der polnischen Electra (mit ungebrochenen Beinen):

Johannes Wipauer

Publiziert am 03. April 2023

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