Lockheed L-10 Electra (A.Earhart)(Karaya - Nr. 144-31)Produktinfo:
Besprechung:Zum VorbildBereits 1933 gab es die Boeing 247, seit 1934 die Douglas DC-2. In dieser Situation hat man bei Lockheed die "Flucht nach vorne" angetreten, um das noch von der Wirtschaftskrise geschwächte Unternehmen zu retten. 1933 konnte Lockheed die L-10 vorstellen, die zwar kleiner als die Konkurrenzmuster war, aber wie die Boeing 247 zehn Passagiere transportieren konnte. Und sie war schneller, hatte eine größere Reichweite und - sie war billiger! So ist es nicht verwunderlich, dass fast doppelt soviele L-10 als B-247 gebaut wurden (149 Lockheeds, 75 Boeings). Diese Angaben stammen aus Wikipedia, wo man auch die technischen Daten nachlesen kann. Amelia Mary Earhart, eine 1897 in Kansas geborene Frauenrechtlerin und Flugpionierin, wurde 1937 von der amerikanischen Purdue-Universität eine Lockheed L-10E als fliegendes Labor zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit Navigator Fred Noonan startete sie am 21.5.1937 in Hawaii zu einer äquatornahen Erdumrundung. Nach dem 2. Juli, auf ihrem vorletzten Streckenabschnitt, verliert sich ihre Spur. Am 19.7. wurde die Suche nach ihr und ihrem Navigator eingestellt.
Der BausatzGanz neu ist der Bausatz nicht: Als LOT-Maschine, Delta-Airliner sowie als spanische Militärmaschine (1936-53) gibt es ihn auch schon. Obwohl die Qualität der Spritzgußteile guter Durchschnitt ist (ich baue nicht nur Revell und Hasegawa), hat der polnische Hersteller eine Anzahl Kleinteile auch als 3D-Druck aus Resin beigelegt, und eine kleine PE-Platine gibt es auch noch. Die Teile im Einzelnen:
Die Bauanleitung sieht recht eindeutig und leicht verständlich aus, die attraktive Bemalungsanleitung im Farbdruck hingegen gibt mir Rätsel auf: Warum jeweils zwei Seitenansichten? Das kleine Fenster in der linken Passagiertür konnte ich auf keinem Vorbildfoto erkennen, die zwischen dieser Tür und dem Cockpit angeordneten Kästchen (Decal Nr.9) konnte ich auch nicht zuordnen. Da empfiehlt sich eine genaue Vorbildrecherche auf jeden Fall. Ein Punkt, den man bei der speziellen Rekordmaschine nicht übersehen darf: die in der Rumpfform als Gravuren angedeuteten Passagierfenster sind bis auf jenes unmittelbar vor der Tür zu verschließen, sprich zu verspachteln! Darstellbare Maschinen: Nur die NR16020, mit der Amelia Earhart ihren Rekordflug rund um den Erdball leider nicht zu Ende bringen konnte.Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Sehr wenige Teile, aber die sind dafür SEHR klein! Für Anfänger eher nicht geeignet, und eine Extraportion Geduld wäre auch zu empfehlen. Fazit:Ein kleiner Bausatz, der ein großes Maß an Zuwendung braucht, das aber sicher belohnt wird! Diese Besprechung stammt von Johannes Wipauer - 28. Dezember 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |