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McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

von Max Hauswald (1:48 Revell)

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Zum Vorbild

Mit dem Slogan „not a pound for air-to-ground“ wurde die F-15 Anfang der 1970er als Luftüberlegenheitsjäger für die US Air Force angekündigt, um klarzustellen, dass es sich um einen reinrassigen Hochleistungs-Jäger handelt. Nur gut 15 Jahre später wurde die F-15E in Dienst gestellt und konnte ein maximales Abfluggewicht von 81.000 Pfund aufbieten – ein beachtlicher Anteil des Gesamtgewichts macht dabei die Luft-Boden-Bewaffnung aus.

Die Strike Eagle ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung und die Anpassung der Aufgaben von Kampfflugzeugen. Noch heute ist dieser Typ für die US Air Force unverzichtbar und trug in den asymmetrischen Konflikten der letzten drei Jahrzehnten eine große Teillast.

Die Crew besteht aus zwei Personen (Pilot und WSO) und damit eben auch aus zwei Gehirnen und vier Augen - dies erhöht die Kapazitäten gegenüber einem Einsitzer erheblich. Gerade bei Einsätzen im Spektrum der Luftnahunterstützung, bei denen Ziele gesucht und das Lagebild dynamisch und komplex ist, ist der Mensch derzeit bei der Entscheidungsfindung noch immer unersetzbar.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Ausgestattet ist die F-15E mit einem Luft-Luft- sowie Luft-Boden-Radar, einem Navigations-Pod für Tiefflüge bei jedem Wetter, einem „Targeting Pod“ für Zielsuche und Markierung, 19 Stationen für Waffen und Tanks, der Möglichkeit fast jede derzeit verfügbaren Waffe der US Air Force einzusetzen und einer großen Tankkapazität mit Luftbetankungsfähigkeit. Ohne zur sehr ins Detail gehen zu wollen – die Liste würde sich erweitern lassen.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Das Modell

Es handelt sich um den klassischen Revell-Bausatz, welcher 2002 erschien und 2014 noch einmal - mit zusätzlicher Bewaffnung - aufgelegt wurde. Gerade die erste Ausgabe ist heute noch immer bei Online-Auktionshändlern für angemessene Preise zu bekommen.

Der Bausatz ist in großen Teilen sehr schön detailliert und passgenau. Der vordere Teil der Cockpitverglasung war leider etwas zu schmal, so dass dieser in einer Form auf Zug gebracht im Backofen bei 110 Grad umgeformt werden musste. Das Cockpit und die Triebwerksauslässe sind aus der Schachtel wirklich nett anzuschauen. Allerdings muss man aufpassen, da diverse Teile an der F-15E in der Realität nicht mehr dem Stand aus dem Bausatz entsprechen. Zur Aufrüstung gab es u.a. mal Sets von Wolfpack Design, welche heute aber nicht mehr bei Händlern zu finden sind.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Sehr einfach nachzurüsten ist die GPS-Antenne auf dem Rumpfrücken, hinter den Paneelen der Kanone. Die Antennen am Rumpf müssen angepasst werden, hier kann man sich leicht etwas selbst schnitzen. Die Startschienen für die Luft-Luft-Bewaffnung an den Schulterträgern sind ebenfalls gegen aktuelle LAU-128 auszutauschen, ich habe hier die Bausatzteile zersägt und gegen entsprechende Teile aus dem Bausatz der Tamiya-F-16 ersetzt. Bei einer aktuellen F-15E würde man den LANTIRN-Pod gegen einen Sniper-Pod tauschen müssen. Am Bugfahrwerk muss eine Stange ergänzt werden. Die Bewaffnung, bis auf die Tanks, habe ich komplett aus anderen Bausätzen zusammengesucht.

Ein einfacher und schneller Bau aus der Schachtel ist, unter Berücksichtigung der Realität, leider nicht möglich. Es gibt oder gab unzählige Zubehörteile auf dem Markt. Wenn man vorher etwas recherchiert und sich anschaut, was man selbst umbauen möchte, dann macht es jedoch sehr viel Spaß und geht auch recht zügig von der Hand.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Lackierung und Alterung

Für die Strike Eagle gibt es bei der US Air Force nur ein Tarnschema für Einsatzmaschinen: FS 36118 über alles. Klingt langweilig. Aber selbstverständlich kann sich der versierte Modellbauer gerade bei einer einfarbigen Farbwüste so richtig austoben: Pre- und Postshading, Schattierungen, Washing, etc., hier sind kaum Grenzen gesetzt. Auf vielen Vorbildfotos haben F-15E auch Ersatzteile von anderen F-15-Modellen mit entsprechendem Lack verbaut, was optisch sehr interessant wirkt. Unbedingt Fotos suchen und in Ruhe studieren!

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Ich hatte schon lange den Decalbogen von Print Scale „Never Forget Eagles“ in der Schublade liegen und die Wahl fiel schnell auf die etwas kitschig anmutende Fire Department New York-Gedenk-Maschine zu nine-eleven. Wenn amerikanisch, dann auch gerne volles Programm. Die Maschine gehörte zur 335th Fighter Squadron „Chiefs“ von der Seymour Johnson Air Force Base in North Carolina, USA.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Die Decals waren entweder bereits überlagert oder der Hersteller hatte einen schlechten Tag bei der Produktion: diese zerfielen bei Wasserkontakt leider in ihre Einzelteile. Glücklicherweise konnte ausrechnet das große Decal mit der Flagge wieder zusammengesetzt werden. Die Ziffern für die Bugfahrwerksklappe sind leider etwas zu groß. Die zahlreichen Stencils für das Modell wurden von anderen Herstellern beigesteuert.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Fertigstellung

Ersetzt habe ich die ACES-II Schleudersitze durch Resinteile von Quickboost, hier sind die Gurte bereits angegossen und sie wirken einfach etwas hochwertiger als die Bausatzteile.

Die beiden Außentanks sind aus dem Bausatz, die Luft-Luft-Bewaffnung kommt aus den Tamiya-F-16-Bausätzen, die CBU-105 stammen von Eduard Brassin, die GBU-12 sowie die GBU-38 JDAMs stammen aus dem AMK F-14-Bausatz und sind sehr schön.

Es folgten noch ein paar remove before flight-Fähnchen sowie die Anbringung von Schutzkappen für die Suchköpfe der Sidewinder und GBU-12. Das belebt das Modell einfach noch einmal deutlich.

McDonnell Douglas F-15E Strike Eagle

Max Hauswald

Publiziert am 25. Februar 2023

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