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Rolls Royce Armoured Car

von Martin Schiffel (1:35 Meng Model)

Rolls Royce Armoured Car

Zum Vorbild

Die meisten Menschen verbinden mit dem Markennamen Rolls Royce edle Automobile, in denen schwerreiche Leute von Landsitz zu Landsitz reisen. Luftfahrtinteressierte werden wissen, dass unter dem Namen Rolls Royce auch Flugzeugtriebwerke hergestellt wurden und werden.

Relativ unbekannt dürfte aber sein, dass Rolls Royce einer der ersten Hersteller von Panzerautos war und diese den Grundstein der britischen Panzertruppe legten. 1914 entstand das erste britische Panzerauto als Umbau eines privaten Rolls Royce und auch die ersten Serienpanzerwagen hatten als Basis das Fahrgestell eines zivilen Fahrzeuges. Bereits 1917 wurde aber die Fertigung dieser Fahrzeuge zugunsten von Flugzeugtriebwerken ausgesetzt.

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Dennoch hatten die gebauten Fahrzeuge eine lange Einsatzzeit, in Irland zum Beispiel bis in die 1950er Jahre. Mehrfach modernisiert, nahmen noch im Zweiten Weltkrieg Rolls Royce-Panzerwagen auf britischer Seite an Kämpfen im Nahen Osten teil, einige Fahrzeuge wurden sogar in Indien und Birma eingesetzt.

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Zum Modell

Das Modell des Rolls Royce Panzerwagens entstand wieder in bewährter Zusammenarbeit mit meiner Freundin und stellt eine im Nahen Osten eingesetzte Variante dar, welche durch unglückliche Umstände in einen Hinterhalt einheimischer Kräfte geriet und samt getöteter Besatzung in der Wüste liegengeblieben ist. Ein auf einem Kamel reitender Händler passiert das Wrack und macht sich seine eigenen Gedanken über die Fremden, die so gar nicht in die Wüste passen wollen.

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Begonnen haben wir mit dem Roden-Bausatz Nr. 802, dessen dynamische Boxart des leider zu Beginn des Ukraine-Krieges 2022 ums Leben gekommenen Illustrators Valeriy Grygorenko mich zum Kauf animierte. Der Inhalt der Schachtel hielt nicht ganz, was die Illustration versprach, wir empfanden die Spritzgussteile als etwas zu grob und wechselten deshalb zum Meng-Kit VS-010, mit welchem ebenfalls ein Panzerwagen in „Wüstenkonfiguration“ gebaut werden kann.

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Dennoch retteten wir für den weiteren Bau die rudimentäre Inneneinrichtung und Teile der Einstiegstüren des Roden-Bausatzes. Die Inneneinrichtung werteten wir im Wesentlichen durch ein Instrumentenbrett aus der Grabbelkiste auf. Der Bau des Meng-Modelles verlief völlig problemlos, lediglich die Räder wurden durch Resinteile von Def.Model ersetzt. Eingesprüht mit AK 1024 sandgelb von AK interactive und entsprechend mit Email-, Öl- und Gouachefarben gealtert, war der Hauptdarsteller unserer Vignette fertig.

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Der Kamelreiter und sein Kamel stammen zum größten Teil aus dem Masterbox-Set 3564, die Beine des Reiters wurden gegen die Beine des Eselreiters aus dem Masterbox-Set 3559 ausgetauscht und die Arme in ihrer Haltung mit Skalpell und Spachtelmasse angepasst. Das Gepäck des Kamels entstammt seinem Bausatz und wurde noch etwas aus der Grabbelkiste ergänzt.

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Die beiden toten Briten sind Modifikationen von Figuren aus dem Masterbox-Set 3597. Das um das Panzerauto herumliegende Gepäck wurde der Grabbelkiste entnommen. Die Dornschwanzagame stammt aus dem reichhaltigen Tiersortiment der Firma Mantis.

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Figuren und „Gerödel“ wurden mit Humbrol-Primer grundiert, mit Email- und Ölfarben bemalt und mit Gouache- und Aquarellfarben gealtert. Bei der Farbgebung der Kleidung des Kamelreiters orientierte ich mich an der Figur des kleinen Muck aus dem DEFA-Film aus dem Jahre 1953, die Schuhe wurden mit einem Goldrand verziert.

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Um das Panzerauto als schon leicht im Sand versunken darzustellen, wurde für die Vignette eine „Wanne“ aus Polystyrol gebaut, der Hügel für den Kamelreiter ist aus Styropor. Nach Positionierung von Panzerauto, gefallenen Briten und den Gepäckstücken wurde die Polystyrol-Wanne mit eingefärbtem Gips ausgegossen und dann insgesamt vier Mal mit Wüstensand von MK 35 bestreut, der Sand wurde jeweils auf eine Schicht verdünnten Weißleims aufgetragen. Die um den Hügel drapierten Geröllsteine stammen von Royal (Roy 065), als Staubschutz dient eine Vitrine aus dem Sortiment von Trumpeter, die Vignette wurde mit Weißleim auf der schwarzen Vitrinengrundplatte fixiert.

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‚Was wohl die Fremden in der Wüste wollten?‘, denkt sich der auf seinem Kamel vorbeiziehende Händler. ‚Ob man sie wohl gezwungen hat, in einem fremden Land zu kämpfen? Warum haben sie nicht einfach friedlichen Handel getrieben? Die Gepäckstücke scheinen noch verschlossen zu sein, wahrscheinlich wurden die Mörder und Räuber bei ihrer Arbeit gestört. Vielleicht ist ihr Inhalt interessant. Vor den Toten braucht man sich ja nicht mehr zu fürchten und bald wird der Sand alles bedecken…‘

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Martin Schiffel

Publiziert am 09. Januar 2023

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