1930 Ford Hot Rod Roadstervon Bernd Wachter (1:60 cults3d)Ich möchte hier ein kleines Zwischendurch-Projekt aus dem 3D Drucker vorstellen, einen 1930 Ford Hot Rod Roadster im Maßstab 1:60. Ursprünglich als Testdruck gedacht, um auszuprobieren, was so geht in Sachen Details, hatte ich mich vor ein paar Wochen dann doch dazu entschieden diesen kleinen 3D Resin Bausatz tatsächlich zu bauen - allerdings in etwas abgewandelter Form, und nicht so wie vom Konstrukteur des Modells vorgesehen. Motor, Kühler, Räder, und Windschutzscheibe des 3D-Kits, den ich bei cults3d.com für ein paar Euro erstand, gefielen mir nicht so wirklich, da musste was anderes her, mehr so ... Oldschool.
Den Chevy V8 Motor, den der Bausatz enthielt, wollte ich durch einen Ford Flathead V8 ersetzten, auch sollte der kleine Hot Rod rote Felgen mit verchromten Center Caps bekommen, und die Windschutzscheibe sollte einfach standard sein, also flach und straight. Passende Teile, ebenfalls zum Selberdrucken, gibt es zu Hauf bei cults3d, selbige lassen sich, das passende Programm vorausgesetzt (in meinem Fall "Meshmixer"), problemlos passend skalieren, bzw. mit etwas Aufwand und Übung auch verändern.
Natürlich ist an dem Micro-Hot Rod, Gesamtlänge stattliche 7 cm (grins), nicht alles aus dem 3D-Drucker, einige Teile sind auch scratch built entstanden, wie z. B. die Fahrwerks- und Rahmenstreben, das Lenkgestänge, die Auspuffanlage, und Anbauteile des Motors. Hierfür verwendetet ich Kupferdraht, Silberdraht, Lötdraht, Aderendhülsen, und Kleinteile aus der Grabbelkiste.
Für der Lackierung der Karosserie und des Rahmens hatte ich mich für Tamiya LP-6 Pure Blue Laquer Paint entschieden, der Motorblock und die Innenteile der Felgen erhielten Tamiya Enamel X-7 Red. Für die äusseren Bereiche der Felgen kam Alclad II Chrome zum Einsatz, während die winzigen Center Caps schlicht einen winzigen Tropfen Molotow Liquid Chrome erhielten. Selbiges kam auch bei einigen Teilen des Motors zum Einsatz, wie beispielsweise bei den vier Ansaugstutzen und den Riemenscheiben. Was als "Kleines Zwischendurch-Projekt" gedacht war, entwickelte sich im Nachhinein dann doch als nicht ganz einfach zu lösende Aufgabe. Sämtliche 3D-gedruckten Resinteile, die ich zusätzlich, bzw. im Austausch an diesem Modell verbaut habe, stammen aus verschiedenen anderen 3D-Modellen, die allesamt im Maßstab 1:24 konstruiert wurden. Alle diese Teile musste ich entsprechend neu skalieren und an das 1:60 Grundmodell anpassen. Den größten Aufwand machte hierbei der Motor, bestehend aus 14 Teilen. Da ich diese 14 Teile nicht alle einzeln aus Resin drucken wollte, entschloss ich mich dazu, den Motor schon vor dem Drucken am Rechner und mit Meshmixer zusammenzubauen, um ihn dann als komplettes Teil drucken zu können. Die spätere Verkabelung des winzigen Motors erfolgte mit 0,2 mm aluminisiertem Kupferdraht, der Keilriemen ist ein Stück 0,4 mm Tamiya Tape. Die Kerzenstecker aus der Ummantelung von Kupferlitze waren dann schon eine kleine Extra-Herausforderung. Den Gedanken, die Vergaser noch mit Benzinleitungen zu versehen, hatte ich dann doch recht schnell wieder verworfen. Aber gut ausgesehen hätte es bestimmt, gesetz den Fall man verfügt über entsprechend gute Augen, oder fachärtzlich verordnete Augengläser mit Lupenaufsatz.
Für Fragen zum Modell oder zum 3D Resin-Druck könnt ihr mich jederzeit anschreiben ... bew8er@gmail.com
Bernd Wachter Publiziert am 12. Oktober 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |