Martin T4M-1von Axel Theis (1:72 PlusModel)Heute zeige ich mein gerade fertig gestelltes Modell des Martin T4M-1 Torpedobombers der US Navy, geflogen in den 1920er und -30er Jahren. Das Vorbild des Modells war 1933 auf dem Flugzeugträger USS Lexington (CV-2) bei der Torpedo Squadron One (VT-1B) eingesetzt. Der brandneue Bausatz stammt von PlusModell Aero-Line und ist ein klassisches Short-Run Produkt. Den Bausatz bezog ich direkt vom Hersteller in Tschechien. Die Hauptteile, wie Rumpfhälften, Flügel und Leitwerke können überzeugen, was Detaillierung und Vorbildtreue angeht. Lediglich die meisten Kleinteile waren eher enttäuschend. Fast alle Flügel- und Fahrwerksstreben sind sehr grob ausgeführt und wurden in Scratchbau aus Evergreen-Profilen selbst hergestellt. Die Stromlinienform habe ich mittels Schleifmittel bearbeitet. Inneneinrichtung ist kaum, oder nur sehr rudimentär vorhanden. Die Räder des Fahrwerkes sind im Durchmesser zu groß und wurden überarbeitet. In Eigenarbeit habe ich den kompletten Rohrrahmen des Rumpfes mit Evergreen-Profilen gebaut. Eine Herausforderung waren alle separat beigefügten Ruder. Die Teile passten sehr schlecht an Flügel und Leitwerke. Der Bausatzdesigner hätte uns Modellbauern sehr viel Mehrarbeit ersparen können, wenn die Ruder mit den Flügeln und dem Leitwerk eine Einheit wären. Die drei Windschutzscheiben vor den Cockpits habe ich aus jeweils drei selbst angefertigten Transparent-Teilen aus 0,25 mm dicken Evergreen-Platten gebaut. Die beigefügten Windschutzscheiben sind zu dickwandig und zu breit. Um die Verbindungen von den Streben mit den Tragflächen zu verstärken, habe ich oben und unten bei den Streben sowie in die Tragflächen Löcher von 0,2 mm Durchmesser gebohrt. Mittels Sekundenkleber wurde dünner Kupferdraht in die Streben eingesetzt und diese dann mit den Flügeln verbunden. Zusammen mit unsichtbarem Nähgarn bzw. Angelschnur für die Verspannung erhält man nun eine erstaunliche Stabilität des Ganzen. Die hauchdünnen Fäden habe ich vorher eingefärbt. Der Neunzylinder Hornet Sternmotor von Pratt&Whitney besteht aus 28 Resin-Einzelteilen. Er ist sehr schön detailliert, der Zusammenbau ist aber nicht ganz einfach. Der Torpedo wurde überarbeitet und die Aufhängungen an der Rumpfunterseite neu angefertigt. Die fehlenden Handgriffe am Rumpf habe ich aus 0,2 mm dickem Kupferdraht angefertigt. Es sind insgesamt zehn Stück. Eine Herausforderung, zumindest für mich, war die Lackierung des Modells. Bei den silbernen Bereichen am Rumpf und den Flügeln hatte ich mit Alclad II und AK Interactive kein Glück. Die Lackierung ist mir nicht gut gelungen. Ich griff daher auf Revell 90 zurück. Damit war ich dann halbwegs zufrieden. Bei den orange-gelben Bereichen benutzte ich glänzende Tamiya Acrylfarbe. Diese Farbe lässt sich, bei richtiger Verdünnung, sehr gut spritzen. Die beigefügten Decals sind sehr dünn und recht mühsam aufzubringen. Das Zwillings-MG am hinteren Cockpit ist als Bausatzteil nicht brauchbar und viel zu grob ausgeführt. Daher gönnte ich mir einen Ersatz vom ukrainischen Hersteller Mini World. Die beiden MG-Teile sind aus feinst detailliertem Bronzeguss hergestellt. Alles übrige des kleinen Bausatzes sind Fotoätzteile und Messingdraht. Im Internet fand ich nach einigem Suchen sehr gute Risszeichnungen im Maßstab 1:64, welche ich auf 1:72 skaliert und dann ausgedruckt habe. Ohne diese Zeichnungen, welche auf Original-Werkszeichnungen beruhen, wäre der Bau so nicht möglich gewesen. Der Bau des imposanten Doppeldeckers hat etwa zwei Monate gedauert. Axel Theis Publiziert am 29. Juli 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |