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Bugatti 100 P

von Wolfram Witschel (1:72 Special Hobby)

Bugatti 100 P

Zum Vorbild werde ich hier nichts extra schreiben, das hat Bernd Heller in seiner Bausatzvorstellung schon sehr gut erledigt (auch wenn die Bf 109 V13 keinen absoluten Weltrekord aufgestellt hat).

Ich fand die Linienführung dieses Flugzeugs schon immer toll, allerdings konnte ich mich nie zu einem Resinbausatz dieser Maschine entschließen.

Bugatti 100 P

Nachdem ich mehr als zwei Jahre keine Lust auf Modellbau hatte, hat mich diese Bausatzvorstellung so gereizt, daß ich nach kurzer Überlegung den Bausatz bestellt und zwei Tage später ausgepackt habe. Die Teile bieten das was man von Kleinserie erwartet, auf den ersten Blick ganz hübsch, ein paar Unsauberkeiten in der Spritzform und einiges an Grat. Später stellt man fest, die Paßgenauigkeit ist eher schlecht, alle Teile benötigen mehr oder weniger Nacharbeit und auch für Spachtel bleibt noch genügend Platz.

Bugatti 100 P

Wie üblich beginnt der Bau mit dem Cockpit. Im Gegensatz zu Bernd Heller finde ich das Cockpit aber für den Maßstab und diese Größe gut detailliert. Bei der Farbgebung habe ich mich an der Museumsmaschine in Oshkosh orientiert. Ein Decal für das Instrumentenbrett wäre natürlich sehr hilfreich gewesen, so mußte ich mit viel Mühe (und Frust) aus alten Decalbögen Instrumente auschneiden und einzeln aufkleben. Das Ergebnis ist, denke ich, ganz ordentlich.

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Da das Vorbild erst mit ca. 60 Jahren Verspätung fertiggestellt wurde und nie geflogen ist, kann man sich bei diesem Modell wohl ein paar Freiheiten herausnehmen. Also habe ich beispielsweise dem Sitz ein paar Gurte spendiert. Auf die Öffnung in der Kabinenhaube habe ich ebenso verzichtet wie auf die Änderung der Spinnerspitze.

Beim probeweisen Zusammenbau der Rumpfhälften mit der Kabinenrückwand bleibt im Vorderteil ein Spalt von ca. 1 mm. Eine Abstimmung mit der Kabinenhaube und dem Tragflächenbauteil zeigte, daß der Rumpf so breit bleiben muss. Deshalb habe ich im Vorderteil einen Keil von 1 mm (Flügelanschluß) auf 0,5 mm (Bug) eingefügt.

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Bugatti 100 P

 

Anschließend bin ich von der Bauanleitung abgewichen und habe den Rumpf mit der Kabinenrückwand, außer im Vorderteil, ohne Cockpiteinrichtung zusammengeklebt. Das hat die weiteren Anpassungsarbeiten sehr erleichtert. Um einen runden Bug im Durchmesser des Spinners zu erzielen, mussten noch die Seitenwände und die Kabinenhaube abgeschliffen werden. Danach konnte die Inneneinrichtung von oben her eingesetzt und auch der Vorderrumpf verklebt werden. Die Cockpit-/Getriebeeinheit (Step 2) ist insgesamt ca. 1 mm zu lang, deshalb musste ich das Frontschott mit der Propellerwelle entsprechend anpassen.

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Die Lufthutze hinter dem Cockpit wurde komplett abgeschliffen und durch eine Eigenanfertigung aus dünnem Blech ersetzt. Die Fahrwerksschächte mussten in der Höhe etwas nachgearbeitet werden, um die Flügelschalen ohne Spannung verkleben zu können. Die Rumpfanschlüsse der Tragfläche passen schlecht. Nach Abgleich mit Vorbildfotos wurde die linke Krümmerleiste um 2 mm nach vorn verschoben. Die Kühllufteinlässe im Leitwerk sind aus Resin gut wiedergegeben, müssen aber auch komplett beigespachtelt werden.

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Beim Fahrwerk wurden die Radgabeln deutlich schlanker geschliffen und mit Steckachsen versehen. Einzugsstreben fehlen und entstanden im Eigenbau. Deren Anlenkpunkte am Fahrwerk sind aber vorhanden. Die Fahrwerksklappen wurden aus dünnerem Material neu angefertigt. Die kleinen Abdeckungen neben den Fahrwerksbeinen sind ziemlich groß geraten und sollen in voller Materialstärke auf die Tragflächenunterseite aufgeklebt werden. Diese habe ich etwas verkleinert und schräg auslaufend abgeschliffen.

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Die Propellerblätter wiesen teilweise einen ziemlich heftigen Grat auf, hier war äußerste Vorsicht geboten, um keinen Bruch zu produzieren.

Es ist schön, dass Special Hobby sich eines solchen Exoten in Spritzguß angenommen hat, allerdings hätte die Umsetzung durchaus etwas präziser sein können.

Wolfram Witschel,
http://www.bastelwolf.de

Publiziert am 08. Juli 2022

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