KV-2von Daniel Stihler (1:100 Zvezda)Der KV-2 (nach den Initialen des sowjetischen Verteidigungsministers Kliment Voroschilov) war ein schwerer Panzer der Roten Armee. Er basierte auf dem KV-1, erhielt aber einen deutlich größeren und stark gepanzerten Turm, um ein 152 mm-Geschütz zur Bekämpfung von Bunkern und Feldbefestigungen aufnehmen zu können. Dadurch stieg das Gewicht auf 57 Tonnen und die Geschwindigkeit sank unter 30 km/h. Die Serienfertigung begann 1940. Die insgesamt etwa 300 KV-2 wurden von der Roten Armee bei Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion eingesetzt. Da Panzergeschütze und Panzerabwehrkanonen die Panzerung nicht durchschlagen konnten, lösten Einsätze dieses Typs bei den damit konfrontierten deutschen Truppen teilweise Panik aus. Erfolgreich bekämpfen ließ sich der Panzer lediglich durch 8,8 cm-FlaK und direkt angebrachte Minen. Der KV-2 wies jedoch erhebliche Mängel auf. Er war langsam, technisch unzuverlässig, hatte eine schlechte Geländegängigkeit und einen hohen Treibstoffverbrauch, eine langsame Turmschwenkmechanik und eine niedrige Feuer- und Geschossgeschwindigkeit. Viele KV-2 wurden nicht im Kampf zerstört, sondern von den Besatzungen wegen technischen Defekten oder Treibstoffmangel aufgegeben. Nach dem Verlust der Produktionsstätten durch den deutschen Vormarsch stellte die UdSSR die Fertigung ein. Einige erbeutete KV-2 wurden von der Wehrmacht und der Waffen-SS eingesetzt, u.a. als Artillerie-Beobachtungspanzer. Der KV-2 in 1:100 von Zvezda ist der neueste Zugang bei einem gemeinsamen Modellbauprojekt mit meinem Sohn für das Tabletop-Spiel "Flames of War". Für diese meist sehr einfach gehaltenen Modelle ist er schon relativ aufwändig zu bauen. Dies gilt insbesondere für den Turm mit seiner ungewöhnlichen Bauweise, bei der die Seiten auf eine Innenkonstruktion aufgesteckt werden müssen. Da wir wohl beim Entgraten etwas geschlampt hatten, gab es hier kleine Spalten, bei denen Spachtelmasse zum Einsatz kam. Das MG auf der Turmrückseite ist vorbildgerecht dünn, aber damit auch stark abbruchgefährdet, weswegen wir es gleich durch einen Metallstift ersetzt haben. Auf diese Weise ergänzten wir auch das zweite MG im Rumpfbug, das Zvezda weggelassen hat. Lackiert wurde wie immer mit dem Airbrush, über eine Grundierung kam "Russian Green 4BO" von Vallejo (Model Air 71.017). Die Ketten erhielten ihr Aussehen durch "Dark Rust" (Vallejo Panzer Aces 70.302) sowie "Model Wash Light Rust" (Vallejo 76.505). Es folgte ein Wash mit "Model Wash Dark Grey" (Vallejo 76.517) über den ganzen Rumpf, Trockenbürsten mit einem helleren Grün und das Simulieren von Lackschäden mit "German Grey" (Vallejo 70.995) sowie verschiedenen Rostfarben. Die Markierungen sind fiktiv und stammen von Peddinghaus. Zum Schluss gaben Pigmente aus dem Vallejo-Set "Mud & Sand" dem Panzer einen schmutzigen und verstaubten Eindruck. Daniel Stihler Publiziert am 04. Juli 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |