MiG-17F Frescovon Bernhard Pethe (1:72 Airfix)IntroDie MiG-17F hatte es mir seit jenem Tag angetan, als sie mich 1973 oder war es 1974, vom Dach des DHS-Gebäudes im JG 1 herunter geschossen hat. Ich war eigentlich tot. Aber weil es nur eine Übung war und die Kollegen vom JBG-31 keine Munition in die "Nudelmäner" eingefädelt hatten, lebe ich noch heute und habe da jetzt meine sechste, siebende "Fresco", so die NATO-Bezeichnung, in 1:72 gebaut. Viele davon waren Testmodelle und Fingerübungen. Aber, man will ja auch mal was Gutes haben für den Sonntag, wenn mal wieder Ausstellung ist. Nun kam Airfix mit einer MiG-17 und so blieb es nicht aus, auch diesen Hersteller wieder mal meine Aufwartung zu machen. Und ich kann Euch sagen, mir hat das Freude bereitet. Das Modell der MiG-17F von Airfix aus neuen Formen lässt sich gut bauen, wenngleich die Jagdbomber-Variante in der Bauanleitung des Bausatzes noch keine Rolle spielt. Die Teile aber sind alle vorhanden und passen recht gut. So wird es nicht ausbleiben, dass Airfix eine neue Auflage dieses Bausatzes bringen wird. Und gerade hat Airfix in seinem aktuellen Angebot diese NVA-Variante zur Auslieferung gebracht. Leider sind dabei von Airfix bestimmte Details für diese Jagdbomber-Variante nicht geändert worden und völlig falsch. Bitte Vorsicht!
Abmessung und Optik stimmen sehr gut, vielleicht sind die Panellinien bei Airfix immer noch ein wenig zu markant. Aber damit kann ich leben.
Aufgewertet wurde das Modell mit:
Bei der NVA-Variante muss der Roll- und Landescheinwerfer von innen an den Außenflügel verlegt werden. Das ist keine große Aufgabe. Neu angefertigt werden müssen zwei Antennen für den Funkhöhenmesser. Die werden leicht rechts versetzt unter den Rumpf befestigt. Bei dieser Arbeit ist es von Vorteil, eine Zeichnung und etwas Vorbildmaterial zu haben - obwohl auch in diesen Zeichnungen deren Anbringungen mittig unter dem Rumpf eingezeichnet sind.
Wenn man das hat, kann man wie ich, auch noch ein paar Nietreihen mit dem Rädchen am Modell ziehen. Es muss nicht sein, aber glaubt mir, die Optik gewinnt dabei. Natürlich gibt es auch an diesem MiG-17 Modell ein paar Details, die man bei Airfix hätte besser machen können. Ob man da selber Hand anlegen muss, das kann jeder selber entscheiden. Für mich war es so gut, wie das Modell jetzt hier steht. Bei den Farben wurden selbstgemischte Xtracolor verwendet. In den 27 Jahren ihrer Dienstzeit hatte die 991 mehrere Farbkleider. Anfänglich bei den Jagdgeschwadern war sie Alusilber mit leichte Schattierungen. Erst bei dem Umbau auf MARS-2 in Dresden bekam sie einen Tarnanstrich aus einem Grün und Braunton. Die Unterseite war Blaugrau. Die allererste Tarnbemalung einiger Maschinen ist, auf Grund der verfügbaren Farben, recht hell ausgefallen. Dazu kam, dass diese Farben der im Freien abgestellten Flugzeuge schnell verblassten. Genau diesen Farbbereich wollte ich mit meinem Modell treffen. Die Luftstreitkräfte der NVA setzten die MiG-17 (im Grunde war es eigentlich eine Lim-6 aus Polen) in den Versionen MiG-17 (1. Serie), MiG-17F und MiG-17PF von 1957 bis 1985 ein. Insgesamt wurden alle sechs Jagdfliegergeschwader der Luftstreitkräfte mit der MiG-17 ausgerüstet. Die "991" wurde am 29.1.1958 im FG-2/JG-2 in Betrieb genommen. Sie kam am 7.5.1963 zum JG-9, irgendwann zum JG-1 und 1965 zum JG-7. In der Zeit vom 10.8.1973 bis 10.4.1974 war die 991 zur Umrüstung auf das Waffensystem MARS-2 in der Flugzeugwerft in Dresden. Die technischen Unterlagen kamen aus Polen und es wurden ca. 40 Flugzeuge der NVA damit ausgerüstet. Danach flog die 991 bis zu ihrer Stilllegung am 23.10.1985 im JBG-31. An der Offiziershochschule in Kamenz diente sie noch zur Ausbildung, speziell zu Instandsetzungsarbeiten nach Beschussschäden. Am Ende der DDR wurde das Flugzeug dann verschrottet. Bernhard Pethe Publiziert am 02. Juni 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |