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MiG-21R Fishbed-H Cuban Revolutionary Air&Air Defense Force

National Aviation Museum Havana, Cuba

von Tobias Hennig (1:48 Eduard)

MiG-21R Fishbed-H Cuban Revolutionary Air&Air Defense Force

Historisches

Die MiG-21R (NATO-Codename: Fishbed-H) stellt eine Aufklärungsvariante ohne Bordkanone dar. Sie ist die erste Version der dritten "Fishbed-Generation" und wurde von 1965 bis 1971 produziert. Des Weiteren war sie die erste MiG-21 mit vier Außenlast-Stationen unter den Tragflächen, was bei allen folgenden Varianten übernommen wurde. Die kubanische Luftwaffe bekam ab 1968 zwölf MiG-21R geliefert. Das hier in diesem Beitrag gebaute Flugzeug (Kennung 111) befand sich, bis zur Schließung des Museums im August 2010, im Museo del Aire in Havanna, Kuba.

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Der Bau

Da dem Bausatz keine Stencils für das Flugzeug beiliegen, besorgte ich mir noch als einziges Aftermarket-Produkt den Stencil-Bogen von Begemot Decals.

Jetzt konnte es an die Montage der ersten Module gehen. Interessant ist, dass zwei Teile im Cockpit einfach mit dem Namen "plastic" angegeben werden. Hier muss man sich aus Plastik-Sheet eigene Cockpitwände erstellen (ich nutzte 0,4 mm Evergreen). Der Hintergrund des ganzen Umstandes liegt an der Optimierung des Bausatzes für die Profi-Edition, welcher Fotoätzteile als Cockpitwände beiliegen hat. Generell ist das Cockpit sehr verschachtelt und man muss schon sehr aufmerksam sein, um nicht versehentlich Teile an die falsche Position zu kleben (Bauplan genau studieren!).

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Auch die restlichen Module (Schleudersitz, Schubdüse, Fahrwerksschacht, Einlasskonus) bereitete ich für die Lackierung vor. Beim Schleudersitz ergänzte ich noch die Auslösegriffe mit Draht. Die Passgenauigkeit ist überall als spitzenmäßig zu bezeichnen. Auch ist die Detaillierung der Komponenten so gut, dass Aftermarket-Produkte hier eigentlich überflüssig sind (jedenfalls bei geschlossener Kanzel). Laut Fachpresse möchte Eduard in Zukunft die Anzahl der Teile ihrer neuen Bausätze generell reduzieren, was bei der verschachtelten Bauweise ein sehr guter Ansatz ist (der Schleudersitz allein besteht schon aus 23 Teilen).

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Zuerst wurden alle Teile mit der Airbrush in der Grundfarbe lackiert. Größere Farbflächen wurden anschließend mit dem Pinsel bemalt. Nach einer Schicht Glanz-Klarlack (Acrylharz-Lack von Tamiya), wurden alle Details mit einem schwarzen Washing (Vallejo Model Wash) grob akzentuiert. Übermalungen und Flächen wurden nach dem Trocknen mit in purem Verdünner getränkten Wattestäbchen gereinigt (Vallejo Airbrush Thinner). Jetzt wurden Aufhellungen und Details mit dem Pinsel bemalt. Danach wurden die wenigen Decals aufgebracht. Im Cockpit sollten die Decals unbedingt passgenau ausgeschnitten werden, um böse Überraschungen zu vermeiden (überstehender Trägerrand). Die Super-Fabric Gurte ließen sich gut mit einem Skalpell vom Papier lösen und wurden mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber (Zahnstocher zu Hilfe nehmen) am Sitz befestigt (Eduard rät dringend von Sekundenkleber ab, da das Material der Gurte darauf reagiert). Am Schluss wurde alles mit einer Schicht Matt-Klarlack versiegelt. Die Decals am Schleudersitz stammen übrigens aus der Reste-Kiste und sind im Bausatz nicht enthalten.

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Nun konnten alle fertiggestellten Module in den Rumpf integriert werden. Dies tat ich schrittweise mit ständigen Trockenpassungen zwischendurch, um Überraschungen bei der späteren Passung der beiden Rumpfhälften zu vermeiden. Hier wich ich etwas vom Bauplan ab und installierte die beiden Rumpfspanten und das Instrumentenbrett erst nach dem Zusammensetzen der Rumpfhälften (ohne Weiteres möglich und auch zu empfehlen). Ganz wichtig ist das Ausgleichsgewicht im Bug (bei mir 20 Gramm Blei), um sich nicht einen Tailsitter zu "kreieren". 

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Die weitere Montage ging dann leicht von der Hand und aufgrund der guten Passgenauigkeit kam es zu keinen größeren Problemen. Da besonders viele Details in der Nähe der Klebestellen vorhanden sind, empfiehlt es sich, in erster Linie dünnflüssigen Plastikkleber zu benutzen (z.B. Tamiya Extra Thin Cement). Dabei wird das Bauteil einfach an die gewünschte Position gehalten (evtl. etwas dickflüssigen Plastikkleber zur ersten Fixierung punktuell auftragen) und anschließend der dünnflüssige Kleber in die Fuge laufen gelassen. Nach kurzer Einwirkzeit kann man das Bauteil noch etwas anpressen, um etwaige Spalten vollständig zu schließen. Das Spachteln und Schleifen entfällt damit vollständig und die Details bleiben wunderbar erhalten (die ganze Methode funktioniert nur bei sehr guten Passungen).

Im Hauptfahrwerksschacht gab es noch zwei produktionsbedingte Auswerfermarkierungen zu entfernen, welches mit kurzem Schleifen schnell erledigt war. Des Weiteren sollten die vielen Lufthutzen am Rumpf aufgebohrt werden, um den optischen Gesamteindruck weiter zu verbessern.

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Jetzt konnte es an das Lackieren gehen. Nach dem Maskieren der Cockpithaube mit Masking-Tape und Flüssig-Maskiermittel (Mr.Masking Sol) wurde sie in der Cockpit-Innenfarbe lackiert. 

Da bei Metallfarben die Partikel relativ weit fliegen, entschied ich mich, die Schubdüse jetzt schon von außen komplett fertig zu lackieren. Hierzu wurde zuerst eine Grundierung in Schwarz und anschließend der Metallfarbton aufgetragen. Danach wurden die Blechstöße zum Heck hin mit Rußfarbe leicht schattiert. Zum Schluss wurde die fertige Lackierung mit einer Schicht Klarlack versiegelt.

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Nach dem sauberen Abkleben der fertiglackierten Schubdüse wurde das Modell vollständig in Weiß grundiert. Dies stellte sich als ungewohnt schwierig heraus, da Eduard einen relativ dunklen Plastikfarbton verwendet. Nach der Grundierung wurde ein Pre-Shading auf alle Blechstöße, Nietenreihen und Konturen aufgetragen.

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Nun wurde mit einem Aquarell-Stift das Tarnmuster in passender Farbe leicht vorgezeichnet. Wichtig ist es, bei Camouflage-Lackierungen immer einen Plan zu haben (welcher Farbton zuerst, Muster genau festlegen, etc). Jetzt konnte ich nacheinander jeden Farbton leicht lasierend mit der Airbrush auftragen (die Farbe wird hierbei sehr stark verdünnt). Geduld und sauberes Arbeiten mit der Airbrush war hier gefragt, da freihändig gearbeitet wurde (ohne Maskierung). Kleinere Details wurden anschließend mit dem Pinsel bemalt.

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Nach einer dünnen Schicht mit glänzendem Klarlack konnte es an das Aufbringen der Decals gehen. Trotz des intensiven Einsatzes von Weichmachern konnten sie nur schwer zum Eindringen in die Blechstöße bewegt werden. Man muss zur Verteidigung aber auch sagen, dass die Blechstöße und Nietenreihen an diesem Modell schon äußerst fein sind und wahrscheinlich jeder Decalhersteller dort Probleme hätte. Was schon eher Kritik zulässt, ist die Tatsache, dass das große Decal des Seitenruders viel zu groß ist. Dort muss unbedingt vorher Maß genommen und entsprechend gekürzt werden.   

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Parallel zum Hauptmodell bearbeitete ich auch ständig die Kleinteile, welche separat gebaut und lackiert werden (Fahrwerk, Pylonen, Antennen etc.). Hier ergänzte ich mit Bleidraht die Bremsleitungen am Bugfahrwerk. Des Weiteren versuchte ich mit Stahldraht die Gestänge für die Fahrwerksklappen am Hauptfahrwerk darzustellen (mehr oder weniger erfolgreich). Zu guter Letzt wurden noch die Reifen mit einer Feile etwas abgeflacht.

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Die Lackierung der Kleinteile wurde mit der selben Sorgfalt durchgeführt wie beim Hauptmodell (Grundierung, evtl. Pre-Shading, Hauptfarbe, evtl. Aufhellungen oder Schatten, Detailbemalung, glänzender Klarlack, Panel Line Wash, matter oder halbmatter Klarlack als Finish). Hierbei sollte man auch bewusst einige Bereiche matter oder glänzender ausfallen lassen (das erzeugt ein abwechslungsreicheres Gesamtbild). Als letzten Arbeitsschritt (und bei mir auch immer der nervenaufreibendste) wurden alle restlichen Teile sehr vorsichtig an das Modell geklebt. Dabei ist mir leider das Bugfahrwerk zerbrochen (die Nerven haben mal wieder nicht gehalten). Zum Glück konnte ich nach einer Beruhigungs-Kaffeepause und mit viel Geduld den Schaden wieder beheben.

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Fazit

Dieser Bausatz ist echt der Hammer; für den angebotenen Preis erst recht! Die Detaillierung der einzelnen Bauteile ist so fein, dass es einem Modellbauer mittlerer Erfahrung schwerfallen wird, alle Details sauber farblich herauszuarbeiten und nicht alles unter "meterdicker Farbe" verschwinden zu lassen. Ohne offenes Cockpit sind meines Erachtens auch keine Zurüstteile notwendig; wenn, dann überhaupt nur für die Räder (da ohne Profil) und das lange Pitot-Rohr (Plastik ist hier einfach der falsche Werkstoff). Was die Passgenauigkeit angeht, bewegt sich der Bausatz an vielen Stellen in der absoluten Oberliga (die Teile hielten schon teils rein durch stecken). Abschließend lässt sich einfach nur sagen, dass das Modell Bastelspaß pur war und ich mich schon riesig auf die Bf-109 und die anderen MiG-21 Bausätze von Eduard freue, welche noch bei mir auf Lager liegen.  

Die Unterlegkeile sind fotogeätzt von Brengun, die Resin-Figur stammt von Aerobonus und das Flugfeld ist ein Druck von Noy´s Miniatures.

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Tobias Hennig

Publiziert am 21. März 2022

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