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Mikojan-Gurevich Ye-2A

... oder was kam vor der MiG-21?

von Bernhard Pethe (1:72 A&A Models)

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Intro

Als ich zum letzten mal hier vorstellig wurde, schrieben wir das Jahr 2016. Der Nachschubmangel an Modellberichten hat mich dazu veranlasst, mich aus meiner fünfjährigen Auszeit, wieder zu melden. ABBA hat jetzt nach 40 Jahren sein musikalisches Schweigen beendet und ein neues Album herausgebracht. Das ist ein halbes Menschenleben. Nun möchte ich mich nicht mit der schwedischen Popgruppe vergleichen, zumal ich diese Jahre schon lange nicht mehr habe. 

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Zum Bausatz von A&A Models kann man sagen, vorbildlich in der Qualität. Sehr gute Details am Modell und in der Ausstattung. Neben einer großzügigen Bau- und Bemalungsanleitung, gibt es Ätzteile und Maskierfolien.

Cockpit vor dem Zusammenbau. Gerätebrett als Decal.
Cockpit vor dem Zusammenbau. Gerätebrett als Decal.

Austauschen der Rohrläufe
Austauschen der Rohrläufe

Drehachse der Stabilisatoren eingesetzt
Drehachse der Stabilisatoren eingesetzt

Technologisch sehr gut gemacht, das Cockpit mit Bugfahrwerksschacht. Kennen wir so schon von Modelsvit. Einige Dinge, wie die Rohre der Kanonen, die Anbringung der Stabilisatoren und Landescheinwerfer wurden geändert. Das komplette Modell wurde nach Zeichnung mit einem Nieträdchen bearbeitet.

Ätzteile für den Radwendemechsnismus aus dem Bausatz
Ätzteile für den Radwendemechsnismus aus dem Bausatz

Fahrwerke fertig zum Einbau
Fahrwerke fertig zum Einbau

Lackierung mit Alclad II
Lackierung mit Alclad II

Jetzt, wo das Modell fertig ist, noch ein paar Zeilen zum Original.

 

Zu Beginn des Jahres 1954 war das OKB MiG an einem Designprogramm mit dem Ziel beteiligt, einen vergleichsweise leichten Abfangjäger zu entwickeln, der Mach 2 in 20.000 m erreichen kann. Zu diesem Zeitpunkt mussten die jeweiligen Vorteile zweier bevorzugter Konfigurationen des dünnen, hoch gepfeilten Flügels und des reinen Deltaflügels noch gelöst werden. Das OKB entschied sich daher für den parallelen Bau von Testflugzeugen in beiden Konfigurationen, wobei der erste derjenige war, der mit dem Pfeilflügel flog. Dieses Flugzeug, das als Ye-1 bezeichnet wurde, sollte ursprünglich mit einem AM-5A Turbinentriebwerk angetrieben werden. Mit der Verfügbarkeit des AM-9B Triebwerkes mit 2600 kg Schub und 3250 kg mit Nachverbrennung, wurde die Zelle umgebaut, um das leistungsfähigere Triebwerk aufzunehmen.

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Man erkennt hier gut, die neu gesetzten Nietreihen und den ausgefahrenen Landescheinwerfer
Man erkennt hier gut, die neu gesetzten Nietreihen und den ausgefahrenen Landescheinwerfer

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Man achte auf die doppelten Falschkiele unterm Heck, im Gegensatz zur MiG-21
Man achte auf die doppelten Falschkiele unterm Heck, im Gegensatz zur MiG-21

Mit zwei 30-mm-NR-30 Kanonen und einer 55° Vorderkantenpfeilung wurde sie am 14. Februar 1955 als Ye-2 eingeflogen. Da kein klarer Vorteil zwischen dem Ye-2 und der Ye-4 mit Deltaflügel offensichtlich war, wurde sofort ein zusätzlicher Prototyp jeder Konfiguration gebaut. Die Ye-2A und Ye-5, beide mit dem von Tumansky entwickelten AM-11 ( R-11) Motor ausgerüstet, der 3800 kg, bzw. 5100 kg Schub mit Nachverbrennung entwickelte. Die Ye-2A flog zum ersten Mal am 22. März 1956, und es wurde eine Vorserie von fünf weiteren Flugzeugen gebaut, denen vorläufig die Bezeichnung MiG-23 zugewiesen wurde. Die Bewertung zeigte aber, das die Ye-5 mit dem Deltaflügel geringfügig bessere Eigenschaften zeigte und für die Großserienproduktion ausgewählt wurde.

Mikojan-Gurevich Ye-2A

Die Je-2A hatte noch keine Winkelgeber vorn am Staurohr
Die Je-2A hatte noch keine Winkelgeber vorn am Staurohr

Der Einlaufkegel noch aus Aluminium und nicht Grün.
Der Einlaufkegel noch aus Aluminium und nicht Grün.

Was danach kam, weiß heute jeder Luftfahrtinteressierte, die ersten Serienvarianten der MiG-21F und MiG-21F-13. Fertige Zellen sind für Nachfolgetypen weiterverwendet, oder an Technikerschulen, wie die in Moskau oder das Luftfahrtinstitut in Charkow weitergereicht worden. Von der roten 9 existieren unscharfe Bilder von Testflügen beim Abwurf von Kabinenhauben. 

 

Bernhard Pethe

Publiziert am 21. Dezember 2021

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