Avia S-199von Rainer Kijak (1:72 Kovozavody)Ich möchte heute das Modell der Avia S.199 vorstellen, einem tschechischen Nachbau der Messerschmitt Bf 109 G. Wie alle Modelle von Kovozavody ließ sich auch dieses gut bauen und seinerzeit waren solche Exoten aus dem Osten hier nur schwer zu bekommen. Der Anstrich entspricht dem der Tschechischen Luftwaffe nach dem Krieg, ebenso die Abzeichen. In der damaligen Zeit habe ich noch auf weitere Detaillierung verzichtet und auch den Antennendraht mit Zwirn dargestellt, das geht heute natürlich gar nicht mehr. Während der Kriegsjahre wurden viele deutsche Maschinen auch im Ausland gebaut, so auch die Bf 109 G bei Avia in Prag. Nach dem Krieg verfügte Avia noch über größere Mengen an Teilen und baute die Bf 109 einfach weiter, nun aber für die tschechische Luftwaffe als S.199 (ex Bf 109 G-14). Es sollten zunächst 20 S.199 bei Letov gebaut werden, da das Werk über große Erfahrung mit dem Bau deutscher Flugzeuge verfügte. Doch durch einen Brand wurden die benötigten Flugmotoren DB 605 AS vernichtet und als Sofortlösung boten sich ältere Jumo 211 F an, die als ehemalige Reservemotoren für He 111 zur Verfügung standen. Es war keine glückliche Kombination, einen Bombermotor in ein leichtes Jagdflugzeug einzubauen, doch die Motoren wurden samt der dazu gehörigen Junkers-Luftschraube VS 11 in die Me`s eingebaut. Dies führte zu etlichen Änderungen an der Zelle, doch das Flugzeug sah immer noch einer 109 ähnlich. Doch das Flugverhalten und die Leistung konnten nicht mit dem Ausgangsmuster mithalten und da die Maschinen teilweise bockig flogen, verpassten die Piloten ihnen den Beinamen „Maulesel“. Neben der Änderung des Rumpfes kam noch eine Veränderung der Kabinenhaube hinzu. Die vorher verwendete Erla-Haube wurde durch eine geblasene größere Schiebehaube (ähnlich der Spitfire) ersetzt. Immerhin wurden bis 1951 450 Maschinen der S.199 gebaut, die dann nach 1948 noch zum Teil für die israelische Luftwaffe flogen. Weiteres und alle Daten können im Netz nachgelesen werden. Heute steht noch eine Maschine im Museum in Prag. Rainer Kijak Publiziert am 19. Mai 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |