Ahsoka Tanovon Bernd Wachter (1:6 cults3d)
Als leidenschaftlicher Modellbauer liebäugelte ich schon recht lange mit der Technik des 3D-Drucks, daher entschloss ich mich vor gut einem Jahr dazu, mir einen 3D Resin-Drucker zuzulegen. Gedacht war das Ganze, um spezielle Kleinteile und Felgen für den Bau von Modellautos herzustellen. Hat man allerdings einmal solch ein Wunder der Tecknik, merkt man sehr schnell, dass man mit solch einem Drucker noch ganz andere Dinge realisieren kann, als nur Kleinteile und Felgen. Ich spreche von Figuren, Figuren in allen möglichen Größen, einteilig sowie mehrteilig, große und kleine.
Zwar ist man bei den kleinen Druckern, wie meinem ELEGOO Mars, durch die geringe Größe des Druckbereichs von nur ca. L 120 x B 80 x H 180 Millimeter eingeschränkt, aber dadurch, dass große Figuren aber fast immer mehrteilig konstruiert sind, ist der Barbie-Maßstab 1:6 allerdings immer gesichert.
Neben dem Bau von Automodellen hat mich das Bemalen von Figuren schon immer fasziniert. Besonders im Militär-Modellbau sieht man mitunter sensationell realistisch bemalte Figuren im Maßstab 1:35. Nach stundenlangem Studieren von Video-Tutorials bei YouTube hatte ich mir vor Kurzem ein Herz gefasst und meine ersten Figuren aus Resin gedruckt.
Eine davon ist „Ahsoka Tano“, bekannt aus Star Wars „The Mandalorian“ und dem Star Wars Anime „The Clone Wars“. Da mein Sohn großer Clone Wars-Fan ist und Ahsoka Tano zu seinen Lieblingscharaktern zählt, sollte er sie als Figur im Maßstab 1:6, als Geburtstagsgeschenk bekommen. Eine entsprechende 3D-Datei zu moderatem Preis fand ich bei cults3d.com.
Die Figur besteht aus 11 Teilen, die ich in drei Druckvorgängen mit einer Layerstärke von 0,03 Millimeter gedruckt habe. Nach dem Versäubern der einzelnen Teile mussten sämtliche Stellen, an denen sich die Supportstützen befanden, mit UV-härtendem Resin ausgebessert und verschliffen werden. Das geht relativ schnell, da das UV-Resin in Sekunden aushärtet und unmittelbar danach geschliffen werden kann. Sämtliche Teile der Figur habe ich mit Loctite 401 Sekundenkleber zusammengeklebt, die Spalte zwischen den Teilen habe ich wieder mit UV-Resin aufgefüllt und anschließend glatt verschliffen. Zum Vermeiden von giftigem Resinstaub sollte man am besten immer nass schleifen. Beim Trockenschleifen ist das Tragen einer Atemschutzmaske unbedingtes Muss! Um die Figur besser bemalen zu können, habe ich den Körper zunächst ohne Kopf, Unterarme, und Stiefel zusammengebaut. Zum Grundieren habe ich Tamiya White Primer verwendet, zum Bemalen und Airbrushen Acrylfarben von Vallejo und Italeri. Als Bemalvorlage, besonders für das Gesicht, habe ich mir etliche Fotos aus dem Internet abgespeichert. Eine echte Herausforderung für mich als Anfänger in Sachen Figuren bemalen war zweifelsohne das Bemalen des Gesichts, freihand und mit 0er Pinseln. Mit einem abschließenden Washing der Figur habe ich mich bewusst zurückgehalten, ich wollte vermeiden, dass sie irgendwie schmutzig aussieht. Zum Bemalen der beiden Laserschwerter verwendete ich Molotow Liquid Chrome, in diesem Fall aus der Nachfüllflasche und mit dem Pinsel. Der kleine Schneehügel, auf dem Ahsoka kniet, besteht aus lufthärtendem FIMO. Leider hat dieses FIMO die schlechte Eigenschaft, während des Aushärtens zu schrumpfen, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich etwas anderes verwendet. Um etwas Struktur in den „Schnee“ zu bekommen, habe ich zerdrückte Alufolie verwendet, die ich vorsichtig in die weiche FIMO-Masse tupfte. Und um den Schnee etwas glitzern zu lassen, wurde der Sockel mit CREATEX pearlized White aus der Airbrush lackiert. Ich hoffe, ich kann dem einen oder anderen Star Wars-Fan mit dieser Ahsoka ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern! Bei meinem Sohn hat es jedenfalls wunderbar geklappt. Bernd Wachter Publiziert am 23. September 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |